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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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ich mit ihm spreche! Ich werde ihm... vom Leib reißen...«
    Die Erörterung, welchen Körperteils sie Max als Erstes berauben würde, wurde dadurch unterbunden, dass der Trauzeuge um Ruhe bat.
    Vor Wut schäumend musste Evie mit ansehen, wie Max an einem Tisch in der Nähe des Hochzeitspaares Platz nahm, an dem Vidas Freunde saßen.
    Peinlicherweise ertappte er sie dabei, wie sie zu ihm hinüberblickte. Sein gebräuntes Gesicht hellte sich auf, wie um sie zu fragen, wo sie denn abgeblieben sei.
    Evie warf ihm einen Mörderblick zu, den sie durch jahrelange Übung bei Pfiffen von Bauarbeitern bis zur Perfektion beherrschte. Sie ließ ihren Kopf herumschnellen, als ob ihre Tischnachbarn gerade etwas wirklich Interessantes gesagt hätten - was angesichts der Person neben ihr recht unwahrscheinlich war.
    Denn sie klemmte zwischen Olivias Vater Leslie, der bereits den Geruch von Alkohol verströmte, und Tante Al, weil es einfach an Männern mangelte für die traditionell sich abwechselnde Sitzordnung.
    Verdammter Bursche!, wütete sie innerlich. Wie konnte er es wagen? Sie hoffte, er würde nicht zu ihr herüberschauen. Natürlich tat er das, davon war sie überzeugt. Sollte er glotzen, so lange er wollte! Sie jedenfalls würde nicht einmal mehr in seine Richtung schielen, ganz zu schweigen davon, nochmals ein Wort mit ihm zu wechseln. Das konnte er sich abschminken!
    Während der gesamten Mahlzeit kramte Tante Al unmittelbar nach jedem Gang ihre Zigaretten hervor und kümmerte sich nicht um die mit versteinerter Miene dasitzende Evie, die ihr ins Gesicht geblasenen Qualm verabscheute. Um der Sache noch eins drauf zusetzen, liebte Tante Al dreckige Witze, je schlimmer desto besser. Stundenlang konnte sie aus ihrem Repertoire von Anzüglichkeiten schöpfen. Stephen MacKenzie, der ihr unbewegt wie ein Stock gegenübersaß, war von den geflüsterten Obszönitäten nicht halb so angetan wie ihre Tischnachbarin Rosie. Jedenfalls hatte die Sitzordnung Evie auf der anderen Seite neben den ruhigen Leslie de Vere platziert - ruhig, weil er von all den Weinbränden und Ports, die er aus Gewohnheit zu sich genommen hatte, bereits leicht benebelt war.
    Alle bis auf Stephen schienen sich zu amüsieren, dachte Evie düster. Alle bis auf sie selbst! Cara unterhielt sich lebhaft mit Fidelma und Tante Elizabeth. Sybil de Vere lauschte Tante Als Witzen und stocherte dabei in ihrem Essen herum.
    Sogar Olivia war fröhlicher als sonst, wenn Stephen schlechte Laune hatte. Ihr schönes Gesicht wirkte ausgeglichen, als ob sie gar nicht bemerkte, wie ihr Mann sie über den Tisch hinweg eisig fixierte. Evie fragte sich, weshalb ihre Freundin so ausgeglichen schien. Normalerweise genügte allein schon die Vorstellung, Stephen könne schlechte Laune bekommen, dass Olivias Herz anfing zu rasen. Heute hatte man den Eindruck, als ob er vor Empörung gleich in die Luft gehen würde, während sie sich angeregt mit Fidelma unterhielt und zwischendurch Sasha umarmte, die ihren Platz neben Vida verlassen hatte, um zu ihrer Mutter zu kommen.
    Olivia musste vom Champagner beschwipst sein, dachte Evie. Dieses Zeug hatte es wirklich in sich. Wie schade, dass sie ihre Zeit mit diesem schrecklichen Max vergeudet und Weißwein getrunken hatte, wo sie schon seit einer Stunde Moet hätte schlürfen können.
    Evie linste vorsichtig in Max‘ Richtung. Aber er tat alles andere, als ihren Blick zu erwidern, stellte sie verärgert fest. Sein Körper war seiner Nachbarin zugewandt, einer sehr attraktiven Mittvierzigerin mit einem auffallenden Cleopatrahaarschnitt und den dazu passenden Glutaugen. Offenbar war sie seine neueste Eroberung. In diesem Augenblick hasste Evie ihn. Wie konnte er nur mit ihr so geflirtet haben? Wie hatte sie selbst nur so tief sinken können, darauf auch noch einzugehen?
    Cleopatra sagte etwas Lustiges, und Max lachte. Es war ein spontanes Loswiehern, bei dem Evie ihre Augen eifersüchtig zusammenkniff. Vor gar nicht langer Zeit hatte sie ihn zum Lachen gebracht. Jedes Wort Cleopatras schien ihn zu begeistern und er starrte sie an, als ob sie das faszinierendste Wesen auf der ganzen Welt sei. Wie er vor dieser Pharaonenbraut katzbuckelte! Elende Ziege! Evie hätte zehn Pfund darauf verwettet, dass sie sich die Haare färbte. Und der breite Lidstrich machte sie alt. Von Nahem sah sie vermutlich aus, als ob sie einen Monat lang in einem Brennofen verbracht hätte.
    Von der Vorstellung beruhigt, ihre Rivalin sei nichts weiter als eine

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