Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
Vom Netzwerk:
Sie alle waren so viel netter. Deshalb ging es ganz einfach«, meinte Olivia.
    Alle lachten. »Auf jeden Fall hat es fabelhaft geklappt«, bestätigte Linda. »Allein schon von Ihrem Reden habe ich Hunger bekommen. Sobald wir fertig sind, bin ich in der Kantine. Kommen Sie, wir schauen uns die Aufzeichnung im Monitor an.«
    Olivia wurde blass. »Das kann ich nicht.«
    »Doch - gleich werden Sie überrascht sein. Sie waren toll! Meiner Meinung nach haben Sie den Vertrag bereits in der Tasche, obwohl ich das eigentlich erst sagen darf, wenn Paul sich die Aufzeichnung angeschaut hat.«
    Als sie sich dann selbst im Monitor sah, glaubte Olivia zu träumen. Die attraktive Blondine, die sich vor der Kamera so bewegte, als ob es die natürlichste Sache der Welt sei, konnte wohl kaum sie selber sein. Sie lächelte ruhig ins Objektiv und strich sich gelegentlich eine goldene Haarsträhne aus der Stirn. Diese Angewohnheit hatte sie bei Sasha öfters beobachtet und gar nicht gewusst, dass sie ein mütterlicher Erbteil war.
    Und ihre Augen... sie wirkten riesengroß, wie zwei silberne Juwelen, die vor Begeisterung leuchteten. Olivia stellte überrascht fest, wie schön sie aussah. Nicht wie ein Püppchen oder ausdruckslos - so fühlte sie sich nämlich, wenn Stephen ihr Komplimente machte. Nein, sie wirkte lebendig und überzeugend.
    »Sie machen sich phantastisch auf dem Bildschirm«, wiederholte Linda, die sich das Band sehr konzentriert betrachtete. »Völlig natürlich. Am Anfang hatte ich meine Zweifel, und als Sie zögerten, erinnerten Sie mich an ein von Scheinwerfern geblendetes Reh. Aber dann haben Sie sich zusammengerissen und uns wirklich etwas geboten!«
    Olivia, immer noch vollkommen überwältigt, grinste vor sich hin. Sie konnte Linda unmöglich anvertrauen, dass es Nancy mit ihrem giftig-süßlichen Blick gewesen war, die sie angetrieben hatte und derentwegen sie eine Show hingelegt hatte, wie sie es sich niemals zugetraut hätte.
    Als ob sie Olivias Gedanken lesen könnte, sagte Linda: »Ehe Sie gehen, müssen Sie unbedingt noch Nancy kennen lernen.«
    Die neue Fernsehentdeckung war sich nicht sicher, ob sie das wirklich wollte, durfte das jedoch nicht laut äußern.
    »Wenn Sie bei uns anfangen sollten, dann arbeiten Sie für Nancy. Sie stellt die Kochsendungen vor. Sie beide sollten also... äh... miteinander klarkommen...«
    Die Produzentin würde wohl kaum aussprechen, dass man sich mit Nancy gut stellen musste, wenn man überhaupt in der Sendung auftreten wollte; doch das las Olivia auch zwischen den Zeilen. Einen kurzen Moment fragte sie sich, wie die vorhergehende Küchenredakteurin wohl mit Nancy ausgekommen war.
    Sie gingen den Garderobenflur entlang, und Linda erklärte, wie oft Olivia im Studio sein müsste, wenn es zu einem Vertrag käme. Zwei Mal die Woche für eine Viertelstundensendung um halb elf, davor musste die Speisenfolge mit der Recherche abgeklärt sein. Sie würde um halb neun anfangen müssen, wegen all der Vorbereitungen.
    Als sie die vielen geöffneten Türen passierten, konnte Olivia in die Garderoben Einblick nehmen. Es waren kleine, kompakte Zellen mit einem winzigen Waschbecken, einer Kleiderstange, ein paar Stühlen und einem die ganze Wand bedeckenden Spiegel.
    Schließlich erreichten sie Nancys Garderobe.
    Nita, die Assistentin des belagerten Stars, öffnete behutsam die Tür, nachdem Linda geklopft hatte. Sie führte sie in einen weitläufigen Raum, der offenbar aus drei normalen Garderoben bestand. Das Zimmer war- in Nancys typischem Pink gestrichen. Ein Sessel im Zebramuster, eine in Gold gehaltene Chaiselongue und ein kleiner Tisch, der unter der Last der Fan-Post fast zusammenzubrechen drohte, bildeten das Mobiliar.
    Zeitschriften, die absichtlich dort aufgeschlagen waren, wo sich enthusiastische Artikel über den Star befanden, lagen ebenfalls auf dem Tisch ausgebreitet. Das Zimmer besaß sogar ein mit rosa Kacheln bestücktes Bad.
    Einer der mit Glühbirnen umrahmten Spiegel war ein Schrein für Fotos von Nancy, die in wildem Durcheinander am Glas klebten: Nancy mit Frank Sinatra, Neil Diamond, dem Präsidenten und mit Barney. Ein Strauß mit rosa Rosen stand auf dem Schreibtisch, ein weiterer Bund winziger rosa Röschen lag in Zellophan verpackt daneben und wartete darauf, in einer Vase arrangiert zu werden.
    Der Star selbst hatte sich mit hochgelegten Füßen und einem Glas Champagner in der Hand auf der Chaiselongue drapiert. In ihrem Boudoir und der in Rosa und Gold

Weitere Kostenlose Bücher