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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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zu erklären.« Sie stand abrupt vom Bett auf. »Wir sollten wieder nach unten gehen, Evie. Es wird nicht besser, wenn du hier oben herumsitzt. Die Gäste werden sich wundern, was los ist.« Was sie jedoch wirklich meinte, war, dass Stephen sich über die Situation wundern würde.
    »Denen geht es allen bestens«, beschwichtigte Rosie. »Sie schwärmen alle derart heftig von ihrem tollen Lehrer im Aquarellzeichnen, dass ihnen die Gebisse klappern. Ich habe gerade noch einmal ein paar Flaschen Wein serviert und sie dann sich selbst überlassen.«
    »Und was ist mit Stephen?«, erkundigte sich Olivia besorgt. »Fühlt er sich wohl?«
    Er hasste es, wenn man ihn auf dieser Art von Party alleine ließ. Eine ganz andere Sache war es natürlich, wenn sie bei Freunden von ihm eingeladen waren. In solchen Fällen drehte sich die Unterhaltung meist um Geschäftliches. Dort fühlte Olivia sich oft vollkommen ausgeschlossen, was sie ihm jedoch nicht weiter verübelte. Stephen musste eben Kontakte pflegen, um weiterzukommen. Er machte sie schon vorher darauf aufmerksam, dass die Unterhaltung gelegentlich über ihren Kopf hinweg geführt würde.
    »Ich würde Schönheit der Klugheit jederzeit vorziehen«, würde er auf dem Nachhauseweg murmeln, wenn Olivia etwas schweigsam, doch froh über ihren Aufbruch war.
    »Am besten schaue ich mal nach Stephen«, sagte sie jetzt, denn sie stellte sich vor, wie ihn eine der angetrunkenen Madamen in eine Unterhaltung verstrickte. Das würde ihm gar nicht in den Kram passen.
    Sie knuffte Evie in die Seite. »Pudere dich ein bisschen, dann ist alles wieder in Ordnung.«
    »Mach dir keine Sorgen, Mama, die dort unten werden nicht merken, dass du geweint hast. Dazu sind sie alle viel zu beschwipst«, erläuterte Rosie. »Man würde den zarten alten Damen nicht zutrauen, was die alles vertragen!«
    Evie nickte. »In ein paar Minuten bin ich unten«, versicherte sie mit verstopfter Nase.
    Rosie und Olivia begaben sich gemeinsam nach unten, wobei Olivia die Treppe abwärts eilte, da sie befürchtete, Stephen könne sich langweilen. Sie würde ihm vorschlagen zu gehen. Er hatte ohnehin nicht unbedingt auf die Party kommen wollen, und ihn jetzt zu erlösen, würde ihn besänftigen. Sie waren erst eine dreiviertel Stunde hier, aber Evie hätte sicherlich Verständnis.
    Sie hastete in die Küche, wo sie jedoch niemanden vorfand. Dann hörte sie Stephens Lachen aus dem Wohnzimmer. Die besorgte Gattin äugte um die Ecke und sah ihn neben Vida sitzen, zwischen ihnen auf dem Tisch eine Flasche Rotwein und ein Teller belegte Brötchen. Vida hatte ihren eleganten Kopf zurückgeworfen und lachte ebenfalls lauthals.
    »Ach, Stephen, das ist eine wunderbare Geschichte«, meinte sie.
    Er hat sein Publikum gefunden, dachte Olivia erleichtert.
    »Hallo, Liebling«, sagte sie und setzte sich neben ihn. »Ich war mir nicht sicher, ob du vielleicht schon gehen möchtest? Sicherlich bist du von der Reise noch müde. Stephen ist heute erst von Frankfurt nach Hause geflogen«, wandte sie sich an Vida.
    »Unsinn«, fiel er ihr ins Wort. »Es wäre verrückt, uns jetzt zu verabschieden, wo wir uns so gut amüsieren. Vida hat mir gerade von der Zeit erzählt, als sie in Deutschland lebte. In Kronberg soll es ein herrliches Hotel geben, das sie uns für das nächste Mal unbedingt empfiehlt.«
    »Es liegt nur etwa elf Meilen außerhalb von Frankfurt, und ist so schön, dass Sie es wirklich aufsuchen sollten«, bekräftigte Vida. »Allein wegen des Gartens lohnt es sich.«
    Olivia verspürte so etwas wie Eifersucht. Hier saß eine faszinierende und weit gereiste Dame, die ihren Mann mit den Geschichten ihrer Jet-Set-Existenz unterhielt, während Olivias Welterfahrung sich darauf beschränkte, eine langweilige berufstätige Mutter zu sein. Ihre Unterhaltung jedenfalls hielt Stephen nie länger bei der Stange, als es dauerte, ihr die Kleidung abzustreifen und sie ins Bett zu verfrachten.
    »Begleiten Sie Stephen gelegentlich auf seinen Geschäftsreisen?«, erkundigte sich Vida freundlich.
    Stephen legte einen Arm um seine Frau und antwortete an ihrer Stelle.
    »Olivia ist im Grunde eher häuslich«, meinte er und drückte ihre Taille. »Sie bleibt lieber zu Hause und kümmert sich um Sasha. Sasha müssen Sie unbedingt einmal kennen lernen - unser hinreißendes Töchterchen«, prahlte er. »Wir wären sehr stolz, wenn sie auch eines der Blumenmädchen sein könnte!«
    Olivia lächelte gequält. Sofort schoss es ihr durch den

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