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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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er ihr Haar berühren konnte. „Wie soll ich das verstehen?“
    „Ihr seid zwei leidenschaftliche Dickschädel. Ich erkenne diesen Typ sofort, denn ich bin in einer Familie aus Dickschädeln aufgewachsen.“ Sie lächelteund schloss kurz die Augen. „Fehler werden nur ungern zugegeben, und ein Problem wird vorzugsweise mit den Fäusten geregelt, bevor man sich auf eine vernünftige Aussprache einlässt.“
    „Wollen Sie damit andeuten, das seien Charakterschwächen?“
    Sie öffnete die Augen wieder und lachte. „Lassen Sie uns einfach sagen, dass es Charaktereigenschaften sind. In meiner Familie wimmelt es von temperamentvollen Charakteren. Diese Menschen brauchen ein Ventil, um ihr hitziges Temperament ablassen zu können. Für meine Schwester Natasha war es erst das Ballett, dann ihr Laden und ihre Familie. Mein Bruder Mikhail hat seine Kunst, Alexej ist ein Streiter für die Gerechtigkeit, und ich habe das Gesetz, für das ich mich einsetze. So wie ich das sehe, war es für Sie die Marine und jetzt ist es die Bar. Nick hat sein Ventil noch nicht gefunden, aber er wird es sicher noch entdecken.“
    Er fuhr mit einem Finger leicht über ihren Hals, spürte den Schauer, der sie durchzuckte. „Sind Paragraphen wirklich das richtige Ventil für Leidenschaft?“
    „Für mich schon.“ Aber als sie ihn ansah, merkte sie, wie nahe sein Gesicht dem ihren war. Gefährlich nah. Er hatte seine Hand bereits um ihre Schulter gelegt.Die Alarmsirenen in ihrem Kopf waren eindeutig zu spät losgegangen.
    „Ich muss jetzt nach Hause“, erklärte sie schnell. „Um neun Uhr muss ich wieder im Gericht sein.“
    „Ich werde Sie in einer Minute begleiten.“
    „Ich kenne den Weg, Muldoon.“
    „Es muss sein.“ Er nahm ihr das Weinglas ab und stellte es beiseite. „Wir sprachen gerade über Leidenschaften.“ Seine Finger griffen in ihr Haar. „Und Ventile.“
    Sie presste die Hand gegen seine Brust, aber er zog sie immer näher zu sich. „Ich bin gekommen, um Ihnen zu helfen, Muldoon.“ Sein Mund war bereits gefährlich nah. „Nicht, um mich auf irgendwelche Spielereien einzulassen.“
    „Ich teste nur Ihre Theorie, Frau Anwältin.“ Er berührte sanft mit dem Mund ihre Unterlippe. Einmal, zweimal. Dann bedeckte er ihren Mund mit leidenschaftlichen Küssen und presste sie gegen das Sofa.
    Natürlich hätte sie ihn aufhalten können. Sie würde ihn auch aufhalten. Sie wusste, wie man sich gegen unerwünschte Avancen zur Wehr setzte. Das Problem war nur, wie setzte man sich gegen Avancen zur Wehr, die man sich nicht wünschen wollte?
    Sein Mund war so ... so hungrig. So ungeduldig.So leidenschaftlich. Er küsste meisterlich. Wenn es eine Sekunde gegeben hatte, in der sie Widerstand hätte leisten können, dann war diese längst vorbei. Sie wurde von ihrer eigenen Leidenschaft davongetragen, und sie riss ihn mit sich.
    Er war auf Widerstand vorbereitet gewesen, auf Kratzen und Fauchen und sogar eine Ohrfeige. Er hätte es akzeptiert und sich zurückgezogen. Sicher, er war ein viriler Mann, aber er hatte Prinzipien. Er nahm sich nicht mit Gewalt, was ihm nicht freiwillig geboten wurde.
    Und sie bot ihm nicht nur, sie explodierte geradezu. In dem Moment, als er seine Lippen auf ihre gepresst hatte, hatte er auch das Feuer in ihre Augen schießen sehen. Das gleiche Feuer, das in ihm tobte. Sie hatte den Kuss nicht nur mit der gleichen Glut erwidert, sie hatte ihn weiter angeheizt. Den Kuss und ihn. Viel weiter, als er vorgehabt hatte zu gehen.
    Und dann der leise Seufzer. Dieser Laut, ein ungemein weiblicher Ausdruck von Triumph und Kapitulation, schickte unzählige Schauer über seinen Rücken. Sie schmiegte sich an ihn, mit diesem unbeschreiblich weichen, schlanken Körper, dass er meinte, in Flammen zu stehen.
    Sie vernahm sein raues Stöhnen, fühlte, wie sie in die Kissen der Couch gedrückt wurde, und für einenwunderbar freien, überwältigenden Moment konnte sie nur ein Wort denken: Ja! Das war es, wonach sie sich immer gesehnt hatte, diese wilde Sturmflut von Gefühlen, dieses ungebändigte, zügellose Verlangen, den Körper des anderen zu spüren. Sie bog sich ihm entgegen, als sein Mund verlangend über ihren Hals wanderte.
    Und dann murmelte er ihren Namen. Stöhnend, heiser, rau. Es war wie ein Schwall eiskalten Wassers. Ein Schock, der sie in die Wirklichkeit zurückholte.
    Sie lag auf einer Couch in einer fremden Wohnung und fummelte mit einem Mann herum, den sie kaum kannte!
    „Nein.“ Rachel versuchte
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