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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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zittern begann, und sah sich nach einer Sitzgelegenheit um. In einer Ecke des großen Raumes stand ein unbesetztes breites Sofa, und sie steuerte mit ihrer Begleitung darauf zu. Hilda ließ sich darauf plumpsen und durchsuchte eilig ihre Handtasche.
    »Sie sind so liebenswürdig zu mir«, nuschelte sie mit tränenerstickter Stimme, während sie ein Taschentuch hervorzog.
    Evie grinste verlegen und dachte an all die Leute, die über die Jahre hinweg mit ihren Problemen zu ihr gekommen waren. Menschen suchten ihren Rat, ob es nun um berufliche oder private Dinge ging.
    Irgendwann kamen alle Kolleginnen bei den Wentworth Alarmsystemen an Evies Schreibtisch. Meist gaben sie vor, einen Tampon oder etwas Kleingeld zu brauchen; aber eigentlich suchten sie eine Schulter, an der sie sich ausweinen konnten. Es amüsierte Evie, dass einige von ihnen kaum jünger als sie selbst waren und sie doch als eine ältere, mütterliche Figur wahrnahmen. Rosie hatte Recht: sie war frühzeitig gealtert.
    Nachdem sie sich zwei Stunden lang mehr Details der Ehe von Hilda mit Hugh hatte berichten lassen, als sie zu wissen wünschte, setzte sie Hilda in ein Taxi und winkte ihr zum Abschied nach.
    »Du warst wunderbar«, sagte eine Stimme.
    Sie wirbelte herum und sah Simon neben sich. Sein Schlips war etwas verrutscht und sein Haar durcheinander. Er sah aus, als ob er etwas zu viel Glühwein zu sich genommen hätte.
    »Nun, du jedenfalls warst keine große Hilfe«, konterte sie, denn sie war immer noch verärgert darüber, dass er sie den ganzen Abend allein gelassen hatte bei ihrem Samariterdienst.
    »Tut mir Leid, Evie!« Simon gab sich Mühe, etwas verloren zu wirken, was ihm jedoch nicht gelang. »Du hast ein solches Händchen mit Menschen. Ich habe allen versichert, dass du in der Lage sein würdest, Hilda zu beschwichtigen.«
    »Hmm.« Selbst ein wenig beschwichtigt ließ sie ihn ihre Hand ergreifen. Gemeinsam gingen sie zur Party zurück. Es war noch nicht einmal zehn Uhr und noch ausreichend Zeit, sich zu amüsieren.
    Doch als sie mit Simons engsten Kollegen zusammenstand, wurde ihr schon bald klar, dass, während sie sich hatte anhören müssen, was für ein toller Fang Hugh Maguire vor zwanzig Jahren gewesen war, die anderen sich alle vergnügt und mit Glühwein Mut angetrunken hatten.
    Nachdem sie denselben Witz zweimal gehört hatte - und alle lachten beim zweiten Mal ebenso herzlich wie beim ersten - entschied Evie, dass sie nicht in der Stimmung war, die einzig Nüchterne der ganzen Gesellschaft zu sein.
    Sie zog Simon zur Seite und flüsterte: »Ihr bleibt jetzt besser unter euch! Ich bin müde, und nachdem ich stundenlang mit Hilda geredet habe, bin ich nicht mehr in Feierstimmung. Ich gehe nach Hause.«
    Halb hoffte sie, er möge darauf bestehen, dass sie blieb.
    Doch friedfertig wie er war, nickte Simon und meinte, er würde sie zum Taxi begleiten.
    »Es tut mir Leid, dass das kein so schöner Abend für dich geworden ist, Evie«, entschuldigte er sich, als sie draußen vor dem Hotel warteten. »Wenn du nicht aufgetaucht wärst, hätte ich mir überhaupt nicht zu helfen gewusst. Hugh hat mittlerweile eindeutig ein Alkoholproblem, und wir waren alle davon überzeugt, dass Hilda in die Luft gehen würde, wenn sie ihn derart angesäuselt erlebte.«
    »Und derart flirtend«, bemerkte Evie sarkastisch.
    »Das auch«, gab Simon zu. »Aber du warst einfach großartig.« Er belohnte sie mit einem ausgiebigen Kuss auf die Lippen.
    Als seine Lippen ihre berührten, fühlte Evie die ganze Anspannung des Abends weichen. Sie schlang ihre Hand um seinen Hals und küsste auch ihn leidenschaftlich. Sein Körper presste sich an ihren, ihre Arme wanderten unter seinen Mantel, umarmten seine Taille.
    »Komm mit mir nach Hause, Simon«, wisperte sie leise. »Ich werde dich über Weihnachten drei Tage lang nicht sehen und dich vermissen. Für heute Abend jedenfalls hast du deine Schuldigkeit hier getan.«
    Entsetzt schreckte er zurück. »Jetzt kann ich noch nicht gehen«, meinte er. »Hugh und die anderen leitenden Angestellten feiern weiter. Ich kann unmöglich vor ihnen gehen, das wäre absolut unhöflich.«
    Verletzt trat Evie zurück, wickelte sich den Mantel um den Körper und verschränkte die Arme. »Hugh ist betrunken«, schnaubte sie verärgert. »Er würde es kaum bemerken, wenn das ganze Hotel verschwinden würde, von dir einmal ganz abgesehen. Ich sehe nicht ein, weshalb du jetzt nicht gehen kannst. Aber...« Sie wandte sich ab, als

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