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Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Haupt­schalt­sta­ti­on müs­se nicht mehr in Ord­nung sein.
    Die Tor­flü­gel mei­nes Ar­beits­zim­mers glit­ten auf. Zwei Zy­klo­pen sa­lu­tier­ten.
     
     

2.
     
    Es gab kei­nen Zwei­fel dar­an, daß Ma­jor MA-23, ali­as Han­ni­bal Utan und ich, Bri­ga­de­ge­ne­ral HC-9, ali­as Thor Kon­nat, von je­nen Leu­ten, die über un­se­re te­le­pa­thi­schen Fä­hig­kei­ten in­for­miert wa­ren, als die ge­fähr­lichs­ten Män­ner der Er­de an­ge­se­hen wur­den.
    Auf dem Mars gab es nur ei­ni­ge Men­schen, dar­un­ter lei­ten­de Wis­sen­schaft­ler, die wuß­ten, daß es für mich nicht pro­ble­ma­tisch war, den ge­heims­ten Ge­dan­ken­in­halt je­des Mit­ar­bei­ters zu le­sen. Han­ni­bal und ich hiel­ten es für selbst­ver­ständ­lich, nie­mals in die in­tims­te Vor­stel­lungs- und Ge­dan­ken­welt ei­nes an­de­ren Men­schen vor­zu­drin­gen, wenn es nicht dienst­lich un­be­dingt er­for­der­lich war.
    Bis jetzt hat­te ich bei die­sem Ein­satz noch nicht den Ver­such un­ter­nom­men, mei­ne Pa­ra­sin­ne zu öff­nen und die pa­ra­men­ta­len Schwin­gun­gen ei­nes den­ken­den Ge­hirns auf­zu­neh­men.
    Der Vor­gang war re­la­tiv ein­fach und leicht be­greif­bar – wenn man wuß­te, daß das so­ge­nann­te Ge­dan­ken­le­sen nichts an­de­res war als ein Emp­fang ener­ge­ti­scher Strah­lun­gen von über­di­men­sio­na­lem Cha­rak­ter.
    Je­des Ge­hirn sen­det ein Im­puls­mus­ter aus, das um so stär­ker wird, je in­ten­si­ver der Denk­vor­gang ab­läuft.
    Han­ni­bals und mei­ne Pa­ra­sin­ne wa­ren durch den lan­ge zu­rück­lie­gen­den Ge­hir­n­ein­griff an­ge­regt wor­den. Erst viel spä­ter hat­ten die Pa­ra­psy­cho­lo­gen und Psi-Dia­gno­s­ti­ker er­kannt, welch ein »her­vor­ra­gen­des Ma­te­ri­al« wir wa­ren.
    Man hat­te uns auf der Süd­seein­sel Hen­der­won-Is­land ge­schult. Im Ver­lauf vie­ler Lehr­gän­ge wa­ren un­se­re Se­pa­rat­ge­hir­ne mehr und mehr ak­ti­viert wor­den, bis es uns schließ­lich ge­lun­gen war, den Geis­tes­in­halt an­de­rer Le­be­we­sen zu be­lau­schen. Wir wa­ren zu Emp­fän­gern ge­wor­den.
    Jetzt wa­ren wir schon so weit fort­ge­schrit­ten, daß wir mit der Te­le­pa­thin Ki­ny Ed­wards Ver­bin­dung auf­neh­men konn­ten, ob­wohl sie sich fünf­zig Mil­lio­nen Ki­lo­me­ter ent­fernt in ei­nem Raum­schiff auf­hielt.
    Re­ling hat­te sei­ne Rei­se nicht grund­los an­ge­tre­ten. Wenn er so plötz­lich auf­tauch­te, dann »war et­was los«, wie man im Krei­se der GWA-Schat­ten sag­te.
    Ich be­trat mein Lu­xus­bü­ro. Et­wa zwan­zig Per­so­nen hat­ten sich ein­ge­fun­den. Nie­mand sprach ein Wort. Nur das Säu­seln der ver­steckt ein­ge­bau­ten Kli­ma­ge­blä­se un­ter­brach die Stil­le.
    Ich blieb ste­hen. Die an­ge­spann­te Hal­tung mei­ner Mit­ar­bei­ter war nicht zu über­se­hen. Es dau­er­te ei­ne Wei­le, bis ich be­merk­te, daß nur Per­so­nen an­we­send wa­ren, die mei­ne te­le­pa­thi­schen Fä­hig­kei­ten kann­ten. Un­ter den zwan­zig Of­fi­zie­ren und Wis­sen­schaft­lern be­fan­den sich zwölf Män­ner, die mit Re­ling auf dem Mars an­ge­kom­men sein muß­ten.
    Ich er­kann­te den Psi-Dia­gno­s­ti­ker und Schu­lungs­lei­ter von Hen­der­won-Is­land, Dr. Besch­ter, den Me­ta­psy­cho­lo­gen Pro­fes­sor Gar­gun­sa, mei­nen ehe­ma­li­gen Psi-Trai­ner, Dr. Sa­my Ku­lot, und den ge­nia­len Ge­hirn­chir­ur­gen, Pro­fes­sor Ho­ram.
    Je­der die­ser Wis­sen­schaft­ler hat­te mich schon be­treut. Die Of­fi­zie­re ge­hör­ten zum Füh­rungs­stab der GWA. Die hü­nen­haf­te Ge­stalt von Drei-Ster­ne-Ge­ne­ral John F. Mou­ser war be­son­ders auf­fal­lend.
    Dem Chef­re­gis­seur, Pe­tron­ko und In­chin­ger wur­de der Ein­tritt ver­wehrt. Nur Dr. An­ne Bur­ner durf­te den Saal be­tre­ten. Man woll­te »un­ter sich« sein!
    Ich war an­schei­nend da­zu aus­er­se­hen, ei­ne be­son­de­re Art der Be­grü­ßung über mich er­ge­hen zu las­sen. Das Flui­dum der in in­ne­rer Er­re­gung war­ten­den Men­schen war deut­lich zu spü­ren, ob­wohl ich mich be­müh­te, mei­nen pa­ra­psy­chi­schen Emp­fangs­block nicht zu lo­ckern.
    »Gleich ver­wan­delt sich der

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