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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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verstehen, dass er die erste Hürde genommen hatte. „Ja.“
    „Schön, dann nehme ich sie.“
    „Danke.“ Er hakte die Daumen in seine Hosentaschen. „Übrigens war ich vor etwa einer Stunde im Gerichtssaal und habe dich beobachtet ...“
    „Oh!“ Sie war noch im Nachhinein froh, dass sie ihn nicht bemerkt hatte. „Und?“
    „Nicht schlecht. Wie du die Anklage wegen Wandalismus gegen den anderen Typ gedreht hast ...“
    „Den Kläger“, berichtigte sie. „Mein Mandant war berechtigterweise frustriert, nachdem er alleMöglichkeiten ausgeschöpft hatte, seinen Vermieter dahin zu bewegen, die im Mietvertrag vereinbarten Konditionen auch einzuhalten.“
    „Dass er dann die Villa des Vermieters in der Upper West Side mit „Hier lebt der Vermieter aus der Hölle“ voll gesprüht hat, war nur ein Ausdruck seiner Frustration, was?“
    „Nun, er hat eben von seinem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht. Mein Mandant hat immer pünktlich seine Miete gezahlt, in dem guten Glauben, dass der Vermieter schließlich seine Pflichten hinsichtlich Reparatur und Instandsetzung wahrnehmen würde. Laut Mietvertrag ist der Vermieter verpflichtet ...“
    „He, Süße“, Zack hob abwehrend die Hand, „mir brauchst du nichts zu erzählen. Als du mit ihm fertig warst, wollten die Leute oben in der Besuchergalerie den Vermieter lynchen.“ Kein Muskel regte sich in seinem Gesicht, aber seine Augen funkelten belustigt.
    Sie lächelte durchtrieben. „Ich liebe Gerechtigkeit.“
    Er streckte die Hand aus und streichelte flüchtig über ihren Hals. „Vielleicht hast du Lust, deinen Sieg für die Unterprivilegierten dieser Welt zu feiern. Wollen wir spazieren gehen?“
    Fehler. Das Wort blinkte in Neonfarben in ihrem Kopf auf. Aber der Blumenstrauß roch so gut, und der Abend war wunderbar lau. „Keine schlechte Idee, solange wir in Richtung zu meinem Apartment bleiben. Ich sollte die Blumen in eine Vase stellen.“
    „Ich trage das für dich.“ Er nahm ihr die Aktentasche ab und fasste sie am Arm. „Was trägst du da mit dir herum? Ziegelsteine?“
    „Die Juristerei ist ein schweres Geschäft, Muldoon. Übrigens, wie kommst du mit Nick zurecht?“
    „Besser. Glaube ich zumindest. Er sträubt sich noch gegen die Idee, von Rio das Kochen zu lernen, ansonsten macht er sich sehr nützlich. Er möchte immer noch nicht mit mir reden, ich meine, sich so richtig aussprechen. Aber was will ich nach einer Woche schon verlangen?“
    „Und es bleiben noch sieben übrig.“
    „Ja.“ Er griff in die Jackentasche, nahm etwas Kleingeld heraus und warf es in den Hut eines Bettlers. „Ich nehme an, wenn sie es bei der Marine geschafft haben, im gleichen Zeitraum aus mir einen richtigen Seemann zu machen, so habe ich vielleicht ganz gute Karten.“
    „Vermisst du die Seefahrt manchmal?“
    „Nicht sehr. Aber manchmal wache ich nachts auf und denke, ich bin an Bord eines Schiffes.“ Unddann waren da noch diese Albträume, aber das war etwas, das ein Mann einer Frau nicht unbedingt mitteilen musste. „Sobald sich die Situation gebessert hat, werde ich mir ein Boot kaufen und damit für ein paar Monate herumsegeln. Vielleicht mit einer Fünfzehn-Meter-Yacht.“ Zackary konnte sich Rachel gut an Bord eines Segelschiffes vorstellen. „Warst du schon einmal auf See?“
    „Nur wenn du die Überfahrt mit der Fähre nach Liberty Island dazu rechnest.“
    „Es würde dir gefallen.“ Er strich leicht mit den Fingern über ihren Arm. „Man könnte es auch als Ventil ansehen.“
    Rachel hielt es für besser, keinen Kommentar dazu abzugeben.
    Sie hatten das Gebäude, in dem Rachel wohnte, erreicht. Sie blieb stehen und nahm die Aktentasche an sich. „Vielen Dank für die Blumen und deine Begleitung. Ich werde wahrscheinlich morgen nach der Arbeit in der Bar vorbeikommen, um nach Nick zu sehen.“
    Zackary fasste ihre Hand. „Rachel, ich habe heute Abend frei. Und ich würde diesen Abend gerne mit dir verbringen.“
    „Wie bitte?“ Sie sah ihn völlig verdutzt an.
    „Ich würde gern einen Abend mit dir verbringen.“ Er spielte gedankenverloren mit einer Strähne ihres Haars. „Ein gutes Essen, Musik. Ich kenne einen Ort, an dem wir beides haben könnten. Wenn dich der Gedanke an ein Rendezvous nicht zu nervös macht ...“
    „Ich bin nicht nervös.“ Ein bisschen doch, dachte sie bei sich.
    „Lass es uns betrachten wie zwei Menschen, die gemeinsame Interessen haben und ein paar Stunden miteinander verbringen wollen.
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