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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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mal annähernd. Nie hatte ihn jemand so berührt und dabei eine regelrechte Feuerspur auf seinem Körper hinterlassen. Ryan legte sich ins Bett und deckte sich zu. Er zitterte, spürte, wie schnell sein Herz schlug und er wusste, dass er am nächsten Morgen keinen Groll gegen Leon hegen würde, der rein seinen Gefühlen gefolgt war. Es war das eine, dem Verstand zu erlauben, alles zu entscheiden, doch Gefühle waren stärker als alles andere. Hatte Miss Peaks das nicht gesagt? Sie sind heftig, können verrückt spielen und manchmal sehr schmerzen. Bei Ryan traf im Moment alles zu. Er presste Snoopy fest an sich, lächelte leicht und schloss die Augen.
    Ryan stand schon um halb sieben auf, zog sich leise an und ritt auf June zur Westweide, um die Kühe zu füttern, dann zur Schafherde, um dort das Gleiche zu tun. Er fühlte sich so unglaublich befreit, als sei eine tonnenschwere Last von ihm abgefallen. Sie hatten in dieser Nacht eine unsichtbare Grenze überschritten und es gab definitiv kein Zurück. So sehr sich Leon jetzt vielleicht mit Selbstvorwürfen quälen würde, Ryan war nicht böse auf ihn. Eher dankbar, da Leon ihm unbewusst klar gemacht hatte, dass er wirklich unendlich verliebt war. Er hatte es bis dahin kaum wahr haben wollen, doch seit er heute Morgen aufgestanden war, konnte er es deutlicher denn je in seinen Eingeweiden spüren. Ein bloßer Gedanke an den anderen und sein Herz schlug so schnell, als würde es seinen Körper verlassen wollen. Ryan ritt, mit einer Zigarette zwischen den Lippen, lässig über die Wiese, begutachtete noch einmal ihre Lagerfeuerstelle und schaute hinauf zum strahlendblauen Himmel. Es war eiskalt, doch solange es nicht regnete, würde ihrem Plan nichts im Wege stehen.
    Eileen goss Kaffee in eine Tasse und stieg leise die Treppe hinauf. An der Tür des Gästezimmers blieb sie kurz zögernd stehen, doch die beiden hatten heute noch viel vor, also musste sie ihn wecken, auch wenn es erst sieben Uhr in der Frühe war. Morgen könnten sie ausschlafen. Sie klopfte leise an, öffnete vorsichtig die Tür und trat ein.
    Leon lag in seine Decke gewickelt im Bett und schlief tief und fest.
    Sie betrachtete einen Moment die ebenen Züge des Jungen, die dunkelblonden, strubbeligen Haare und den sogar im Schlaf sichtbaren, verzweifelten Ausdruck in seinem Gesicht. „Leon?”, sagte sie leise und strich ihm über die Schulter.
    Langsam bewegte er sich, öffnete die Augen und blinzelte. Im ersten Moment war ihm nicht klar, wo er war, dann erkannte er Eileen und lächelte müde. „Guten Morgen …”, murmelte er.
    Eileen setzte sich auf die Bettkante und sah ihn freundlich an. „Hast du gut geschlafen?”
    Leon hob den Kopf und schüttelte ihn leicht. „Nein, nicht so gut. Und Sie?”
    „Sehr gut, danke, und bitte nicht so förmlich. Einfach Eileen”, sagte sie lächelnd und hielt ihm die Hand hin.
    „Leon”, grinste er.
    „Gut, Leon, was ist los? Warum hast du nicht gut geschlafen?”, fragte sie sanft.
    Ohne zu antworten ging sein Blick nach oben zur Zimmerdecke. Und diese Geste machte jedes Wort unnötig.
    „Ich verstehe. Ryan hat mir erzählt, dass ihr euch geküsst habt. Leon …”
    Der wurde knallrot und zog sich die Decke über den Kopf. Das war ihm jetzt nur noch peinlich.
    „Leon, nimm die Decke weg.” Sie zog sie ein Stück hinunter und lächelte ihn gutmütig an. „Du denkst jetzt vielleicht, ich sei befangen, da es sich hier um meinen Sohn handelt, doch so ist es nicht. Als er am Montagabend zurückgekommen war, hat er sehr traurig in seinem Zimmer gesessen. Ich möchte dir kein schlechtes Gewissen machen und das solltest du auch nicht tun. Er weiß, dass du mit der Situation scheinbar schwieriger umgehen kannst als er. Mach dir nicht so viele Gedanken darüber. Er liebt dich und er … was ist?”
    Leon hatte den Kopf gehoben und starrte sie jetzt mit aufgerissenen Augen an. „Er … hat er das gesagt? Hat er gesagt, dass er mich liebt?”
    „Ja, aber das hätte er nicht zu tun brauchen. Ich habe es ihm angesehen, so wie ich es auch dir ansehe. Du liebst ihn doch auch, nicht wahr?”
    Leon legte sich die Arme über den Kopf und nickte. Tränen brannten in seinen Augen. „Aber das ist nicht richtig.”
    „Was richtig und was falsch ist, wenn es um Gefühle geht ist, eine ziemlich komplizierte Sache, Leon. Lass dir Zeit. Wie gesagt, Ryan liebt dich, und er wird auf dich warten.”
    Leon nickte und setzte sich auf. „Danke, Eileen”, murmelte er.
    „Du bist

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