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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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gehaltenen Chaiselongue wirkte Nancy wie der Inbegriff einer Puffmutter. Für diesen Job besaß sie auch das notwendige Nervenkostüm, dachte Olivia, die sich vorstellte, wie Nancy höchstpersönlich saumselige Klienten auf die Straße hinausbeförderte.
    »Olivia, wie schön, Sie kennen zu lernen«, zwitscherte Nancy in ihrer Fernsehstimme. Glücklich, dass Nancy sich entschieden hatte, freundlich mit ihr umzugehen, streckte Olivia ihr die Hand entgegen. Nancy aber lehnte Händeschütteln ab. »Viel zu förmlich«, flötete sie und gab Olivia auf beide Wangen einen Kuss. Die betäubende Duftwolke von Poison hätte Olivia beinahe umgeworfen.
    »Setzen Sie sich doch!« Nancy klopfte mit der Hand auf die Chaiselongue. Olivia nahm Platz und wartete ab, wie sich die Begegnung entwickeln würde. Sie fühlte sich wie in einem Löwengehege, in dem sich herausstellte, dass die Wildkatze es nicht sofort auf Frischfleisch abgesehen hatte, sondern erst mal spielen wollte. Aber eine falsche Bewegung, dann war man gewesen.
    »Wie sind Sie an Olivia geraten?«, richtete Nancy, immer noch überfreundlich, ihre Frage an Linda. Offenbar hatte Nancy vor der Produzentin Respekt, sonst wäre sie wohl kaum so nett zu ihr.
    »Sie ist mit Max Stewart befreundet.«
    Bei dem Wörtchen »befreundet« wurden Nancys Augen schmal.
    »Tatsächlich?« Sie musterte Olivia von Kopf bis Fuß. »Sie sind ganz sein Typ, soviel muss ich Ihnen zugestehen.«
    »Ich bin glücklich verheiratet, und Max ist nicht mein Typ«, erwiderte Olivia entrüstet.
    Nancy kicherte albern. »Sie Arme, Sie werden sich an unseren lockeren Umgangston gewöhnen müssen«, meinte sie von oben herab. »Wenn Sie sich kein dickeres Fell zulegen, Olivia, werden Sie es nicht lange durchhalten. Dieses Gewerbe ist ausgesprochen inzestuös, wissen Sie, deshalb fragte ich ja. Wir wissen hier alle alles voneinander. Irgendwann einmal schläft hier jeder mit jedem. Woher kennen Sie denn Max Stewart?«
    »Er ist ein Freund meines Mannes«, log Olivia, die ganz naiv davon ausging, so könne sie eventuelle Gerüchte über sie und Max im Keim ersticken.
    »Was macht er?«
    »Er arbeitet bei einer Bank.
    »Wie heißt er?«
    »Stephen MacKenzie.«
    »Noch nie gehört.« Nancy fuhr mit ihrem Verhör fort. »Was haben Sie früher gemacht?«
    »Mein Fach ist Haushaltskunde.«
    »Ach!« Endlich zufrieden gestellt, lehnte sich Nancy gegen die aufgeplusterten Kissen zurück und nippte an ihrem Champagner. Weder Olivia noch Linda hatte sie etwas davon angeboten. »Kochunterricht also.«
    »Es ist etwas mehr als nur kochen«, präzisierte Olivia.
    »Sicher doch. Bringen Sie den Kindern auch Nähen bei?«, erkundigte sich Nancy sarkastisch. Sie wandte sich an die Produzentin. »Linda, vielleicht könnte Olivia bei uns auch ein wenig nähen? Ich erinnere mich an eine wirklich nett bestickte Schürze aus meinen Handarbeitsstunden. Vollkommen nutzlos natürlich, aber sehr niedlich. Das wäre doch eine neue Sparte - wie Olivia die Leute anleitet, Schürzchen oder Kleider für Barbiepüppchen zu nähen?«
    »Ich weiß nicht recht«, wich Linda aus und erhob sich. »Keine schlechte Idee vielleicht. Wir werden sie uns durch den Kopf gehen lassen. Kommen Sie, Olivia, wir müssen noch bei ein paar Leuten vorbeischauen.«
    Olivia war gleichermaßen über Nancys Bemerkungen wie auch über die Wischiwaschi-Art der Produzentin erbost und blass vor Wut.
    »Wirklich nett, Sie kennen zu lernen«, meinte Nancy entwaffnend. »Vor der Kamera machen Sie eine gute Figur.«
    Verblüfft starrte Olivia sie an. Der Wunsch, ihrem Gegenüber mit einer bissigen Bemerkung eins auszuwischen erlosch. Schlagfertigkeit war außerdem noch nie ihre Stärke gewesen. Evie wäre bestimmt etwas komplett Niederschmetterndes eingefallen.
    »Äh... vielen Dank«, stammelte sie.
    Linda hielt die Tür auf. Olivia war schon fast im Flur, als Nancy ihren Abschiedspfeil abschoss.
    »Ohne Publikum ist es natürlich leicht. Man weiß, dass die Sendung nicht live läuft«, meinte Nancy mit so zuckersüßer Stimme, dass man sie nur schwerlich mit ihren gehässigen Worten in Einklang zu bringen vermochte. »Wenn Sie es in echt versuchen, meine Liebe, werden Sie einen Schock bekommen. Live-Sendungen trennen Profis von Amateuren.« Sie warf Olivia einen Blick zu, der keinen Zweifel daran ließ, zu welcher Kategorie sie Olivia zählte.
    Noch ehe Letztere etwas hätte erwidern können, schlug Linda die Tür zu. »Sie ist ein richtiges Original, nicht

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