Gegenschlag Kopernikus
mit gefährlich wirkender Ruhe. »Sie haben innerhalb von zwölf Stunden den Mars zu verlassen. Ich verbiete allen nichtmenschlichen Intelligenzen ab sofort das Betreten von Himmelskörpern, die von der Galaktischen Union kontrolliert werden. Dazu gehört auch der Mars. Nein, Tumadschin, erwähnen Sie nicht nochmals den Begriff ›exterritoriales Gebiet‹. Die verhandlungsberechtigten Vertreter der Unionsregierung werden in wenigen Stunden eintreffen. Ich glaube nicht, daß der Vertrag nochmals erneuert wird. Bereiten Sie sich darauf vor, diesen Stützpunkt räumen zu müssen. Das aber nur nebenbei.«
Ich überlegte. Worauf wollte der Chef hinaus? Hannibal kam mir zu Hilfe.
»Er legt Wert darauf, die Hypnos wissen zu lassen, daß es künftig zwecklos ist, dich auf dem Mars zu suchen. Damit will er nach Möglichkeit verhindern, daß hier nochmals Einheiten des Gegners auftauchen.«
»Danke«, antwortete ich auf Psi-Ebene. »Nicht schlecht überlegt«
Ich wendete mich wieder an den Chef.
»Wir werden sehen, Sir. Da Sie die für die Union und für das Zweite Reich wichtigen Angelegenheiten mit dem Begriff ›ne ben bei‹ definiert haben, darf ich nun wohl erfahren, was Sie für we sentlich halten?«
Reling verzog die Lippen. Nach einem letzten Blick auf die Fremden schritt er zu seinen Begleitern zurück.
»Sie werden hiermit aufgefordert. Ihre Verbündeten im Zeitraum von zwölf Stunden auf die Reise zu schicken. Nur Wesen menschlicher Abstammung dürfen auf dem Mars bleiben, bis die politischen Angelegenheiten geklärt sind. Sollten Sie die Frist von zwölf Stunden überziehen, werde ich das Feuer eröffnen.«
»Sie sagten bereits vorher ähnliche Dinge.«
»Ja, ich kann mich erinnern«, höhnte der Chef. »Ich wollte jedoch nochmals Ihr schlechtes Gedächtnis unterstützen. Kommen wir zum zweiten Punkt des Ultimatums.«
»Oh – Sie sprechen von einem Ultimatum?«
»Ich bewundere Ihre Auffassungsgabe, Tumadschin! Die beiden Fremdraumschiffe, die wir bereits während des Anfluges geortet haben, sind mir zur Untersuchung auszuliefern. Die Besatzungen scheinen Esper zu sein. Parapsychische Impulse wurden von unseren Spezialtastern registriert. Sie haben uns mitzuteilen, woher die Esper kommen.«
»Mit welchem Recht verlangen Sie solche Auskünfte? Es steht mir frei, meine Freunde auch ohne Ihre Billigung auszuwählen.«
Wir maßen uns mit den Blicken. Die Hypnos lauschten aufmerksam. Sie wußten, daß um ihr Leben gehandelt wurde – sie glaubten es zumindest.
»Ich verlange die Auslieferung der Schiffe und der Besatzungen.«
»Ich denke nicht daran, Herr Großadmiral. Sollten Sie ihre vertragswidrigen Forderungen gewaltsam durchzusetzen versuchen, werden ernstzunehmende Gegenmaßnahmen nicht ausbleiben können. Admiral Prolof, rufen Sie die Kommandeure meiner Flottenverbände an. Die laufenden Unternehmungen sind abzubrechen. Konzentrationspositionen nach Plan ›Dreveloht‹ einnehmen, auf weitere Anweisungen warten.«
Prolof salutierte und verschwand. Reling sah ihm nach.
»Dieser Befehl wird nicht vergessen werden, Tumadschin«, drohte er in verhüllter Form. Er lächelte jetzt ebenfalls. »Sie weigern sich also, die Esper zur Untersuchung freizugeben?«
»Sie haben sich diesmal nicht getäuscht, Sir. Ja!«
Reling gab seinen Offizieren einen Wink. Sie zogen phantastisch aussehende Geräte aus den Taschen ihrer Kombis. Wahr scheinlich enthielten die Hüllen außer einer Taschenlampenbatte rie Holzwolle oder ähnliche Materialien.
Die Hypnos wurden anvisiert und von einer irisierenden Lichtflut
Weitere Kostenlose Bücher