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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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Während sie die Laken abgezogen hatte, hatte sie auf seiner Seite die Hülle eines Kondoms gefunden. Das wiederum war sowohl eine gute wie auch eine schlechte Nachricht: sie hatten also tatsächlich Sex gehabt - die schlechte Nachricht aber wenigstens nicht ohne Verhütungsmittel also eine gute Nachricht. Sie verdrängte den Gedanken, dass sie so betrunken gewesen war, sich nicht mehr zu erinnern, ob sie mit ihm geschlafen hatte oder nicht.
    Sie zog sich den knöchellangen abgewetzten lila Samtmantel über ihre schwarzen Männerstiefel und den sportlichen Baumwollpullover, den Phoebe versehentlich in ein dreckiges Orange gefärbt hatte. Dann stürzte sie sich in den nassen Tag.
    Ihre Mütze hatte sie offenbar am Abend vorher in der Kneipe verloren, denn sie befand sich nicht wie gewohnt zusammengeknüllt in der Tasche ihres Mantels. Und ihre Handschuhe, bei dem eisigen Dezemberwetter eine Notwendigkeit, waren ebenfalls futsch.
    Bibbernd lief sie in strömendem Regen die Leinster Road entlang und formulierte ihre Ausrede: Eric und sie hätten zwar die Kneipe gemeinsam verlassen, sich jedoch unmittelbar danach getrennt und auf keinen Fall die Nacht miteinander verbracht.
    Ganz bestimmt nicht.
    Aber wie immer sie es auch drehte, klang die Geschichte irgendwie lahm. Als sie vollkommen durchnässt und noch verkaterter als zuvor das Büro erreichte, hatte sie die Version der Geschichte, sie habe Eric nicht angerührt, schon beinahe aufgegeben. Sie sollte die Angelegenheit überhaupt nicht erwähnen. Alle anderen waren sicherlich auch sternhagelvoll gewesen, und hatten ihre Absichten für den Abend gar nicht bemerkt.
    »Mir war immer schon klar, dass du wirklich ziemlich scharf auf ihn bist, aber so scharf nun auch wieder nicht«, bemerkte Zoë mit über den Schreibtisch gebeugtem Kopf, als Cara die Tür zu ihrem abgelegenen Büro in der obersten Etage des Gebäudes öffnete und ihre Tasche auf den Boden segeln ließ.
    »Was willst du damit sagen?«, erkundigte sich Cara unschuldig, während sie sich aus ihrem Mantel schälte, der durch den Regen ein dunkles Beerenblau angenommen hatte.
    Zoë blickte auf und lüftete sarkastisch eine Augenbraue.
    »Damit will ich sagen«, dröhnte sie, »dass ein Mal mit Eric zu schlafen als ein Missgeschick durchgehen kann - es aber zu wiederholen erscheint mir geradezu leichtsinnig!«
    »Vielen Dank, Frau Pastorin«, erwiderte Cara patzig. »Willst du damit sagen, dass es allen anderen auch aufgefallen ist?«, fügte sie noch hinzu und sank ein wenig in sich zusammen.
    »Dein Glück, denn die Antwort lautet nein.« Zoë rutschte von ihrem Stuhl und begann in ihrem riesigen Rucksack nach etwas zu suchen. »Nach Petes Tequila-Wettbewerb den du übrigens gewonnen hast - sind alle außer Pete, Greasy, dir und mir nach Hause gegangen. Pete war so voll, dass ihm sicherlich nicht einmal aufgefallen wäre, wenn du dich nackt ausgezogen und ein paar Strophen von »Hey, Big Spender« auf dem Tisch tanzend zum Besten gegeben hättest. Eric klebte an dir, und meine Lippen sind versiegelt, was diesen Ausrutscher betrifft. Du sehnst dich geradezu unersättlich danach, bestraft zu werden, Fraser - das muss man dir lassen!«
    »Stimmt!« Cara setzte sich vor ihr Reißbrett und hielt den schmerzenden Kopf in Händen. »Ich konnte es selbst kaum glauben, als ich heute Morgen aufwachte und ihn neben mir im Bett liegen sah. Fast wäre ich in Tränen ausgebrochen. Es ist mir grauenhaft peinlich, dass ich das getan habe, ich hasse mich dafür...«
    »Hör auf, dich runterzumachen«, befahl Zoë und zog triumphierend ein in Frühstücksfolie eingeschlagenes Sandwich aus dem Rucksack. »Schließlich ist Weihnachten, und du warst besoffen. Jemanden umgelegt hast du nicht, also vergiss die Sache einfach.«
    »Aber Eric...«, fing Cara erneut zu jammern an. »Schon wieder!«
    »Du schläfst doch nur mit ihm, weil du ihn manipulieren kannst«, bemerkte Zoë und biss in ihr mit Thunfisch belegtes Mittagssandwich, obwohl es erst halb elf war. Sie aßen ihre Sandwichs immer sehr früh. »Im Laden kosten sie zwar zwei Pfund, aber wir sparen dabei dennoch - denn wir essen sie erst zur Mittagszeit«, hatte Cara einmal bemerkt, als sie einen erneuten Sparversuch starteten. »Wenn wir dagegen unsere eigenen mitbringen, müssen wir trotzdem mittags noch welche kaufen, weil wir um eins nichts mehr zu essen haben.«
    Bekümmert saß Cara vor ihrem Reißbrett, auf dem die noch nicht fertig gestellte Kampagne für ein Mittel

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