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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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Allerdings zeigten die Instrumente in ihrer Nähe nur das wirbelnde Chaos des Asteroidengürtels und Phaegon III samt seinen vielen Monden an.
    Relin verdrängte die stechenden Ranken der Dunklen Seite aus seinem Kopf und zog die Macht um sich zusammen wie einen schützenden Mantel. Völlig neutralisieren konnte er den Einfluss der bösen Energie zwar auch so nicht, aber zumindest wurde aus dem ohrenbetäubenden Kreischen ein leises, erträgliches Raunen. Obgleich er immer noch einen unangenehmen Druck zwischen den Schläfen verspürte, war er wieder Herr seiner Sinne.
    »Alles in Ordnung?«, wandte er sich an seinen Padawan.
    Drev räusperte sich. Auch er schien die Dunkle Seite halbwegs ausgeblendet zu haben, denn seine größte Sorge galt nun seinem befleckten Anzug. »Mir geht es gut«, murmelte er beschämt. »Es tut mir leid, Meister.«
    Relin winkte ab. Er selbst war ebenso unvorbereitet gewesen wie sein Schüler.
    »Als ich das zum ersten Mal im Mund hatte, hat es irgendwie besser geschmeckt«, versuchte Drev sich an einem Scherz, aber sein Grinsen konnte nicht über die rot glühenden Wangen hinwegtäuschen.
    »Und es hat auch definitiv besser gerochen«, schmunzelte der Jedi-Meister. Anschließend widmete er sich wieder den Ergebnissen des Scans.
    »Ich erzähle Euch die besten Witze der Galaxis, und Ihr zuckt nicht einmal mit der Wimper. Dann muss ich mich einmal übergeben, und Ihr kommt aus dem Lächeln nicht mehr heraus«, brummte Drev, während er mit einem Stofftuch das Erbrochene von seinem Schoß wischte. »Ihr findet es also lustig, andere Leute in peinlichen Situationen zu sehen.« Er zog einen Getränkebeutel hervor und spülte sich den bitteren Nachgeschmack aus dem Mund. »Hätte ich die dunkle Energie nicht rechtzeitig abgeblockt, müsste ich jetzt vermutlich meine Hose wechseln.« Aus schelmisch blitzenden Augen blickte er seinen Meister an. »Ich nehme an, das hätte Euch mehr als nur ein Lächeln abgerungen.«
    Relins Gesicht wurde ernst, und Drev unterbrach sich hastig. Dieser Ton geziemte sich nicht für einen Jedi-Padawan, auch wenn der Askajianer nur versucht hatte, die Stimmung aufzulockern. Das war nach wie vor sein größtes Problem: Er wusste nicht, wie weit er es mit seinen Späßen treiben durfte. Als er den Mund zu einer Entschuldigung öffnete, schüttelte Relin nur den Kopf. Dafür war jetzt keine Zeit.
    Sie mussten sich auf das Phaegon-System konzentrieren, herausfinden, was hier vor sich ging. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte Relin eine solch intensive Woge purer Energie der Dunklen Seite gespürt. Wonach immer Saes auch gesucht hatte – es schien, als wäre er fündig geworden.
    »Was könnte das ausgelöst haben?«, fragte Drev, nun wieder völlig ernst. »Eine neue Waffe vielleicht? Oder ein Sith-Artefakt?«
    »Weder noch«, murmelte Relin. Diese Energie entstammte nicht nur einem Ursprungspunkt. Sie war extrem weit gefächert.
    »Was ist es dann?«
    »Das werden wir schon bald herausfinden.« Er aktivierte den Ionenantrieb und steuerte den Jäger um den Asteroidengürtel herum. Doch dann besann er sich eines Besseren. Relin zog den Schubregler zurück und nahm die Hände von den Kontrollen. »Flieg uns hinein, Drev!«, meinte er.
    Aus großen Augen blickte sein Schüler ihn an. »In den Asteroidengürtel hinein?«
    Relin nickte. Zwischen den Felsbrocken würde ganz bestimmt niemand nach einem Schiff suchen.
    »Seid Ihr sicher?« Drevs Stimme war hoch und nervös.
    »Beruhige dich!«, entgegnete der Jedi-Meister. »Fühle die Macht! Habe Vertrauen in sie!« Er jedenfalls hatte vollstes Vertrauen in den Askajianer. Drev war einer der besten Piloten im Tempel, und ein wenig Zeit und Übung im Umgang mit der Macht würden aus ihm zweifelsohne den besten machen. »Also los, flieg uns hinein!«
    Drev starrte durch die Transparistahlscheibe auf das Meer dahintrudelnder Gesteinsbrocken. Sie überschlugen sich, schabten aneinander, stießen zusammen, drifteten wieder voneinander fort. Alles war in Bewegung – und jede Berührung konnte tödlich sein. Der Alptraum eines jeden Piloten.
    Nach einem kurzen Augenblick griff der Padawan nach den Kontrollen. Der Sternenjäger setzte sich wieder in Bewegung und tauchte ein in das Durcheinander umhertorkelnder Asteroiden. Das Schiff wiegte sich von einer Seite zur anderen, senkte und hob seinen Bug, manövrierte sich gewandt zwischen den tonnenschweren Brocken dahin – dann schrammte einer der Flügel plötzlich einen kleinen

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