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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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welches ich in diesem Zusammenhang als sehr wichtig erachte. Und das ist das Thema Liebe.” Sie ließ das Wort erstmal im Raum stehen.
    Leises Murmeln setzte ein und Ryan hob die rechte Augenbraue.
    „Nun, Liebe ist das Stärkste, was zwei Menschen zusammen bringen kann”, fuhr die junge Frau fort und ließ ihren Blick über die Schüler gleiten, deren ungeteilte Aufmerksamkeit sie nun hatte. „Allerdings kann die Liebe Menschen auch trennen. Ich denke, jeder von Ihnen war schon einmal verliebt, ein wenig verknallt oder hat für eine andere Person geschwärmt. Somit weiß auch jeder von Ihnen, wie stark diese Gefühle sein können. Sie sind wunderschön, spielen völlig verrückt und können auch genauso schmerzen.”
    Ryan schaute auf seine Finger und hob dann die Hand.
    „Ja?” Sie sah ihn fragend an.
    „Nur mal eine Zwischenfrage. Kommt so was auch in einer Klausur dran?”
    Leises Gelächter kam auf, doch Allison schüttelte den Kopf, und ließ die Klasse wissen, dass sie der Meinung sei, dass man so etwas nicht benoten könne. „Trotzdem möchte ich heute mit Ihnen über die Liebe reden, über Gefühle. Was ist für Sie wichtig in einer Beziehung? Worauf legen Sie Wert?” Allison schaute sich lächelnd um. „Na los, brüllen Sie mich an.”
    Wieder lachten einige, und Julie hob die Hand. „Zuverlässigkeit. Wenn man sich auf seinen Partner nicht verlassen kann, ist eh alles egal.”
    „Ja, völlig richtig. Weiter.” Allison setzte sich auf die Kante des Schreibtisches.
    „Treue!”, sagte Lauren
    „Vertrauen!”, kam von Michelle.
    Allison nickte. „Was ist mit den Männern in dieser Runde? Kommen Sie, meine Herren, was ist für Sie wichtig?” Nun kam das große Schweigen, bis Ben Murphy plötzlich brüllte:
    “Sex!”
    Gelächter brandete auf, doch Ryan schüttelte den Kopf.
    „Nun, Mr. Murphy, Sex ist zweifelsohne wichtig für eine Beziehung, doch Liebe ist nicht zwingend notwendig für Sex”, stellte die Referendarin sachlich fest.
    „Ja, das ist auch besser so”, grölte Kilian. Seine Freunde jubelten und pfiffen, doch Allison ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    „Ich finde, man sollte zu seinen Gefühlen stehen, sonst ist alles für die Katz”, sagte Ryan plötzlich, und es wurde tatsächlich still in dem Klassenraum.
    Leon warf ihm einen prüfenden Blick zu, doch Ryan schaute weiter auf seine Finger.
    „Erklären Sie, was Sie meinen, Mr. McCoy”, forderte die junge Frau ihn auf.
    Ryan atmete tief durch. „Wenn man weiß, dass da Gefühle sind, dann sollte man sich nicht das Gegenteil einreden, sondern sie einfach zulassen.”
    „Ein interessanter Punkt”, sagte Allison.
    „Eines haben Sie vergessen, Miss Peaks. Gefühle können auch sehr verwirrend sein”, sagte Leon und schaute Ryan herausfordernd an. Wenn er spielen wollte, bitte. Das konnte er auch.
    „Das stimmt. Mr. McCoy, was sagen Sie dazu?”, fragte sie, denn Ryan machte den Eindruck, als sei er mit Leons Aussage nicht so ganz zufrieden.
    „Klar können Gefühle verwirren. Keine Frage, dennoch müssen sie ja nicht schlecht sein. Wie kann man gegen die Verwirrung ankämpfen, wenn man sich von Vornherein dagegen sträubt?”
    „Wenn man Angst hat, geht das sehr wohl”, entfuhr es Leon lauter als beabsichtigt.
    „Stimmt. Das ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Gefühle können zeitweise auch beängstigend sein. Weiter, meine Herren”, forderte Allison und ihr Blick huschte zwischen den beiden Jungs hin und her, die in einer Art Geheimsprache zu sprechen schienen, die nur sie verstanden.
    „Meine Mutter hat früher immer gesagt, ich solle alles, was auf den Tisch kommt, wenigstens probieren. Wenn’s mir nicht schmeckt, schön. Aber ich solle nicht von Vornherein sagen, das passt mir nicht”, sinnierte Ryan laut.
    „Komm schon, McCoy, du kannst Gefühle nicht mit einer Kohlsuppe vergleichen”, platzte Leon heraus.
    Die ganze Klasse verfolgte nun dieses Wortduell, welches im Grunde nur eine Person verstand, und selbst Michelle hob nun verwirrt die Augenbrauen.
    „Ich vergleich das nicht mit einer Kohlsuppe, die ich ganz nebenbei ohnehin nicht essen würde, aber es ist doch so. Wie kann man etwas ablehnen, was man nicht probiert hat? Ich finde das feige.” Ryan hatte sich jetzt mit dem ganzen Körper Leon zugewandt und sprach ihn direkt an.
    „Du könntest es auch Selbsterhaltungsschutz nennen”, schlug dieser vor.
    Ryan starrte ihn an und schlug sich die Hände vors Gesicht. „Tut mir leid, Miss Peaks,

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