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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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Minute erfahren hatte. »Und ich werde dich vermissen«, fügte sie beschwichtigend hinzu, obwohl es nicht ganz stimmte.
    »Ich weiß! Mein armer Liebling wird als Mutterglucke das Nest hüten müssen, während ich fort bin«, meinte er und drückte sie an sich. »Letzte Nacht war sehr sexy«, flüsterte er ihr noch ins Ohr.
    Mutterglucke!, dachte Olivia. Ist das alles, was ich für ihn darstelle? Eine verdammte Mutterglucke! Jetzt reichte es ihr. Sie würde sofort auspacken - einen richtigen Schock konnte er gut gebrauchen. Und wenn sie nicht eine Mutterglucke war, dann war sie seine Waschfrau... es musste noch mehr geben im Leben!
    »Übrigens wollte ich dir noch etwas sagen«, begann sie kühl.
    »Was denn?« Er warf ihr einen unwirschen Blick zu.
    Unter dem abrupten Stimmungswechsel geriet Olivias Welt ins Wanken. »Wenn du weg bist, reise ich vielleicht für ein paar Tage zu meinen Eltern«, sagte sie schnell.
    Er schien verwirrt. »Normalerweise gehst du ihnen doch lieber aus dem Weg?« Er zuckte die Achseln, als ob er die Frauen wieder einmal so gar nicht verstehen könne. »Mach, was du willst, meine Liebe!«
    Nach seinem Aufbruch klemmte sie sich angewidert eine Haarsträhne hinters Ohr. Du blöde Kuh! Kannst du denn nicht einmal den Mut zur Wahrheit aufbringen, nur ein einziges Mal!
    Nachdem sie gerade Sasha in den Kindergarten gebracht hatte, rief Paul Reddin - der mit Max befreundete, ihr bisher noch unbekannte Produzent - an. Er war von den Probeaufnahmen begeistert; ob sie wohl am nächsten Tag ins Studio kommen könne, um den Vertrag zu unterschrieben?
    »Aber natürlich«, versprach Olivia überlaut. Doch allzu naiv wollte sie sich auch nicht geben und erkundigte sich nach Bezahlung sowie Spesen.
    Dann legte sie auf und vollführte in der Küche einen Freudentanz. Ihr Honorar war doppelt so hoch wie das, was sie als Lehrerin verdiente. Schon vor Jahren hätte sie zum Fernsehen wechseln sollen!
    Als das Telefon erneut klingelte, schlug sie einen so übermütigen Ton an, wie sie es seit Jahren nicht mehr getan hatte.
    »Olivia, hier spricht Max. Ich wollte mich erkundigen, wie es mit den Probeaufnahmen gelaufen ist.«
    »Max!«, schmetterte sie, über seinen Anruf erfreut. »Wunderbar! Ich habe den Job bekommen, kannst du das glauben?«
    »Natürlich kann ich das«, bestätigte er gut gelaunt. »Ich habe gleich auf den ersten Blick gewittert, welches Potential in dir steckt. Wie hat dir Paul gefallen?«
    »Ich habe ihn noch gar nicht kennen gelernt«, gestand Olivia. »Aber Nancy Roberts habe ich gesehen und bin schockiert. Sie ist so vollkommen anders, als sie immer beschrieben wird...«
    Max‘ lautes Lachen unterbrach sie. »Über diese Dame könnte ich dir Geschichten erzählen, die dir die Haare zu Berge stehen lassen würden. Ich mache dir einen Vorschlag: lass mich dich zur Feier zum Mittagessen einladen! Hast du diese Woche Zeit? Heute vielleicht?«
    Da Olivia mit niemandem sonst ihren Erfolg hätte feiern können, packte sie die Gelegenheit beim Schopf.
    Dies war der Beginn eines neuen Lebens, dachte sie, während sie mit dem Radio mitsang und die Wohnung aufräumte, bevor sie losmarschierte. Nachdem Stephen und seine ewigen Launen draußen waren, machte die Wohnung einen viel helleren und insgesamt glücklicheren Eindruck. Olivia hatte das Gefühl, jede Schwierigkeit bewältigen zu können.
    Die Spülmaschine brummte mit dem schmutzigen Geschirr, die Krümel im Wohnzimmer hatte sie aufgesaugt, und die Küche glänzte wie ein Ausstellungsstück, als sie aus der Haustür eilte. Anlässlich ihres Glückstages trug sie den topaktuellen Nadelstreifenanzug. Olivia hatte ihre ursprüngliche Wahl - ein Kleid aus rosa Wildseide - zugunsten des Anzugs revidiert, denn ab jetzt wollte sie wie eine Karrierefrau aussehen.
    Max kam angefahren, als sie gerade Münzen in den Parkautomaten auf dem Merrion Square warf.
    »Du siehst hinreißend aus. Ganz und gar der Medienstar«, bewunderte er sie und küsste sie zur Begrüßung auf die Wange.
    »Normalerweise bin ich in fünf Minuten angezogen«, bekannte Olivia. »Aber das hier hat mich eine Ewigkeit gekostet.«
    »Steht dir aber!«
    Als sie das Restaurant Patrick Guilbauds betraten, gab es lautes Hallo. Olivia wurde sich der Tatsache bewusst, dass Max offenbar in gewissen Kreisen eine wichtige Rolle spielte.
    Er grüßte alle mit Namen und wechselte galant ein paar Worte, während sie sich den Weg zu ihrem Tisch in einem kleinen Nebenraum bahnten. Für einen

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