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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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großen Mann bewegte er sich sehr leichtfüßig, dachte Olivia. Bisher hatte sie Stevens Gang immer für den geschmeidigsten aller baumlangen Kerle ihrer Bekanntschaft gehalten; doch obwohl Max kräftiger gebaut war als ihr sportlicher Ehemann, hatte er etwas geradezu Raubtierhaftes an sich.
    Als er sie einem Medienmogul vorstellte, dessen Namen sie von der Liste der reichsten Menschen der Welt kannte, und dieser Max auf die Schulter schlug und ihn fragte, wann sie wieder zusammen angeln gehen würden, wurde sich Olivia seines Einflusses bewusst. Und dass er diesen Einfluss eingesetzt hatte, um ihr in den Sattel zu helfen.
    Sein Freund Paul war ein großer Name im Fernsehgeschäft, doch eine einzige Bemerkung seitens Max hatte ihr, einer Anfängerin, die heiß begehrte Einladung zu Probeaufnahmen verschafft. Die Frage war: weshalb hatte er das getan?
    »Warum hast du mir die Gelegenheit für diesen Start verschafft?«, fragte sie geradeheraus, als sie mit Mineralwasser neben sich die Speisekarte studierten.
    »Gehst du davon aus, dass ich dabei einen versteckten Grund gehabt hätte?«, hakte er nach.
    Olivia grinste. »Das klingt so wie dieser Witz. ›Wissen Sie, dass ein Ire eine Frage immer mit einer Frage beantwortet?‹ Antwortet der Ire: ›Von wem haben Sie das denn?‹«
    Max lachte. »Ein Punkt für Sie, Frau MacKenzie. Oder sollte ich Sie jetzt mit Frau de Vere ansprechen?«
    »Dann hast du also schon mit Paul gesprochen?«, meinte sie vorwurfsvoll. »Ich wollte es dir eigentlich selbst erzählen.«
    »Tut mir Leid.« Er wirkte geknickt. »Ich habe ihn lediglich angerufen, um mich zu erkundigen, wie es gelaufen war - nachdem ich von dir wusste, dass du den Job bekommen hast. Normalerweise hätte ich mich nicht hinter deinem Rücken erkundigt; aber ich finde es eine gute Idee, deinen Mädchennamen zu benutzen... klingt sehr viel interessanter, aber...« Er machte eine bedeutungsvolle Pause. »... es könnte auch Probleme geben.«
    Sie atmete aus. »Ja. Ich habe meinem Mann weder von den Probeaufnahmen noch von dem Namen erzählt. Er würde die Wände hochgehen. Eigentlich wollte ich es ihm heute früh sagen, doch er hat sich für eine Geschäftsreise vorbereitet, und es ergab sich keine einzige freie Minute, um miteinander zu reden... nur eine einzige Chance - doch die habe ich verstreichen lassen.« Erstaunt blickte sie Max an. »Was hast du nur an dir, dass ich dir meine tiefsten Geheimnisse innerhalb der ersten drei Minuten unserer Bekanntschaft anvertraue? Bist du ein Zauberer oder was?«
    Ihr Scherz war halb ernst gemeint. Es wunderte sie wirklich, dass sie mit ihm über Dinge redete, die sie sonst nur mit Evie besprechen konnte. Sie erzählte ihm einfach alles. So ein Verhältnis hatte sie noch zu keinem Mann gehabt.
    Platonisch und zugleich aufrichtig. Denn zwischen ihr und Max war es tatsächlich ganz und gar platonisch. Es bestand nicht die geringste erotische Spannung zwischen ihnen. Sie fühlten sich in der Gesellschaft des anderen wohl, mehr nicht.
    »Ich habe etwas Auge vom Wassermolch mit Fledermausflügel vermischt, dazu noch ein paar Haare, die ich von deiner Bürste stahl«, zählte er ernsthaft auf. »Das ist das ganze Geheimnis!«
    Wenn sie nicht in einem so vornehmen Restaurant gesessen hätten, hätte Olivia ihm mit der Speisekarte eins übergebraten. So jedoch beschränkte sie sich auf einen Lehrerinnenblick, der jedoch sofort verschwand, als sie seine Augen leuchten sah.
    »Also ehrlich«, erkundigte sie sich, »was ist los mit dir?«
    Er zuckte die Achseln. »Auf die beste aller nur möglichen Arten bin ich nicht an dir interessiert, Olivia. Sicher ist das sehr selten, da du eine sehr schöne Frau bist und den meisten Männern in deiner Gegenwart wohl das Wasser im Mund zusammenläuft oder sie anfangen zu stottern.«
    Hätte ein anderer Mann das gesagt, wäre sie rot angelaufen, doch bei Max lächelte sie nur verlegen.
    »Ich sehe deine Schönheit«, betonte er. »Aber ich möchte weder sie noch dich besitzen. Und du hast das instinktiv erfasst. Das ist der Unterschied. Du fühlst dich von mir nicht bedroht.«
    »Es ist wie mit einem wunderbaren schwulen Freund«, neckte sie ihn.
    »Jetzt hast du sogar mein letztes Geheimnis herausgefunden«, jammerte er, ohne die Miene zu verziehen. »Damit sind wir quitt.«
    Nachdem sie bestellt hatten, kehrte sie noch einmal zu dem Thema zurück.
    »Du möchtest also nicht mit mir ins Bett gehen«, scherzte sie, als ob sie in ihrem Kopf eine

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