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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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passieren. Schließlich habe ich ihre süßen Sommersprossen auf der niedlichen Nase noch nie bemerkt. Auch nicht das kleine Grübchen an ihrem Kinn.“
    Rachel kniff die Augen zusammen und biss ihn in die Unterlippe. „Gib Acht, Muldoon, dass du dich nicht in zu tiefes Fahrwasser begibst.“
    „Kein Problem“, entgegnete er. „Ich bin ein ausgezeichneter Schwimmer.“
    Stunden später, als Zack in sein kaltes, leeres Bett kroch, dachte er an diesen Abend zurück, um sich zu wärmen. Es war schön gewesen, einfach richtig schön. Sie hatten zusammen gelacht, sich gegenseitig mit chinesischem Essen aus Pappschachteln gefüttert und über Gott und die Welt geredet. Nicht über die Arbeit, nicht über Nick, aber über hundert andere Dinge.
    Dann hatten sie sich noch einmal geliebt. Langsam, voller Zärtlichkeit und Gefühl, während um sie herum der Abend in die Nacht übergegangen war.
    Er hatte gehen müssen. Er hatte Verpflichtungen, die er einzuhalten hatte. Und während er sich auf dieSeite drehte und den Schlaf nahen fühlte, stellte er sich vor, wie es sein würde.
    Morgens mit ihr aufwachen. Zu fühlen, wie sie sich an seiner Seite regte, wenn der Wecker losging. Sie zu beobachten, wie sie durch die Wohnung huschte, um sich für die Arbeit fertig zu machen.
    Sie würde eines dieser schicken Kostüme tragen, und gemeinsam würden sie in der Küche eine schnelle Tasse Kaffee trinken, um noch eben den Tag zu planen.
    Manchmal würden sie die kurze Mittagspause gemeinsam verbringen, weil sie beide es nicht lange aushielten, wenn sie einander nicht berühren konnten. Wenn es ihm möglich war, eine Zeit lang aus der Bar zu verschwinden, würde er sie abends vom Büro abholen. Und falls nicht, dann würde er hinter der Theke stehen und immer wieder zur Tür schauen, bis sie endlich hereinkam. Dann würde er ihr zulächeln, während sie auf einen der Barhocker glitt und Rio einen Teller mit Chili con Carne vor sie hinstellte. Und während sie aß, würde sie ihn anlachen und mit ihm flirten.
    An einem Wochenende würden sie dann endlich alle gemeinsam mit dem Boot hinausfahren. Er würde ihr zeigen, wie man segelte, ihr alles beibringen. Sie würden über das blaue Wasser dahingleiten, mit geblähten Segeln ...Wellen, hoch wie Berge, schlugen über dem Schiff zusammen. Der Wind heulte unerträglich laut, wie tausend lamentierende Klageweiber. Die Angst, die er verspürte, konnte tödlich werden wie der Sturm, wenn er sie nicht beherrschte. Er strauchelte über das rutschige Deck, während er unablässig Befehle gegen den Wind schrie.
    Der Regen peitschte ihm ins Gesicht, nahm ihm die Sicht. Seine Augen waren gerötet von dem Salzwasser und brannten höllisch. Er wusste, dass das Boot da draußen war – der Radar zeigte es an –, aber sehen konnte er nur eine Wand aus Wasser.
    Die nächste Welle rollte über das Deck und zerrte an ihm. Ein Blitz zuckte über den Himmel, tauchte alles in gespenstisches Licht. Das Schiff neigte sich gefährlich auf eine Seite. Er sah den Mann stolpern, fallen. Hörte den Schrei, während der Mann verzweifelt auf dem nassen Deck einen Halt zu finden suchte. Zack hechtete vor, bekam einen Ärmel zu fassen, dann ein Handgelenk.
    Ein Seil! Um Himmels willen, bringt mir ein Seil! Er zog einen bewusstlosen Körper zurück an Deck.
    Sturm und Wassermassen. Entfesselte Elemente.
    Da, im Licht des Blitzes hatte er das Boot gesehen. Drei Gestalten an Deck. Sie hatten sich festgebunden.Der Mann am Steuer, eine Frau hinter ihm, ein junges Mädchen am Mast.
    Sie kämpften mit aller Macht um ihr Leben, aber die Zwölf-Meter-Yacht hatte einem Hurrikan auf See nichts entgegenzusetzen. Eine Nussschale auf meterhohen Wellen. Es war unmöglich, ein Beiboot auszusetzen, sie mussten versuchen, die Yacht ins Schlepptau zu nehmen. Er konnte nur hoffen, dass sie da drüben in der Lage sein würden, die Yacht einigermaßen gerade zu halten.
    Anweisungen wurden per Signallicht durch den Sturm gegeben.
    Und dann passierte alles unglaublich schnell. Wieder ein Blitz, er fuhr in den Mast, knickte ihn wie einen Strohhalm. Entsetzt musste Zack mit anschauen, wie das junge Mädchen in den tosenden Fluten unterging.
    Keine Zeit zum Nachdenken. Es war ein Reflex. Zack griff nach einem Rettungsring und sprang.
    Er fiel, fiel und fiel. Endlos. Dann der Aufschlag auf der Oberfläche, hart, wie auf Stein. Das Eintauchen in das eiskalte Nass. Einsinken. Alles schwarz. Wie der Tod ...
    Zackary wachte auf und schnappte

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