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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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wahr?«, meinte die Produzentin schwach.
    Original, dachte Olivia, war dafür wohl kaum die richtige Bezeichnung.
    Evie lachte entzückt auf und umarmte Olivia.
    »Ich bin so glücklich für dich«, jubelte sie. »Olivia de Vere, ein Fernsehstar! Wie wunderbar! Wir werden ausgehen und es ganz unter uns Frauen feiern!«
    Olivia lächelte nur schwach, denn sie wusste, was Stephen von Frauenabenden hielt. Die Aufregung, die sie beim Verlassen des Studios empfunden hatte, verebbte allmählich. Als sie sich durch den Verkehr zu Evies Haus gepflügt hatte, war sie voller Adrenalin und sehr zufrieden mit sich gewesen. Jetzt aber, als sie mit einer Tasse Tee in der Hand und ein paar Ingwerplätzchen an Evies Küchentisch saß, schien es ihr fast, als habe sie sich alles nur eingebildet.
    Sie war Olivia MacKenzie, Mutter einer Tochter und Frau eines unzufriedenen Mannes, doch alles andere als ein Medienstar.
    »Ich weiß nicht recht, Evie«, gestand sie seufzend. »Bin ich vollkommen übergeschnappt, um so etwas überhaupt in Angriff zu nehmen? Was, wenn ich es nicht schaffe bei der Live-Sendung...?«
    Doch Evie ließ sie nicht lange zu Wort kommen. »Hör doch nicht auf diese Hexe«, warf sie sich auf Olivias Seite. »Vielleicht habe ich nicht die geringste Ahnung vom Fernsehen, Olivia, aber ich weiß, was Eifersucht ist, wenn ich ihr begegne. Sie ist über alle Maßen eifersüchtig, mehr nicht. Eifersüchtig, weil du besser aussiehst und dünner bist als sie, außerdem naturblondes Haar besitzt.« Evie störte es nicht, dass sie gerade das Bild einer Frau zerstörte, die sie bis eben noch als eine der wenigen selbstbewusst üppigen Stars in den Medien bewundert hatte. Nancy Roberts hatte sich ihrer liebsten Olivia gegenüber schlecht benommen, also verdiente sie den Tod! Oder aber als eine talentlose gebleichte Blondine abgestempelt zu werden!
    »Im Grunde ist es sogar ein Kompliment«, fuhr sie fort. »Sie fühlt sich von dir in die Ecke gedrängt, deshalb hat sie zum Schlag ausgeholt. Wenn sie nur süß wie Honig gewesen wäre, hättest du wirklich Grund zur Sorge, denn das würde bedeuten, dass du schlecht bist.«
    Evie freute sich über ihre logische Erklärungskette. »Anfangs hatte ich Bedenken wegen der Probeaufnahmen«, gestand sie. »Nicht weil ich geglaubt hätte, dass du es nicht schaffst«, fügte sie hastig hinzu. »Aber weil Max Stewart...« - fast spuckte sie diesen Namen aus - »...es für dich arrangiert hatte. Ich war mir sicher, dass er dir nur etwas vormachte.«
    »Was hast du nur gegen Max?«, wollte Olivia wissen. »Er ist ein so netter Mann, sehr freundlich und großzügig.«
    Evie schnaubte.
    »Du glaubst doch nicht etwa immer noch, dass er erpicht darauf war, dich auf der Hochzeit auszuhorchen, Evie?«, fragte Olivia. »Zu der Sorte Mensch gehört er nicht.«
    Du hast keine Ahnung, was für eine Sorte er ist, dachte Evie grimmig. Sie hatte Olivia nicht erzählt, dass Max sie hatte wiedersehen wollen, obwohl er von ihrer Verlobung mit Simon wusste. Das war verachtenswert, einfach schändlich. Sie hatte nicht aufhören können, darüber und über ihn nachzudenken.
    Er beschäftigte sie Tag und Nacht, und sie stellte sich vor, wie sie ihn anbrüllen würde, wenn sie ihm ihre wahre Meinung enthüllte. Die Bezeichnungen Schuft und Mistkerl und ausgefuchster Hund tauchten in diesen Tiraden immer wieder auf. Für wen hielt er sich eigentlich, sie nochmals zu fragen - obwohl sie ihm bereits einen Korb gegeben hatte? Und für was für eine Frau hielt er sie eigentlich?
    »Ist dies das neueste Heft über Hochzeitskleider?«, erkundigte Olivia sich, um das Thema zu wechseln. Sie zupfte eine unter einem Stapel liegende Zeitschrift hervor und blätterte sie durch. Bräute in eleganten Etuikleidern oder in mittelalterlichen Prinzessinnengewändern buhlten auf jeder Seite um die Aufmerksamkeit des Lesers. »Sie sind wunderschön. Welches sind noch mal die drei Modelle, die dir am besten gefallen?«
    Evie warf der Zeitschrift einen gleichgültigen Blick zu. Aus irgendeinem Grund hatte sie das Interesse an Hochzeitskleidern verloren. Der Anblick des altmodischen Phantasiekleides, das ihre Vorstellungskraft bisher gefangen genommen hatte, sandte ihr nicht mehr die kleinen freudigen Schauder über den Rücken, wenn sie sich vorstellte, wie sie darin neben Simon vor dem Altar kniete, und die Menge sie gebannt anstarrte. Bis vor kurzem hatte sie sich die Feierlichkeiten nur zu gerne ausgemalt. Wenn sie abends nicht

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