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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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Gesicht, sie hüpfte auf das Set und klatschte, als ob der gemimte Song überragend gewesen und nicht von einer Band gespielt worden wäre, die ihr Geld für Kokain verplempert hatte und nun finanziell in der Klemme steckte.
    Auf den Monitoren konnte Olivia verblüfft verfolgen, wie Nancys Stupsnäschen sich auf ihre liebenswerte und typische Weise in Falten legte.
    »Jungs, ihr wart phantastisch!«, lobte sie. »Ihr gebt mir das Gefühl, wieder neunzehn Jahre alt zu sein - aber das ist ja auch gar nicht so lange her, wie ihr wisst!« Scherzend kniff sie den Sänger in die Rippen.
    Durch die langjährige Fernseherfahrung gestählt, wo das Flirten mit der Moderatorin einfach dazugehörte, selbst wenn sie eine Vogelscheuche sein mochte, umarmte der Sänger Nancy heftig. Er drückte sie an seinen in einer Haifischhaut steckenden Körper und meinte mit seinem typischen Sexappeal: »Baybee! Was hältst du davon, wenn du und ich uns ein wenig amüsieren gingen?«
    Nancy quietschte vergnügt auf. »Führe mich nicht in Versuchung, Barry«, seufzte sie und zog einen Schmollmund. Dann wand sie sich so aus seiner Umarmung, dass man den tiefstmöglichen Einblick in ihren Ausschnitt bekam. »Ich bin eine glücklich verheiratete Frau.«
    »Nein!«, stöhnte Barry und fuhr mit seiner Rechten durch die schwarz gefärbte Löwenmähne. »Du brichst mir das Herz, Nancy, meine Süße! Seit Jahren hältst du mich hin. Ich bin so einsam und brauche unbedingt die Liebe einer guten Frau!«
    Sie schüttelte heftig den Kopf, als ob man ihr gerade eine Erdbeertorte mit Sahne angeboten habe, die sie leider ablehnen musste. »Dickie würde uns das niemals verzeihen können. Aber du wirst uns doch noch einmal hier besuchen, wenn die Platte herauskommt, nicht wahr, Barry?«
    »Da kannst du sicher sein, meine Süße«, brummte Barry, bevor er nahtlos zur Eigenwerbung überging. »Die Platte erscheint in drei Monaten, und wir werden ab nächster Woche durch die USA touren mit fünfzig Auftritten.«
    »Oh«, hauchte Nancy, »dann hast du in fünfzig der Staaten eine Geliebte?«
    »Keine wie dich, Nancy«, schmachtete er. Dann verließ er das Set und ging zu seiner gertenschlanken Freundin mit den Gesichtszügen einer griechischen Göttin, die dort geduldig auf ihn wartete. Da sie Barry schon des Öfteren in Aktion erlebt hatte, zuckte sie nicht einmal mit der Wimper, während er Nancy umschwänzelte.
    »Großartig!«, brüllte der Aufnahmeleiter. »Danke, alle Mann!«
    Nancy verschwendete an Barry keinen einzigen Blick mehr, nachdem er nach ihrem Flirt das Set verlassen hatte. Jetzt ließ sie sich auf eines der himbeerroten Sofas fallen. Ihr Gesicht verzog sich augenblicklich zu schlechter Laune.
    »Bring mir Wasser, Nita«, brüllte sie ihre in Grau gekleidete Assistentin an. »Du weißt doch, ich brauche täglich zwei Liter, sonst trockne ich aus.«
    Kevin kam auf Olivia zu. Als er ihren erstaunten Blick bemerkte, flüsterte er ihr ins Ohr: »Ein echter Albtraum, nicht wahr? Aber sie ist ein solcher Profi auf der Mattscheibe, dass kein Mensch ein Wort über ihren wahren Charakter verliert. Wenn Sie hier arbeiten würden, könnten Sie das sicherlich verstehen. Nancy weiß sofort und instinktiv, wo sie stehen muss, was sie sagen soll... alles eben. Sie ist durch und durch ein Profi. Aber was für ein Biest!«
    »Und deshalb stellt man sie immer als nettes, hinreißendes Vorbild dar, das die Gartenarbeit liebt, Champagner verachtet und all das Zeugs?«, flüsterte Olivia entsetzt.
    Kevin bebte vor unterdrücktem Lachen. »Gartenarbeit!«, zischte er. »Den einzigen Spaten, den die Roberts in ihrem Leben jemals in der Hand gehalten hat, war der, um ihr Make-up aufzutragen. Bei ihrem Agenten hat jemand einmal eine Bemerkung in dieser Richtung fallen gelassen, und sie wäre fast an die Decke gegangen!«
    Er führte Olivia zu Miss Byrne, mit der er vorhin gesprochen hatte, und flüsterte dabei in Olivias Ohr: »Doch das Publikum findet die Vorstellung einfach unwiderstehlich, wie sein Fernsehstar bis zu den Ohren in Tulpen steckt und den Kompost umschichtet. Also findet es diese Legende klasse. Ihnen wird auffallen, dass sie niemals eine Blume beim Namen nennt. Ein Journalist hat sie einmal gefragt, welche Sorte Fuchsien sie am liebsten mögen würde. Was für ein Witz!« Er kicherte. »Das Einzige, was sie über Blumen weiß, ist der exakte Preis der Bouquets, die man ihr hierher schickt. Und glauben Sie mir, da ist sie ein echter Experte!«
    Mit lauter

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