Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
Vom Netzwerk:
gewesen, hierher zu kommen. Nach all den Dingen, die Max ihr zugeflüstert hatte, konnte sie die Trauer über seine Liaison mit Mia kaum ertragen.
    Als Max und Mia eine halbe Stunde später wieder auf der Veranda erschienen, erstarrte Evie. Mia wirkte glücklich, ihre Lippen waren zu einem wunderbaren Lächeln verzogen. Sie schlüpfte auf den leeren Platz neben Franz und überließ es Max, sich einen neuen Stuhl zu suchen. Er schleppte ihn an und blickte kurz auf, als ob er überlegte, wo er ihn hinstellen sollte. In diesem Moment zupfte Mia an seinem Ärmel und drängte ihn, sich neben sie zu setzen. Sie beugte sich vor, murmelte ihm etwas ins Ohr und rieb dann ihre Lippen an seiner Wange. Er lächelte. Evie beobachtete das Ganze mit rasender Eifersucht.
    Hélène legte ihre weiche Hand auf Evies Arm. »Mia flirtet gerne«, meinte sie unumwunden. »So ist sie eben.«
    »Es geht mich nichts an, was Mia tut«, erwiderte Evie und lachte verkrampft auf.
    Hélène zuckte mit den Schultern. »Max hätte sicherlich gerne, dass Sie Mia verstehen. Er und sie hatten... eine Beziehung«, erläuterte Hélène und hob die Brauen, um anzudeuten, dass es sich bei dieser Beziehung nicht nur um Zusammenkünfte darüber handelte, wie die Produktion weitergehen sollte. »Das ist jetzt Vergangenheit, doch Mia möchte ihn wieder zurückerobern. Sie langweilt sich, und normalerweise setzt sie ihren Kopf durch.«
    »Das sehe ich«, bestätigte Evie trocken, als Max gehorsam für Mias Zigarette das Feuerzeug zückte. »Wenn sie ihn haben möchte, steht dem nichts im Wege.«
    Hélène beugte sich näher zu ihr herüber. »Ich kenne ihn schon sehr lange«, flüsterte sie. »Er will sie nicht mehr, doch ist er ein sehr rücksichtsvoller Mensch und möchte ihr eine sanfte Landung bereiten, wie man so sagt. Sie aber sind es, die er ständig mit seinen Blicken verfolgt!«
    Evie verrührte Zucker in ihrem leicht abgekühlten Kaffee und äußerte verbittert: »Max ist ein Mann, Hélène. Sein Blick folgt allem Weiblichen, was sich bewegt. Wie es sich fügt, werde ich im nächsten Monat heiraten. Aus diesem Grund ist es mir vollkommen einerlei, ob Mia und er ihre Beziehung wieder aufwärmen oder nicht.«
    Sie stieß ihren Stuhl zurück, eilte auf der Suche nach den Toiletten ins Haus, denn sie wollte erst dort in Tränen ausbrechen. Die dritte Tür führte sie in einen kleinen Raum mit alten französischen Lithografien halb nackter Mädchen, die für eine Luxusseife warben. Sie blieb so lange dort sitzen, bis Luisa sanft an die Tür klopfte und sich erkundigte, ob es ihr nicht gut ginge.
    »Nein, es geht mir nicht gut«, gab Evie wahrheitsgemäß Auskunft und öffnete die Tür. Vor lauter Verzweiflung war ihr ganz übel. »Könnten Sie mir ein Taxi rufen, Luisa?«, bettelte sie. »Ich möchte gerne nach Hause, ohne die ganze Party zu stören - sondern mich einfach nur davonstehlen. Könnten Sie Vida bitten, mir meine Handtasche zu bringen, damit ich es ihr sage? Außer ihr braucht es niemand zu erfahren.«
    Luisas freundliche, verständnisvolle Miene ließ sie fast in Tränen ausbrechen. »Das mache ich«, erwiderte diese.
    Vida wollte sie nach Hause fahren, doch Evie blieb standhaft. »Es ist nur eine Migräne«, winkte sie ab. »Bitte komm nicht mit, es ist noch viel zu früh, um eine Party am letzten Urlaubsabend abzubrechen. Ich schaffe das schon alleine. Und bitte erwähne es niemandem gegenüber«, beschwor sie Vida.
    Das Taxi verschlang fast alles Geld, was sie dabeihatte. Doch war sie dem Fahrer so dankbar, dass er sie aus dieser Hölle gerettet hatte, dass sie ihm sogar die doppelte Summe gezahlt hätte. In der Villa streifte sie noch lange durch die untere Etage, räumte die Küche auf, wischte die Arbeitsflächen ab und fegte den Marmorboden. Als sie hörte, wie das große Holztor geöffnet wurde, rannte sie nach oben, ließ das Licht aus, zerrte sich die Kleidung vom Leib und warf sich aufs Bett. Ihr Atem hatte sich gerade wieder normalisiert, als die Tür aufging.
    »Evie«, sagte Max mit tiefer Stimme.
    Sie klammerte sich fest an das Bettlaken, presste die Augen zusammen und bewegte sich nicht.
    »Evie«, wiederholte er.
    Als er immer noch keine Antwort erhielt, zog er sich leise zurück. Evie weinte sich in den Schlaf.
    Cara sank auf den Barhocker, den Rosie ihr freigehalten hatte. Nach einer halben Stunde Tanzen mit dem großen, schlanken Griechen Tim war sie vollkommen außer Atem. Geschmeidig und erlebnishungrig war er einer der

Weitere Kostenlose Bücher