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Gegengift: Europa stiehlt euch die Zukunft. Wie ihr euch wehrt. (German Edition)

Gegengift: Europa stiehlt euch die Zukunft. Wie ihr euch wehrt. (German Edition)

Titel: Gegengift: Europa stiehlt euch die Zukunft. Wie ihr euch wehrt. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerald Hörhan
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von Renditen, Zinsen, Mieten oder Gewinnausschüttungen geben. Sobald in eurem Stall genug gesunde Kühe stehen, kann euch niemand mehr sagen, wann ihr was zu tun habt.
    Wirtschaftliche Unabhängigkeit erfordert keine Millionen. Ihr braucht dafür das 20- bis 25-Fache eurer jährlichen Ausgaben, sofern ihr etwas vom Investieren versteht und nicht auf unfähige Finanzberater angewiesen seid. Wenn das für Miete, Auto, Essen, Kleider, Urlaub und so weiter 30.000 Euro im Jahr sind, braucht ihr 600.000 bis 750.000 Euro. Eine Summe, die sich innerhalb eines realistischen Zeitraumes erwirtschaften lässt, vorausgesetzt, dass ihr hart arbeitet und sparsam lebt. Legt ihr monatlich 700 Euro zu einer durchschnittlichen Rendite von acht Prozent zurück, habt ihr dieses Ziel nach 25 Jahren erreicht. Wenn ihr mit 25 damit anfangt, seid ihr mit 50 so weit. Legt ihr 800 oder 1.000 Euro monatlich zurück, könnt ihr auch bei niedrigerer Rendite schon nach 20 Jahren nur noch eure eigenen Wege gehen. Schafft ihr es nicht, so viel Geld zur Seite zu legen, lest bitte noch einmal nach unter „Abendessen eins“.
    Eine andere Möglichkeit ist die Vermietung von Wohnungen. Um eine kleine Eigentumswohnung anzuzahlen und zu vermieten, braucht ihr 15.000 bis 20.000 Euro. Wenn ihr zehn kleine Eigentumswohnungen anzahlt und vermietet, seid ihr wirtschaftlich unabhängig, sobald eure Mieter die Kredite abbezahlt haben. Das ist bei guten Wohnungen nach zwanzig Jahren der Fall.
    So wie ihr es jetzt anstellt ist eure Chance auf wirtschaftliche Unabhängigkeit gleich null. Wenn ihr euch überhaupt Kühe kauft, dann welche, die vielleicht hübsch aussehen, aber krank sind oder zu wenig Milch geben oder schlechte Gene haben und deshalb frühzeitig verenden. Denn ihr setzt mit Vorliebe auf vier besonders dumme Arten der Geldanlage.
    Erstens. Das Sparbuch. Mein erstes Sparbuch bekam ich mit zehn von einer Tante. Darauf befanden sich 700 Schilling – also etwa 50 Euro. Hätte ich mir damals für das Geld Spielzeugautos gekauft, hätte ich mehr davon gehabt. Gut erhaltene Wiking -, Schuco - oder Matchbox -Autos sind inzwischen einiges wert, während die Sparbuchzinsen kaum die Inflation gedeckt haben.
    Den Zusammenhang zwischen Zinsen und Inflation kapiert ihr immer erst, wenn ihr nach Auflösung eines alten Sparbuches für das Geld viel weniger als erwartet bekommt. So ist das Leben, denkt ihr dann, je älter man wird desto schneller vergeht die Zeit, desto schöner werden die Erinnerungen und desto weniger wird das Geld auf dem Sparbuch. Dabei lässt sich Letzteres nüchtern berechnen.
    Bei 3,5 Prozent Inflation und 0,5 Prozent Zinsen verliert ihr jährlich 3 Prozent eures Kapitals. Nach zehn Jahren ist demnach ein Viertel eures Vermögens weg. Bei 7,5 Prozent Inflation ist die Hälfte weg.
    Brav zahlt ihr trotzdem weiter ein und freut euch über den Lutscher oder die Geldbörse mit Klettverschluss, die ihr bei jeder zehnten Einzahlung bekommt. Dabei müssen sich die Banken dafür wirklich nicht verausgaben. Sie stecken euer Geld in Aktien, Anleihen, Fonds, Immobilien oder Firmenanteile und erzielen dabei ein Vielfaches der Rendite, die sie euch bezahlen. Oder sie borgen euer Geld überhaupt gleich wieder euch selbst, zu viel höheren Zinsen. Dann etwa, wenn ihr einen Kredit für ein Auto aufnehmt, weil ihr euren Notgroschen auf dem Sparbuch nicht anrühren wollt.
    Wenn nicht die Inflation euer Geld vom Sparbuch frisst, könnt ihr es auch bei einer Bankenpleite verlieren. Nur 100.000 Euro eures Guthabens sind in diesem Fall gesichert, der Rest ist unwiderruflich futsch.
    Zweitens. Der Sparbrief. Da ihr Unfug wie Sparbücher mögt, hat die Finanzindustrie in Form von Sparbriefen noch mehr Unfug für euch entwickelt. Dabei zahlt ihr regelmäßig eine bestimmte Summe ein. Im besten Fall wächst euer Vermögen, ohne dass ihr euch dafür mehr kaufen könnt, weil das Leben gleich schnell teurer wird. In vielen Fällen schrumpft es. Dann zahlt und zahlt ihr, um ärmer und ärmer zu werden.
    Drittens. Die Lebensversicherung. Bei Lebensversicherungen bündeln, verschnüren und verpacken die Anbieter sinnvolle Anlageformen wie Aktien, Anleihen oder Fonds und präsentieren sie euch so, dass sie selbst möglichst viel dabei verdienen. In der Maschinerie aus Raffgier, die sich um Lebensversicherungen gebildet hat, kommen nur noch die Finanzberater und die Versicherungsmakler auf ihre Kosten. So gehen von jedem Euro, den ihr in eine Lebensversicherung steckt, bis

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