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Gegen jede Regel

Gegen jede Regel

Titel: Gegen jede Regel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Stammsen
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dann aus Wut
erstochen, weil er mit den anderen geschlafen hat, aber nicht mit ihr?«

    Egon hatte recht – der Beweis dafür, dass eben nichts unmöglich
war. »Eifersucht ist das durchgängige Motiv, das für jede Person in dieser Band
gilt«, bestätigte ich.

    Â»Und es gab sogar eine Morddrohung. Die auch ernst gemeint
war«, sinnierte Reinhold. »Da sollten wir auf jeden Fall weiter nachforschen.«

    Â»Das sehen wir auch so«, sagte ich. Dann berichtete ich
von Elisabeth Veens Einzelunterricht. Egons Augen leuchteten nicht mehr, sie glühten.

    Ich schlug vor: »Wir müssen uns die Gespräche morgen
aufteilen.«

    Â»Was schwebt dir vor?«

    Â»Wir reden morgen Vormittag noch einmal alleine mit der
Mutter. Außerdem gehen wir bei Karl vorbei. Und wir möchten gerne erneut das
Elternhaus anschauen. Anschließend nehmen wir uns den Nachbarn vor.«

    Egon sagte leise und mit zuckersüßer Stimme: »Wärst du
doch immer schon so gründlich gewesen.«

    Ich spürte, wie meine Faust sich spannte, aber weil alle
anderen ihn ignorierten, versuchte ich das auch. »Egon und Marla könnten die
Haushälterin übernehmen. Wir brauchen zwei Teams, die sich darum kümmern, was
es mit dieser LAN-Party am Freitag auf sich hatte. Die Kollegen, die am
Sonntagabend noch bei Tobias waren, müssen auch befragt werden. Morgen
Nachmittag kommt die Veen an die Reihe. Wir knöpfen uns noch einmal die Band
vor. Also sollten wir mit zwei Teams in die Schule fahren.«

    Reinhold nickte. Lucas fragte: »Wie alt sind eigentlich
die Schüler?«

    Â»Alle achtzehn Jahre alt, bis auf Tobias«, sagte ich.

    Er nickte zufrieden, denn dann konnte es schon einmal
keine Komplikationen mit den Eltern geben. Dann begannen wir damit, die
Aufgaben zu verteilen. Es fanden sich zügig für jedes Thema, für jede Befragung
und für jede Recherche Freiwillige, die sie übernahmen.

    Egon gab zu bedenken: »Wir sollten noch die Auswertung
des Computers abwarten, vielleicht ergeben sich daraus noch mehr Anhaltspunkte.«

    Â»Wir sind gerade auf dem Weg«, sagte ich. »Ihr könnt
gerne mitkommen.«

    Er verzog kaum merklich das Gesicht. »Nein, danke. Wir
müssen ein paar Details abklären. Außerdem wollten wir uns um die Ergebnisse
der Spurensicherung kümmern. Warum meldet ihr euch nicht, wenn es etwas
Dringendes und Wichtiges gibt? Und wir machen es genauso?«

    Ich nickte. Das war mir nur recht. »Wir werden sonst spätestens
morgen Mittag berichten.«

    Â»In Ordnung«, sagte Reinhold. »Morgen Mittag, dreizehn
Uhr hier zur Lagebesprechung mit dem Staatsanwalt. Ich habe das Gefühl, wenn
die Spurensicherung nicht noch ein Kaninchen aus dem Hut zaubert, wird das ein
Fall mit ganz altmodischer Ermittlungsarbeit.«

    Ich sah das genauso und deshalb war mir die Arbeit an
diesem Fall auch nicht unangenehm. Wir verabschiedeten uns und auf dem Flur rief
ich Simon von meinem Handy aus an.

    Â»Bobs Baugeschäft«, meldete sich Simon.

    Ich ging nicht darauf ein. »Ich wollte nur hören, ob du
noch da bist. Wir sind in einer Minute bei dir.«

    Â 
    Ich bin zwar kein echter Fan von James Bond, aber
ich sehe die Filme sehr gerne. Am liebsten die alten mit Sean Connery. Außer
ihm waren nur noch Pierce Brosnan und Roger Moore in der Rolle erträglich
gewesen, den anderen Schauspielern fehlte die Klasse, um einen Charakter wie
James Bond nicht nur darzustellen, sondern auch zu verkörpern. Die
allerneuesten Filme nahm ich nicht mehr zur Kenntnis.

    Simons Platz in der Spurensicherung erinnerte mich an die
Werkstatt von Q und deshalb kam ich gerne hierher. Von Computern verstehe ich
zwar sehr wenig, aber es lag die Art von Zauber in der Luft, die eine ganze
Menge möglich erscheinen ließ.

    Simon stand über ein geöffnetes Computergehäuse gebeugt,
als wir hereinkamen. »Das war länger als eine Minute«, sagte er, ohne
aufzuschauen.

    Â»Anderthalb Minuten«, sagte ich und fragte mich gleichzeitig,
wie er in dieser Position die Uhr im Blick haben konnte.

    Â»Wie steht es mit Tobias’ Computer?«, fragte Nina. Wir
hatten die Fachgebiete in unseren Ermittlungen in stillem Einvernehmen
aufgeteilt. Computer und Technik waren an Nina gefallen.

    Â»Ich baue gerade die zweite Festplatte aus«, sagte Simon
gepresst. »Die habe ich eben erst entdeckt.«

    Â»War sie

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