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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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hinüberschrie. Seine Angst war so vollkommen, daß Stark auch nicht dann aufhören konnte zu töten, wenn sein Feind schon harmlos geworden war. Der Akt der Zerstörung ließ die Angst ein wenig zurückweichen, und damit aufzuhören hieß, die Angst wieder mit voller Gewalt über ihn hereinbrechen zu lassen. Stark tötete jeden Menschen und tötete ihn immer wieder in blinder Panik.
    Zwischen der fünften und der sechsten Granate lag eine lange Pause, während der das Funkgerät auf dem Rücken des Troupiers Befehle von Schußkorrekturen herausquäkte. Stark bückte sich, riß das Gerät herunter und schleuderte es rechts nach hintern über seine Schulter, so weit er konnte. Es landete in einer Staubwolke nicht weit von der Falltür entfernt, die halb unter dem Amorphus zu sehen war.
    Mit zuckendem Kopf drehte sich Stark um und stolperte zu der Stelle zurück, wo er den Diminutor liegenlassen hatte. Er richtete sich ganz auf, ging ein paar Schritte zurück, zielte und drückte auf den Knopf. Der Amorphus verkleinerte sich auf die Größe eines Tennisballs. Das Funkgerät quäkte auf, als sei es über diese plötzliche Verwandlung schockiert. Nur das Geräusch brechender Zweige im Wald hinter ihm hielt ihn davor ab, den Versuch zu machen, es mit einem Feuerstoß zum Schweigen zu bringen.
    Statt dessen fuhr er herum, bückte sich leicht und drückte auf den Abzug, um einen Feuerstoß in der Richtung des Geräuschs abzugeben. Nichts geschah. Das Gewehr war leer. Der andere Troupier stand in weniger als dreißig Metern Entfernung hinter einem Baum, aber er kam nicht mehr dazu, zum Schießen vorzutreten. Er stand nur einen Meter von einer Mine entfernt, die Brendan auslöste. Sowohl der Mann als auch der Baum flogen in zerfetzten Stücken in die Luft.
    Stark drehte sich herum und rannte auf die Falltür und den Amorphus zu. Als er an dem Funkgerät vorbeikam, gab es noch immer seine Geräusche von sich, aber Stark hatte weder die Zeit noch die Munition dazu, um es zum Schweigen zu bringen.
    Er beugte sich zu der Falltür herab und zog an ihrem Griff. Sie saß fest, und er mußte den Diminutor ablegen und mit beiden Händen zupacken. Die Tür war zwar nur einen Quadratmeter groß, aber extrem schwer, obwohl sie besonders konstruierte Angeln hatte, da sie aus dreißig Zentimeter dickem Stahl bestand. Er zerrte immer noch daran, als Welsh aufwachte.
    Seine Arme schmerzten ihn, und jemand schien ihm gegen den Kopf zu treten. Er konnte sich nicht daran erinnern, daß er sich zum Schlafen gelegt hatte, und er hatte keine Ahnung, wo er hier lag. Er mußte seine ganze Willenskraft aufbieten, um sich von seinem rechten Arm herunter auf den Bauch zu rollen. Seinen Kopf zu heben und sich umzusehen forderte ihm das Letzte ab. Der Amorphus war weg!
    Eve war weg! Panik befiel ihn, und er schüttelte den Kopf und versuchte aufzustehen. In seinem Kopf klopfte und dröhnte es, als wolle er zerspringen. Die Stelle, an der der Amorphus gestanden hatte, war nur verschwommen zu erkennen, und er sah noch immer doppelt, als er einen Troupier erkannte, der sich über etwas bückte was in der Nähe der Stelle lag, wo früher der Amorphus gestanden hatte. Welsh erkannte, daß der Troupier an etwas zog, was nur der Griff der Falltür sein konnte. Sein erster Gedanke war, daß der Mann Stark folgte, der offensichtlich den Amorphus verkleinert hatte und mit ihm im Labyrinth verschwunden war.
    Erst als sich die Tür zu heben begann, wurde ihm klar, daß die Gestalt in der roten Uniform Stark sein mußte, da die Tür, wenn sie einmal verschlossen war, von außen nicht mehr geöffnet werden konnte. Er brüllte zu Stark hinüber, und die Worte hallten in seinem Kopf wider, während er sie rief. Stark drehte sich um, sah ihn kurz mit wilden Augen an und zielte dann mit dem Gewehr auf ihn. Er brüllte dabei etwas, was sich wie ein Kind anhörte, das ein Maschinengewehr nachmacht. Dazu zuckte er mit dem Lauf des Gewehrs, als spüre er den Rückstoß.
    Welsh taumelte auf ihn zu, und Stark schrie ihn an, er solle weggehen, bis er noch ungefähr zehn Meter entfernt war. Welsh brummte der Kopf, und als Stark sein Gewehr am Lauf nahm und damit nach ihm warf, konnte er nicht ausweichen. Er torkelte weiter und ließ sich davon treffen. Es streifte ihn aber nur an der Schulter und hielt ihn nicht auf. Trotzdem war er zu weit weg und konnte nur tatenlos zusehen, wie Stark den Ball ergriff, der der Amorphus war, sich in das Loch fallen ließ und, während er ihn die

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