Geh Ich Auf Meine Hochzeit
einem Jahr gewesen. Mit Eric. Eine auf Tequila basierende Kurzaffäre könnte also mehr Resultate zeitigen, als nur einen schlechten Nachgeschmack im Mund. Ihr Kopf dröhnte bei dem Gedanken. Bitte, lass ihn irgendetwas benutzt haben.
»Kommst du zurück ins Bett, Liebling?«, fragte Eric und klopfte einladend auf die Matratze.
Sie blickte ihn an, in Rage mit sich selbst und daher auch in Rage mit ihm. »Du musst jetzt gehen, Eric. Ich komme sonst zu spät zur Arbeit. Jetzt ist keine Zeit für so etwas.«
Er lächelte breit. »Da hast du gestern Abend aber ganz anders geredet.« Eric winkte einladend. »Komm schon, heute früh werden alle zu spät kommen. Und von uns wird man es geradezu erwarten...«, fügte er noch bedeutungsvoll hinzu. »... so wie du mich gestern Abend angemacht hast.«
Caras Magen krampfte sich zusammen. Dann hatte sie sich also vor allen anderen diesem Motorradkurier an den Hals geschmissen? Na wunderbar. Immerhin hatte sie die Festsaison mit einem Knall eröffnet.
»Hör mal, meine Süße«, meinte er mit rauer Stimme. »Für ein so großes Mädchen bist du wirklich unglaublich heiß. Lass uns noch eine Runde auf dem Karussell fahren.« Er schob die Bettdecke bis zur Taille hinunter, vermutlich um seinen männlichen Charme einzusetzen.
Cara spürte die Übelkeit ihres Katers in sich aufsteigen und schloss beschwörend die Augen. Lass ihn aus der Wohnung verschwinden, dann würde sie auch versprechen... nein, sie würde sogar schwören... niemals wieder einen Mann anzusehen. Bitte Gott, Shiva, Allah, wer auch immer!
Sie öffnete die Augen. Er war immer noch da und lächelte sie lüstern an, während er seine breiten Finger durch das ölige Haar gleiten ließ.
Sie versuchte eine andere Taktik.
»Eric, ich muss heute noch eine Menge erledigen und deshalb wirklich so schnell wie möglich ins Büro. Ich möchte nicht unhöflich sein, aber es wäre mir echt lieber, wenn du jetzt gehen würdest, damit ich mich fertig machen kann.«
»Was soll denn die Hektik?« Er lehnte sich zurück und blinzelte sie an. »Ich kann dich binnen zehn Minuten auf dem Motorrad ins Büro fahren.«
»Hast du denn das Motorrad gestern Abend noch mit hierher genommen?«, fragte sie ungläubig. Wie, in aller Welt, hatte er es überhaupt noch fahren können?
»Klar doch.« Er grinste. »Du hast darauf bestanden und behauptet, Motorräder einfach zu lieben. Komm schon!«
Wieder klopfte er auf den Platz neben sich. »Wir haben noch etwas Zeit...«
Einen kurzen Moment lang erwog Cara, tatsächlich zurück ins Bett zu steigen. Eric würde nicht ohne Streit oder noch ein wenig Sex aus der Wohnung verschwinden. Sie war viel zu müde und erschöpft für eine Auseinandersetzung. Schließlich konnte sie einfach die Augen schließen und an etwas anderes denken.
Die Vorstellung jedoch, in nüchternem Zustand Erics unrasiertes Gesicht auf sich zu fühlen, ließ sie erschaudern.
Also galt es, etwas drastischere Maßnahmen zu ergreifen.
»Eric, bitte gehe jetzt sofort, sonst erzähle ich allen im Büro, dass du mir die Ehe angetragen hast. Ich habe sogar einen Ring.« Cara stapfte zu ihrer Schmuckschatulle, fand einen alten Ring ihrer Mutter und hielt ihn ihm vor die Nase. »Seit Ewigkeiten schon möchte ich heiraten. Ich bin das letzte unverheiratete Mädchen in meiner Familie, und ich weiß, wir würden wunderbar zusammenpassen...«
So schnell hatte sie ihn sich noch nie bewegen sehen, nicht einmal, wenn er auf seiner Kawasaki 750 vom Parkplatz fegte, um bei allen weiblichen Fußgängerinnen Eindruck zu schinden.
»Himmel noch mal«, grollte er und zog sich seine Unterhosen an. »Du bist ja vollkommen irre.«
»Nein«, entgegnete Cara und klapperte mit den Wimpern. »Ich bin nur ganz schrecklich in dich verliebt. Ich bin so etwas wie siebenundzwanzig Jahre alt. Niemals möchte ich als alte Jungfer enden, und du bist genau der Typ von Mann, auf den ich fliege. Wir könnten im Juni heiraten. Ich wollte schon immer eine Junibraut sein«, flötete sie verträumt.
Eric kämpfte so heftig mit seinem Reißverschluss, dass er ihn fast kaputtgemacht hätte. »Ich werde niemals heiraten«, zischte er und stürzte mit seinen halb angezogenen Stiefeln und dem Helm aus dem Zimmer. Die Schlüssel und seine Jacke hielt er in den zitternden Händen.
»Ich auch nicht«, murmelte Cara mit leiser Stimme, denn diese Worte waren nicht für ihn bestimmt.
Er hielt inne und wirbelte zu ihr herum.
»Du Miststück!«, schrie er. »Du
Weitere Kostenlose Bücher