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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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stehst du aber ganz alleine da!« Lorraine seufzte abgrundtief.

15
    Ihren Monitor anmuffelnd positionierte Cara Saturn so, dass er der dritte Planet von der Sonne aus war, danach arrangierte sie noch einige der Sterne so, wie man es ihr aufgetragen hatte. Eigentlich sah sie nicht ein, wieso sie das Solarsystem aufmischen sollte, nur weil der Kreativdirektor einen »Planeten mit einem Ring« mehr im Vordergrund wünschte. Boshaft setzte sie die Erde so, dass sie der Sonne am nächsten war und schwor sich, sollte irgendein Astrologe sich über dieses fatale und verantwortungslose neue Arrangement beschweren, würde sie jedenfalls nicht dafür gerade stehen. Der Kreativdirektor war so sehr in der Welt der Werbung gefangen, dass er Mars tatsächlich für einen Schokoriegel hielt. Sollte er es auf seine Kappe nehmen!
    Sie war mehr als fixiert auf ihre Arbeit, und hörte zwar die Tür aufgehen, drehte sich jedoch nicht um. »Hoffentlich hast du uns ein bisschen Proviant mitgebracht, Penny«, brummte sie. »Für ein paar Fritten würde ich alles geben.«
    »Nein, aber ich könnte dich zum Essen einladen, falls du hungrig bist«, sagte eine bekannte Stimme.
    Entsetzt ließ Cara ihren elektronischen Stift fallen und wirbelte herum. Ewan stand im Türrahmen und wirkte selbst in ihrem aufgeheizten Kabäuschen über alle Maßen entspannt und cool. Seine grünen Augen leuchteten wie Turmaline, sein Gesicht war von der Sonne gebräunt und sein dunkles Haar länger als je zuvor. Es berührte den Kragen seines weißen Leinenhemdes, das er locker über den khakifarbenen Armeehosen trug. Wie ein Weltenbummler, der gerade von einer spirituellen Trekkingtour durch Marokko zurückgekehrt war, ruhte er praktisch schon in der Waagerechten.
    »Hallo«, sagte sie und wünschte sich, sie hätte irgendeine Vorwarnung auf seine Rückkehr bekommen. Er sah nach zwei Wochen Ferien perfekt aus, während sie fettige Haare und Ringe unter den Augen hatte, weil Phoebe Trost brauchte und sie deshalb wieder einmal spät ins Bett gekommen war. Schlimmer noch, sie trug ein schrecklich ausgeblichenes braunes T-Shirt zu ihren Jeans, denn sie hatte zu viel zu tun gehabt, um ihre Wäsche vom Urlaub zu waschen. Es passte ihr nicht mehr und hatte unter dem einen Arm ein klaffendes Loch. Nicht einmal auf einem Wohltätigkeitsbasar hätte man es zum Verkauf feilgeboten.
    »Hattest du einen schönen Urlaub?«, erkundigte sie sich.
    »Phantastisch! Ich war in Tunesien.« Er machte keine Bewegung, sondern musterte sie lediglich mit seinem intensiven Blick. »Und du?«
    »Auch ganz sagenhaft! In Spanien hatten wir tolles Wetter. Ich habe mich sogar ein bisschen braten lassen, obwohl du ja weißt, dass ich eigentlich keine Sonnenanbeterin bin«, plapperte sie und versuchte sein bedeutungsvolles Schweigen mit Worten zu füllen. Aber im Grunde war jetzt ein echtes Geständnis fällig.
    »Ken hat mir ausgerichtet, du hättest mich am Anfang der Woche gesucht?«
    »Ja, ich wollte hallo sagen... nein.« Cara trat auf ihn zu. Sie musste es sagen, und es war sinnlos zu warten, bis sie sich aufgebrezelt und die Haare gewaschen hatte, »...mehr als das!« Es sprudelte nur so aus ihr hervor: »Ich wollte dir sagen, dass ich vollkommen verrückt nach dir bin und es mir Leid tut, dich so verletzt zu haben. Bitte, können wir es noch einmal miteinander versuchen?«
    Sie waren praktisch gleich groß. Cara stand nur wenige Schritte entfernt und suchte in seinem Gesicht nach einem Zeichen dafür, dass auch er sie zurückhaben wollte.
    Einen schmerzlich langen Augenblick lang sagte er kein Wort. Dann umarmten seine Hände ihre Taille, seine Lippen küssten ihre, und sie verschmolzen miteinander, als ob sie es beide gar nicht fassen konnten, was hier geschah.
    »Ach Ewan, ich habe dich so vermisst. Ich war solch ein Idiot!«, rief Cara aus. Ihr Mund war in seinem Haar vergraben, während er eine heiße Spur an ihrem Hals hinterließ.
    »Ich dich auch, Cara«, raunte er.
    »Und das wollte ich dir gleich am Montag sagen. Während der Reise habe ich ständig darüber nachgedacht, dass es meine Schuld war mit meinen dämlichen Neurosen. Ich meine, wen, in aller Welt, stört es eigentlich, dass wir zusammen sind?«
    »Niemanden!« Seine Lippen lagen jetzt auf ihrem Schlüsselbein und knabberten an ihr.
    »Es gab natürlich schon einen Grund. Darüber möchte ich mit dir reden... über damals, als ich auf dem College war. Bloß habe ich mich nie getraut, mit der Sache wirklich

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