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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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Tochter.
    »Wird er mit uns böse sein?«, fragte Sasha ängstlich.
    »Nein«, versprach Olivia. »Das wird er nicht.«
    Sie presste Sasha noch enger an sich. Bitter wurde ihr bewusst, dass sie sich schon vor langer Zeit zu diesem Schritt hätte entschließen sollen.
    »Oh! Kann dann Rosie bei uns wohnen, und Tante Evie?« Sasha liebte Rosie mit kindlicher Hingabe.
    »Nein, denn sie werden ja bald mit Onkel Simon zusammenziehen.« Jedenfalls ging sie davon aus. Als sie sich das letzte Mal mit Evie über die Hochzeit unterhalten hatte, war aus dem schönsten Ereignis ihres Lebens etwas geworden, worüber sie nicht einmal mehr sprechen wollte. Für die Zukunft verhieß das nichts Gutes.
    Als Stephens Schlüssel sich am Abend in der Tür drehte, standen zwei Koffer und vier Kartons für ihn fertig gepackt im Flur. In den Kartons befanden sich seine Bücher, Aktenordner, CDs, der CD-Player sowie der Inhalt seiner Schubladen. Anfangs hatte sie nur seine Kleidung rausgeräumt, als ob er nur besonders lange dienstlich verreisen würde. Aber später hatte sie entschieden, dass sie eine richtige Trennung brauchte. Die einzige Möglichkeit, ihn aus dem Haus zu bekommen, war die, ihm einen Schock zu versetzen. All seine Sachen gepackt vor der Tür zu finden, würde dieses Ziel mit Sicherheit erreichen.
    »Was, in aller Welt, geht hier vor?«, brüllte er, als er die Kartons sah.
    Olivia war vorbereitet und gewappnet für die bevorstehende Auseinandersetzung. Jetzt nicht nachgeben, sagte sie sich wieder und wieder, als sie vom Schlafzimmer in den Flur trat.
    »Was ist los? Warum stehen die Sachen im Flur?«
    Groß gewachsen, dunkel und in seinem schiefergrauen Anzug mit Krawatte hätte Stephen die Blicke einer jeden Frau auf sich gezogen, wären nicht seine Züge von Wut entstellt gewesen. Nahe am Ersticken gestikulierte er in Richtung der Kartons und krächzte: »Was soll das, Olivia?«
    Olivia hatte sich fest vorgenommen, ihn ihre Angst nicht spüren zu lassen. Sie blickte ihm in die Augen. »Bevor wir nicht unsere Schwierigkeiten bereinigt haben, ist es sinnvoller, wenn du nicht hier wohnst.«
    »Schwierigkeiten! Welche Schwierigkeiten denn?«
    »Die Schwierigkeiten, die sich darin äußern, dass du mich am Telefon anbrüllst und dich zum Richter aufwirfst, weil ich etwas getan habe, wovon du nichts gewusst hast.«
    »Ach ja, dein Job«, meinte er abfällig und hängte sein Jackett über den Stuhl im Flur.
    »Genau das, Stephen, ist der Punkt. Ich habe einen neuen Job, und er geht dich nichts an. Du wirst hier ausziehen. Ich möchte eine Trennung auf Probe, davon weiche ich nicht ab. Und versuche nicht, mich in die Enge zu treiben.«
    »Du kannst mich nicht aus meiner eigenen Wohnung werfen«, schrie er. »Ich habe sie anbezahlt, sie gehört mir.«
    »Gehört sie das?«, fragte sie kühl. »Soviel ich weiß, haben meine Eltern uns zwanzig Prozent des Kaufpreises als Hochzeitsgeschenk überreicht. Bedeutet das nicht, dass mein Anteil an der Wohnung größer ist als deiner?«
    Wild schüttelte er den Kopf. »Lass uns zur eigentlichen Frage zurückkehren! Du probst hier bloß den Aufstand, weil du diesen Job machen willst und ich es nicht gutheiße.« Er trat auf sie zu und nahm ihre Hand. Bittend blickte er sie an. »Wir können doch darüber reden, wenn es dir so viel bedeutet. Ich finde es zwar nicht richtig...«
    »Stephen!« Sie zog ihre Hand zurück. »Ich brauche deine Zustimmung nicht. Ich bin erwachsen und habe es absolut satt, mich herumkommandieren zu lassen, als ob ich irgendwie nicht ganz dicht wäre. Das bin ich aber erstens, und zweitens keine Mutterglucke und drittens keine Frau Demut. Ich bin ein Mensch, und du wirst nicht mehr mein Leben kontrollieren. Du bist dominant und aggressiv, was ich mir nicht mehr gefallen lasse.«
    Stephen sank auf den Stuhl, als ob seine Beine nachgäben und er sich vor dem Fall schnell setzen müsse. Er schien wirklich bass erstaunt darüber, dass sie sein Verhalten nicht als vollkommen begründet akzeptierte.
    »Aber ich liebe dich! Ich will doch nur dein Bestes«, protestierte er. »Du sollst lediglich meine Anweisungen befolgen, weil ich dich beschützen will.«
    »Ich habe dich geheiratet, Stephen, und keine Naturgewalt! So führst du dich nämlich auf: wie ein Tornado oder eine Flutwelle. Du machst alles nieder, was sich dir in den Weg stellt. Mich zu ›beschützen‹ heißt lediglich, mich wie ein kleines Kind zu gängeln. Du fragst mich niemals, was ich mir wünsche,

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