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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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steckte.
    Zwei Kameras boten einen komplizierten Tanz, wichen ständig Kabeln aus, als sie vor- und zurückeilten, um die hüftschwingende Band aufzuzeichnen.
    »Ich sag nur schnell der Aufnahmeleiterin, dass Sie hier sind. Sie heißt Linda Byrne und wird mit Ihnen die Probeaufnahmen machen.«
    Ohne weiter auf den Trubel zu achten, tänzelte Kevin auf eine etwas über vierzigjährige Frau in schwarzen Lederhosen und grauem T-Shirt zu, die in ein Walkie-Talkie sprach. Olivia fühlte sich im Weg und wollte sich etwas zurückziehen. Eine Unmenge Leute schien hier zu arbeiten, von denen manche die Band aus zusammengekniffenen Augen beobachteten, andere miteinander plauderten.
    Linda musterte sie, und Olivia wandte verlegen den Blick ab. Was, in aller Welt, hatte sie eigentlich hier zu suchen? Sie musste den Verstand verloren haben! Bei ihrer nächsten Begegnung mit Max würde sie ihn erdolchen. Wenn sie nicht einmal eine Schulklasse disziplinieren konnte, wie sollte sie da ruhig und gefasst vor diese Fernsehprofis treten? Alle waren in erster Linie blasiert, und keiner hörte den Wild Men zu. Immerhin war die Band früher einmal recht bekannt gewesen, doch die Leute im Studio betrachteten sie so gelangweilt, als ob es sich um ein Regenwurmwettrennen auf dem Erdboden handelte. Du liebe Güte, wie hatte sie sich einbilden können, dass jemand sie auch nur ansehen würde?
    In diesem Augenblick schwebte eine Wolke in Aquamarin in den Raum, und Olivia hörte schlagartig zu grübeln auf.
    Die Wolke war eine Blondine mit Hochsteckfrisur in einer eng anliegenden blauen Taftjacke, die sich vergeblich bemühte, über dem üppigen Busen geschlossen zu bleiben. Mit der Maskenbildnerin im Schlepptau marschierte sie durch das Studio. Olivia erkannte die Wolke sofort als Nancy Roberts, eine der beiden Frühstücksmoderatoren. Vollschlank, mit leuchtend blauen Augen, einer niedlichen Stupsnase und einem Mund, der ständig in Bewegung war, war sie die personifizierte Quirligkeit. Das Publikum liebte Nancy, sowohl für ihre betont bodenständige Art als auch dafür, dass sie ihre Figur der Größe 42 offen zur Schau trug und sich weigerte, für die unbarmherzigen Fernsehkameras abzunehmen. Dadurch war sie zum Vorbild für alle ein wenig üppigeren Damen des Landes geworden.
    Man konnte keine Zeitung zur Hand nehmen, ohne etwas über Nancy darin zu lesen, die Frau, die den Champagner trinkenden Lebensstil der Fernsehwelt rundweg ablehnte und stattdessen lieber Zeit mit ihrer Familie und in ihrem geliebten Gemüsegarten verbrachte.
    Seit Max sie letzte Woche dazu überredet hatte, für das Frühstücksfernsehen Probeaufnahmen zu machen, hatte Olivia ihren schwachen Nerven nur deswegen nicht nachgegeben und abgesagt, weil sie gehofft hatte - ganz gleich wie schlecht sie auch sein mochte - bei dieser Gelegenheit den Star kennen zu lernen.
    Dann hatte Olivia erfahren, dass die Aufnahmen am Nachmittag stattfinden würden, sie diese Berühmtheit also doch nicht zu Gesicht bekäme.
    Sie hatte in der Tat Glück, Nancy Roberts trotzdem zu erleben. Aber bei der Art, wie sie mit dem Handy am Ohr in den Raum stürmte, machte sie nicht den Eindruck der liebenswerten, bodenständigen Person, von der man in den Zeitungen las. Genauer gesagt, schien sie vollkommen aus dem Häuschen geraten zu sein.
    Die Maskenbildnerin eilte zu ihr hin, eine Puderquaste einsatzbereit in der Hand.
    »Nancy, ich muss den Glanz auf Ihrer Nase wegpudern...«
    »Halten Sie gefälligst den Mund!«, schnauzte Nancy, bevor sie die Unterhaltung über das Handy wieder aufnahm. »Wer, in aller Welt, glauben Sie eigentlich, dass ich bin? Nancy verdammt noch mal Roberts, jawohl! Ich beteilige mich nicht für einen mageren Tausender an einer lächerlichen Geschäftseröffnung irgendwo im Niemandsland. Das sollten Sie lieber ganz, ganz schnell checken, sonst suche ich mir einen neuen Agenten!«
    Sie ließ das Handy so heftig zuschnappen, dass Olivia befürchtete, es würde zu Bruch gehen. Dann hielt Nancy plötzlich inne, wandte ihr Gesicht der Maskenbildnerin zu und wartete darauf, gepudert zu werden. Eine dünne Assistentin in Grau trat auf sie zu und erhielt sowohl einen herablassenden Blick als auch Nancys Handy zum Halten. Schließlich schloss der Fernsehstar die Augen und atmete tief durch, was Olivia an ein Yoga-Video erinnerte, das sie sich einmal gekauft hatte. Dann wartete Nancy lässig, bis die Band fertig war.
    Wie durch Zauberhand erschien ein reizendes Lächeln auf ihrem

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