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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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Laune immer erheblich.
    Grinsend schlenderte er zu ihr hinüber, doch als er den Mann an ihrer Seite erblickte, war es vorbei mit der Schadenfreude. Mit einem Schlag befiel ihn das Misstrauen. „Rachel.“
    „Hallo, Alex. Haben sie dich heute auch eingespannt?“
    „Sieht ganz so aus. Muldoon, nicht wahr?“
    „Stimmt.“ Zackary nickte ihm zu. „Freut mich, Sie zu sehen.“
    „Ich habe nichts davon gehört, dass LeBeck wieder eingesperrt wurde“, entgegnete Alex erstaunt.
    „Ich bin nicht wegen Nick hier.“ Rachel erkannte sofort die missmutige, aggressive Haltung ihres Bruders. Schon als sie fünfzehn war, hatte er so auf alle Jungen reagiert, mit denen sie sich verabredete. „Mir ist der Fall Victor Lomez übertragen worden.“
    „Ein widerlicher Typ, dieser Lomez.“ Aber Alex interessierte sich weniger für Rachels Mandanten. Vielmehr beunruhigte ihn der große Ire, der die Aktentasche seiner Schwester trug. „Seid ihr euch zufällig über den Weg gelaufen?“
    „Nein, Alexej.“ Rachel nahm ihm die Kaffeetasse aus der Hand und sah ihn warnend an. Auch wenn sie wenig Hoffnung hatte, dass das Wirkung zeigen würde. „Zackary und ich haben uns heute etwas vorgenommen, das ist alles.“
    „Und das wäre?“
    „Nichts, das dich etwas angehen könnte.“ Sie küsste ihn auf die Wange, nicht ohne die Chance zu nutzen, ihm etwas ins Ohr zu flüstern. „Halt dich zurück.“ Sie wandte sich Zackary zu. „Setz dich, Muldoon, und nimm dir etwas von dem scheußlichen Kaffee. Es wird nicht lange dauern.“
    „Ich habe den ganzen Tag Zeit“, rief er ihr nach, als sie in den Besucherraum ging. Dann drehte er sich zu Alex um. „Also, Sie werden doch sicher die Chance nutzen wollen, mich zu verhören.“
    Alex setzte sich hinter den Schreibtisch. Die Position gefiel ihm, da Zackary auf dem Stuhl saß, auf dem normalerweise die Beschuldigten verhört wurden. „Was gibt es denn so zu erzählen, Muldoon?“
    Zackary zündete sich eine Zigarette an. „Es interessiert Sie sicher, was ich mit Ihrer Schwester zu schaffen habe.“ Er zog genüsslich den Rauch ein. „Als Detective sollte es Ihnen nicht schwer fallen, das herauszufinden. Sie ist eine wundervolle Frau, schön, intelligent, mit einem Herzen aus Gold. Und sehrsexy.“ Er bemerkte, wie herausfordernd Alex ihn ansah. „Also, frei heraus, Sie erwarten doch nicht, dass ich Ihnen erzähle, ich sei an Rachel nur deshalb interessiert, weil ich einen Rechtsbeistand brauche, oder?“
    „Passen Sie auf, was Sie tun.“
    Weil er das Bedürfnis nachempfinden konnte zu schützen, was man liebte, lehnte Zackary sich vor. „Stanislaski, wenn Sie Rachel kennen, dann wissen Sie doch, dass sie auf sich selbst aufpassen kann. Niemand auf dieser Welt wird sie dazu bringen, etwas zu tun, das sie nicht will.“
    „Und Sie nehmen an, dass Rachel bereits am Haken zappelt?“
    „Soll das ein Scherz sein?“ Als er sah, dass Alex an ihm vorbeisah, drehte er sich um und bemerkte einen kleinen, drahtigen Mann, der von einem Polizisten in den Besucherraum geführt wurde. „Ist er das?“
    „Ja, das ist Lomez.“
    Rachel sah von den Akten auf. Sie hatte Lomez schon einmal wegen einer anderen Straftat verteidigt und sich kurz seine Akte angesehen.
    „Nun, Lomez, so sieht man sich wieder.“
    „Sie haben sich verdammt viel Zeit gelassen, um herzukommen.“ Er setzte sich und tat so, als sei seinuniformierter Begleiter Luft für ihn. Aber er schwitzte. Dadurch, dass man ihn festgenommen hatte, hatte er seinen Dealer verpasst. Seit vierzehn Stunden hatte er jetzt schon keinen Schuss mehr gehabt. „Haben Sie mir Zigaretten mitgebracht?“
    „Nein. Danke, Officer.“ Sie wartete, bis sie mit ihrem Mandanten allein war. „Diesmal haben Sie das große Los gezogen.“ Sie zeigte auf die Unterlagen. „Die Frau, die Sie angegriffen haben, ist dreiundsechzig. Ich habe mich im Krankenhaus erkundigt. Es dürfte Sie beruhigen, dass sich der Zustand Ihres Opfers gebessert hat. Sie schwebt nicht mehr in Lebensgefahr.“
    Lomez zuckte gleichgültig mit den Schultern und starrte Rachel unentwegt aus kleinen dunklen Augen an. Er konnte seine Finger nicht ruhig halten und trommelte ununterbrochen auf dem Tisch herum. Auch mit den Füßen klopfte er einen wilden Rhythmus auf den Boden. „Hätte sie mir die Handtasche gleich gegeben, hätte ich nicht grob werden müssen, oder?“
    Gott, dieser Typ macht mich krank! dachte sie. Dann erinnerte sie sich wieder daran, dass sie eine

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