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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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erfuhren.
    Die Leute bei der Yoshi-Werbegruppe ließen niemals eine Gelegenheit ungenutzt, sich über jemanden lustig zu machen. Und mit Eric geschlafen zu haben war die sicherste Maßnahme, so veralbert zu werden, dass man daran erstickte. Eric!
    Sie hätte nicht geglaubt, dass es in Mexiko ausreichend Tequila gab, sich noch ein zweites Mal von ihm ins Bett locken zu lassen. Dem Zustand ihres Kopfes nach zu urteilen jedoch, hatte sie einen Großteil des mexikanischen Alkoholexports zu sich genommen.
    Sie hielt sich den brummenden Schädel und fragte sich, was sie getan und warum ausgerechnet mit ihm hatte...
    Der dreiundzwanzigjährige Motorradkurier Eric war Lederfetischist und hielt die Kombination seiner Motorradledersachen mit dem zurückgekämmten dunklen Haar für unwiderstehlich.
    Nachdem sie eine - für sie jedenfalls - enttäuschende Nacht mit Eric im letzten Januar verbracht hatte, als die Firma ihr Jubiläum gefeiert hatte, hätte Cara Eric für wesentlich unwiderstehlicher gehalten, wenn er seine eng anliegenden Ledersachen gelegentlich gelüftet und seine Haare gewaschen hätte - anstatt letztere jeden Morgen mit einer neuen Ladung Brillantine zu versehen. Der andere Grund, weswegen sie ihn für unpassend hielt, wurde offensichtlich, sobald er den Mund öffnete: Eric war ein richtiger Rockfan und redete immer so, als ob er eben erst dem Tourneebus von Aerosmith nach einem ihrer Konzerte entstiegen wäre.
    Mit seinen einen Meter fünfundsechzig wies er außerdem gute zehn Zentimeter weniger auf als sie. Er schien zierliche Blondinen wie die Rezeptionistin vorzuziehen, und Cara konnte sich nicht erklären, weshalb er sich überhaupt zu ihr hingezogen fühlte. Sie war eine große, kräftig gebaute »Amazone«, wie sich Phoebe liebevoll auszudrücken pflegte, und besaß in ihrem ganzen Körper nicht einen einzigen zierlichen Knochen. Cara mit ihren widerspenstigen schwarzen Locken, ihren braungrünen Augen, der hellen, mit Sommersprossen übersäten Haut und ihrem aggressiv männlichen Kleidungsstil ähnelte so gar nicht dem hellblonden Rockküken, das der Kurier normalerweise ansteuerte. Andererseits war er auch nicht gerade ihr Typ. Notwendigkeit war nicht immer die Mutter merkwürdiger Bettgenossen - Weihnachtspartys mit reichlichem Alkoholgenuss schon eher!
    »Morgen, Liebling«, brummte Eric, setzte sich im Bett auf und beugte sich vor, um mit seiner behaarten Hand Caras Taille zu ergreifen.
    Hastig glitt sie von der Bettkante und starrte auf ihn hinab. Angeekelt betrachtete sie seinen Dreitagebart, die wässrigen Augen und das fettige Haar. Den Kopfkissenbezug würde sie ins Kochprogramm stecken müssen, um ihn wieder sauber zu bekommen.
    In diesem Augenblick bemerkte Cara, dass sie ein verblichenes, ihr unbekanntes schwarzes T-Shirt trug. An ihrem hoch gewachsenen Körper endete der Saum etwa zehn Zentimeter unterhalb ihres Schamhügels und offenbarte mit Gänsehaut überzogene weiße Beine, die seit Monaten keine Rasierklinge mehr gesehen hatten. Sie verdrehte den Kopf, um die Aufschrift zu lesen. Shake Your Moneymaker war in riesigen Buchstaben aufgedruckt.
    »Echt geil, nicht wahr?«, meinte Eric, der sowohl sein T-Shirt als auch Caras Brustwarzen bewunderte, die dank der nicht existenten Heizung hart wie Eisklötze waren. »Die Black Crowes sind eine ganz phantastische Band, Mann!« Er lehnte sich aus dem Bett und tastete den Boden ab. »Hast du ein paar Schlappen? Ich kann meine nicht finden.«
    »Nein«, erwiderte sie gereizt und wünschte sich, sie hätte ihren money-maker gestern Abend nicht so sehr geschüttelt. Wenn sie sich doch nur daran erinnern könnte, wie sehr sie geflirtet hatte.
    Doch sie brachte es nicht über sich, Eric nach den Ereignissen zu befragen. Schlimm genug, dass sie so betrunken gewesen war, ihn überhaupt mit zu sich nach Hause zu nehmen. Sie gönnte ihm nicht noch die Genugtuung, dass sie vor lauter Alkohol nicht mehr wusste, ob sie es tatsächlich vollzogen hatten. Allein bei der Vorstellung schauderte Cara. Sex mit Eric! Sie verfluchte Pete, der dieses verdammte Tequila-Slammer-Spiel angezettelt hatte. Noch mehr aber verfluchte sie sich selbst, dabei mitgemacht zu haben.
    Und dann stellte sich noch die kniffelige Frage der Verhütung. Cara hätte zu gern von Eric erfahren, ob er etwas benutzt hatte. Da sie so gut wie keinerlei Sex hatte, erübrigte sich die Einnahme der Pille, und ein Pessar oder eine Spirale hatte sie nie besessen. Ihr letztes Mal Sex war vor fast

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