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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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sandfarbenen Samtohren. »Möchtest du einen Keks?«
    »Füttere ihn nicht mit Keksen«, warnte Evie. »Sophie hat uns gebeten, es zu unterlassen. Der Tierarzt hat ihn auf Diät gesetzt.«
    Als ob Boris genau verstanden hätte, dass über ihn gesprochen wurde, kuschelte er sich nun an Evie, verlangte ihre Aufmerksamkeit und hoffte offenbar, dass sie in Punkto Keksen doch noch nachgeben würde. Er räkelte sich zufrieden unter ihren Streicheleinheiten, rollte sich auf den Rücken und zeigte seinen weichen, hellbraunen Bauch.
    »Boris!« Evie kraulte ihn zärtlich. Zu gern hätte sie auch einen Hund gehabt. »Wie soll ich nur meine Arbeit schaffen, wenn du dich hier einnistest?«
    Nachdem sie ihn fünf Minuten lang ununterbrochen liebkost hatte, kam Boris wieder auf die Beine und trottete los, um all jenen Pflanzen seine Aufwartung zu machen, die seiner besonderen Art der Bewässerung bedurften. Evie jätete weiter, und Rosie setzte ihre Beschreibung der absolut phantastischen Kunst des Filmens fort.
    »Für die Schauspieler muss es zwar langweilig sein... aber wir sind ständig beschäftigt - die Crew, meine ich«, erläuterte sie stolz. »Die armen Stars hängen die ganze Zeit in ihren Wohnwagen herum. Eine von ihnen strickt. Maisie... sie spielt die Haushälterin dieser Familie... strickt einen wunderschönen Pullover für ihre Tochter. Ein paar andere Typen spielen in Nicky Reillys Wagen Poker.«
    »War das nicht der Typ, der in dieser Detektivserie Rozzers mitmachte?«, erkundigte Evie sich und nahm sich eine Schaufel, um ein bestimmtes Unkraut auszureißen, das offenbar in alle Himmelsrichtungen Wurzeln geschickt hatte.
    »Genau, der ist es. Er spielt den Sohn der Familie Butler, der, der in Oxford war und kurz vor dem Ersten Weltkrieg mit seiner neuen Braut zurückkehrt - dargestellt von dieser schrecklichen Mia.«
    Evie hörte zu graben auf. »Mia Koen?«, fragte sie mit unnatürlich hoher Stimme.
    Rosie gab ein Würgegeräusch von sich. »Sie ist eine unmögliche Ziege! Keiner kann sie ausstehen.«
    Evie lächelte.
    »Nun«, schränkte Rosie ein. »Das trifft nicht auf alle zu. Der Regisseur scheint zu glauben, dass aus jeder ihrer Poren die Sonne strahlt. Aber die Crew kann sie nicht verputzen. Sie klagt und jammert einfach über alles. Der Catering-Service hat nicht die richtige Salatsoße dabei, ihr Wohnwagen ist zu klein, die Heizung funktioniert schlecht, und das Wetter passt ihr nicht. Himmel, schließlich kommt man wohl kaum des Wetters wegen nach Irland!«
    Nein, aber der Männer wegen, dachte Evie voller Groll.
    »Sie ist erst seit zwei Tagen dabei, und schon können wir alle sie nicht ab«, berichtete Rosie. »Max wird ihr hoffentlich noch Bescheid sagen, wenn er aus London zurückkehrt«, ergänzte sie zuversichtlich. »Erinnerst du dich an seine Erzählung, wie er mit der Verrückten umgesprungen ist, die kistenweise Whisky und dann auch noch Räucherlachs für ihren Hund haben wollte? Er wird sich das Herumkommandieren nicht gefallen lassen.«
    Darauf würde ich mich nicht verlassen, dachte Evie und begann schnaubend ein weiteres Beet zu jäten. Vermutlich würde er in Mias Wagen eilen und ihr Heizproblem augenblicklich lösen, indem er ihr in die Arme flog und... Die Vorstellung des »...und« war ihr unerträglich.
    »Die Butlers rasten natürlich aus, als sie erfahren, dass ihr Sohn eine Französin, also Mia, geheiratet hat«, fuhr Rosie mit ihrer Schilderung fort. »Sie wollen sie nicht akzeptieren. Doch sie hat deren Sohn dermaßen unter ihrem Pantoffel, dass der alles für sie tun würde.«
    Das passte zu ihr! Versehentlich riss Evie eine Petunie aus.
    »Er geht in den Krieg und stirbt, und sie hat einen unehelichen Sohn mit seinem Bruder - aber alle glauben, es sei der Sohn ihres verstorbenen Mannes. Dann finden sie die Wahrheit heraus und jagen sie davon.«
    Allmählich fühlte Evie sich zu der Familie Butler hingezogen.
    »Zuletzt geht sie nach Amerika, wo ihr Sohn Politiker wird. Sofort beginnt sie, eine amerikanische Dynastie aufzubauen.«
    »Basiert das auf einer wahren Begebenheit?«
    »Nein, es ist ein Buch von diesem Amerikaner. Es handelt sich um eine Co-Produktion zwischen DOS und einem amerikanischen Produzenten. Der Rest des Films spielt in den zwanziger Jahren in Boston. Da würde ich zu gerne mit hin«, meinte Rosie sehnsuchtsvoll.
    »Ich weiß.« Evie zog sich die Handschuhe aus. »Aber zu der Zeit wirst du schon auf dem College sein, nicht wahr?«
    »Ja.« Verdrossen zupfte

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