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Gegen jede Regel

Gegen jede Regel

Titel: Gegen jede Regel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Stammsen
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ich mich immer
zurückhalten, dabei würde ich am liebsten …‹ Nun ja, das ist ziemlich
schlüpfrig, fürchte ich.«

    Ich tauschte einen Blick mit Nina. »Das passt ins Bild«,
sagten wir gleichzeitig.

    Simons sah zwischen uns hin und her, als spielten wir
Tennis, dabei hatten wir nur unsere Übereinstimmung demonstriert. »Also, wenn
ihr etwas damit anfangen könnt …«

    Ich gab ihm einen ganz knappen Überblick über unsere
Erkenntnisse aus der Schule.

    Simon nickte. »Ach so … Ich habe diese E-Mails genauer
untersucht, weil ich mir dachte, dass ihr bestimmt wissen wollt, wer diese
Frauen hier sind.«

    Â»Und?«

    Â»Ich habe die IP-Adressen ermittelt und wollte gerade sehen,
ob ich ein paar Namen bekomme, als ich einige Verweise auf die verborgene
Festplatte entdeckt habe. Dort gibt es auf jeden Fall auch Verbindungen zum
E-Mail-Programm.«

    Simon rief auf seinem eigenen Computer eine andere Anwendung
auf, die mir unbekannt war. Er gab einige Zahlenkombinationen in eine Maske
ein, wir warteten ein paar Sekunden, dann sagte Simon: »Na also. Dieses
Betriebssystem in Kombination mit diesem Provider …«

    Â»â€¦ ist der Freund des Ermittlers«, beendete Nina den
Satz.

    Â»Richtig. Sagt euch der Name Veen etwas?«

    Nun setzte sich auch Nina auf einen Stuhl. Ich gebe zu,
in der Schule war ich mir alles andere als sicher gewesen. Aber überrascht war
ich jetzt nicht.

    Â»Das ist die Englischlehrerin«, sagte ich.

    Â»Wow.« Simon pfiff leise durch die Zähne.

    Â»Es hat ihr wenig geholfen, ihr Gesicht aus dem Foto zu
entfernen.«

    Â»Ich brauche von allen ihren E-Mails und von Tobias’
Antworten noch einen Ausdruck. Mit allen Fotos.«

    Â»Na klar«, sagte Simon und schon fing der Drucker an zu
summen.

    Ich nahm mein Handy. »Egon, ich habe etwas für dich, das
solltest du dir unbedingt anschauen. Ja, jetzt gleich noch.« Egon würde die Zeit
brauchen, um sich auf die Befragung vorzubereiten, denn das würde sogar seine
Fantasie noch bei Weitem übersteigen. Und wenn er sie mit Marla gemeinsam befragte,
wollte ich nicht in der Haut von Frau Veen stecken.

    Â»Haben wir die Namen der anderen auch?«

    Simon ging wieder in die Anwendung mit den Zahlenkombinationen
und zwei Minuten später hatten wir einen weiteren Namen: Kling. »Der dritte
Account hat einen anderen Provider. Da ist nichts zu machen. Zumindest nicht
auf die Schnelle.«

    Â»Mit diesen drei Personen hätten wir dann schon sieben
Verdächtige«, sagte ich. Den Nachbarn hatte ich noch nicht mitgezählt.

    Â»Gibt es Hinweise, ob Tobias mit diesen Frauen nur Fantasien
ausgetauscht hat oder tatsächlich sexuelle Kontakte hatte?«, fragte Nina.

    Â»Ich bin mir nicht sicher. Da sind Realität und Fantasie
nur schwer zu trennen, würde ich sagen. Aber ich bin mir sicher, dass er sie
tatsächlich gekannt hat.«

    Ich dachte an meine eigene Jugendzeit zurück. Verglichen
mit Tobias war ich ein echter Langweiler gewesen. Und wenn ich dem Urteil
meiner Exfrau glaubte, hatte ich mich seitdem auch nicht weiterentwickelt.

    Wir schwiegen eine Weile. Vielleicht hatte Simon ja ähnliche
Gedanken gehabt. Er sagte: »Jetzt mal unter uns. Wir waren doch alle in diesem
Haus. Ich habe den Jungen auch gesehen. Er hat auf mich nicht den Eindruck
eines unwiderstehlichen Womanizers gemacht.«

    Ich hob die Schultern und wir schauten Nina fragend an.
Sie schüttelte nur leicht den Kopf. »Wir haben ihn nicht lebendig erlebt.«

    Ich sah den Zweifel in Simons Blick. Ich teilte ihn. Dass
es innerhalb der Band einen regen Partnertausch gab, war eine Sache. Etwas
anderes war es, wenn erwachsene Frauen mit einem pubertierenden Jungen
eindeutige E-Mails wechselten. Und noch einmal etwas ganz anderes war es, wenn
eine von diesen Frauen seine Englischlehrerin war.

    Simon räusperte sich. »Bei seinen Internetaktivitäten
gibt es eigentlich dieselben Gruppen. Ein paar Sexseiten, aber nicht sehr
häufig. Vielleicht fünfzehn Minuten in der letzten Woche. Seiten von Heavy-Metal-Bands
und Foren. Das waren etwa zwei Stunden in der letzten Woche. Und Seiten zu
Computerspielen. Am meisten Onlinespiele wie Counter-Strike und Foren zu diesen Spielen. Auch in etwa zwei Stunden
letzte Woche. Ein E-Mail-Spiel war dabei, aber keine E-Mails dazu.«

    Â»Nicht sehr aufregend.«

    Â»Wir haben die CDs mit Computerspielen

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