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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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das?«, hakte sie kokett nach. »Hast du etwas Aufregendes mit mir vor?«
    Einen Augenblick lang geriet Max aus der Fassung, das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand. »Ja«, sagte er dann unumwunden. »Wenn du mich lässt...«
    Der Ober platzierte den dritten Martini vor Evie. Plötzlich fühlte sie sich nüchtern, nervös und aufgeregt. Sie nippte an dem Glas, um Max‘ ernster Miene auszuweichen.
    Dies war gefährlich, sehr gefährlich. Sie hatte behauptet, keine Spielerin zu sein, und doch spielte sie jetzt mit ihrem Herzen, ihrer Zukunft und der Zuneigung zweier Männer, als sei sie ein raffinierter Zocker aus Monte Carlo.
    »Du hast dir doch nicht noch einen bestellt?«, rief ihr Andrew über den Tisch hinweg zu und zerstörte den innigen Augenblick.
    »Aber Papa«, stöhnte Evie. »Jetzt nicht auch noch du. Wenn man euch zuhört, könnte man glauben, ich sei ein Teenager, die ihr erstes Alsterwasser trinkt!«
    »Was du nicht sagst«, brummte Rosie, die große Schwierigkeiten damit hatte, ihrem Großvater ein Glas Wein abzuringen.
    »Ich habe mir gedacht, dass wir morgen nach Ronda fahren«, meinte Vida, das Thema wechselnd, denn sie spürte Streit in der Luft. »Am Nachmittag können wir uns immer noch an den Pool legen, aber in der Morgenkühle macht es Spaß, sich etwas anzusehen.«
    »Hört sich super an«, freute Cara sich, die das Sonnenbaden langweilte und die sich ohnehin nur wenig um ihre Bräune kümmerte. »Findest du nicht?«, wandte sie sich an Rosie, die sofort ein tiefes Mahagonibraun erreichen wollte und jeden Tag viele Stunden mit einem Buch in der Sonne geplant hatte.
    Vida und Andrew begannen eine Diskussion über das, was in ihrem Reiseführer über die Gegend stand.
    »Ronda liegt wunderhübsch in einer bergigen Region, doch die Fahrt dorthin ist nervenaufreibend«, berichtete Max, ohne Evie anzusehen. »Nicht gerade ein Unterfangen, das man mit einem Kater angehen möchte.«
    Rebellisch hob Evie ihr Glas und leerte die dritte Runde. Mittlerweile hatte sie sich an den feurigen Geschmack gewöhnt. »Tatsächlich?«, fragte sie strahlend.
    Helles Licht schlug Evie entgegen, als ob es die Scheinwerfer eines Lastkraftwagens seien. Sie stachen durch ihre geschlossenen Lider. Heiße rote Nadeln schienen sich in ihren Schädel zu bohren.
    »Geh weg«, quakte sie und versuchte vergeblich, sich mit dem Laken den Kopf zu bedecken und das schmerzhafte Licht auszublenden.
    »Mama, du musst jetzt aufstehen«, brüllte Rosie. Zumindest klang es so, als ob sie brüllen würde.
    »Schrei nicht so«, nuschelte Evie schwach.
    »Das tue ich doch gar nicht«, schrie Rosie und öffnete die zweite Gardine, um das entsetzlich grelle Licht einzulassen.
    Sie setzte sich neben ihre reglose Mutter auf das Bett und betrachtete die halbe Leiche in dem Kissen. »Ich habe dir etwas Orangensaft mitgebracht. Sicher hast du Durst.«
    Woher ihre siebzehnjährige Tochter wusste, dass ein Kater Durst verursachte, war Evie schleierhaft; doch speicherte sie die Information in ihrem Hinterkopf, um das Thema später noch einmal aufzugreifen. Im Augenblick jedenfalls musste sie vornehmlich damit fertig werden, was offensichtlich eine Gehirnblutung oder aber der schlimmste Kater war, den sie jemals gehabt hatte. Sie lag ganz still und spürte, wie das Bett unter ihr vibrierte. Ihren Körper bedeckte kalter Schweiß, und in ihrem Schädel trieb ein Presslufthammer sein Unwesen.
    »In einer halben Stunde fahren wir nach Ronda, wenn du mitkommen willst«, tat Rosie kund. »Es ist jetzt halb zehn. Vida und Opa haben ganz tolle kleine Brötchen mit Honig zum Frühstück auf der Veranda geholt. Ich würde zu gerne in der Sonne liegen«, fügte sie hinzu. »Aber Vida und Opa sind total auf diesen Ausflug fixiert. Kommst du mit?«
    Evie bewegte sich etwas, und der Presslufthammer in ihrem Kopf begann seine Arbeit zu steigern. »Allmächtiger, nein«, stöhnte sie. »Ich sterbe, Rosie. Mitkommen kann ich niemals!«
    »Das hat Cara auch schon prophezeit«, meinte Rosie unverblümt. »Ich habe dich noch nie betrunken erlebt, Mama. Du warst richtig drollig.«
    Drollig? Vergeblich durchwühlte Evie ihr Hirn nach dem vergangenen Abend. Sie konnte sich an die Martinis erinnern und an irgendetwas Komisches mit Krabben... ach ja, sie hatte Max mit den Knoblauchkrabben wie einen Seehund gefüttert. Sie hatte darauf bestanden, dass er sie sich angelte, während sie sie über seinem Mund pendeln ließ. War sie auf dem Weg nach draußen mit der Tür

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