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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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Essen serviert zu bekommen. Rosie kochte nicht, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ - nicht einmal Bohnen auf Toast mit einem Joghurt hinterher.
    »Wirst du zum Nachtisch frittierte Apfelringe servieren, um weiterhin beim Thema zu bleiben?« Evie kicherte und schlang von hinten die Arme um ihn.
    Er lachte. »Daran habe ich gar nicht gedacht, sonst hätte ich welche besorgt. Es ist nicht meine Schuld, dass ich kein großer Koch bin«, fügte er entschuldigend hinzu. »Mit diesem Gericht kann man allerdings nichts falsch machen.« Er befreite sich von Evie und eilte zum Herd, um nach dem Hühnchen zu sehen, das vor sich hin brutzelte.
    »Simon! Das schwimmt ja im Fett«, rief Evie aus. »Gieß das meiste davon ab, sonst wird es grässlich schmecken.«
    »Ich wusste nicht, wie viel ich nehmen sollte«, murmelte er und hielt die Kasserolle ungeschickt mit geschmacklosen pinkfarbenen Topflappen hoch. »Weil ich noch nie ein ganzes Hühnchen gebraten habe, immer nur Bruststücke.«
    »Lass mich mal.« Evie übernahm die Regie und schwenkte mühelos den schweren Topf. »Du hättest etwas ganz Einfaches wählen sollen«, rügte sie, während sie das Abendessen vor dem Ertrinken in Fett rettete.
    »Ich wollte dich beeindrucken.« Simon stand etwas geknickt neben dem Spülstein, in den Händen noch immer die Topflappen. »Ich kann doch nicht jedes Mal, wenn du vorbeikommst, den China-Imbiss anrufen.«
    Er wirkte so verloren, dass sie sich erbarmte.
    »Du musst mich doch nicht beeindrucken«, wies sie ihn milde zurecht.
    Nach dem Essen machten sie es sich bequem und sahen fern. Simon hatte seinen Arm um Evie gelegt. Sie lehnte gemütlich an seiner Brust, hatte die Schuhe abgestreift und die Füße auf die Couch gelegt. Er zappte durch die Programme, bis er schließlich einen Dokumentarfilm über eines der spannendsten Autorennen der Menschheitsgeschichte gefunden hatte. Da es Autos überhaupt erst seit dem letzten Jahrhundert gab, empfand Evie den Filmtitel als irreführend, doch sie verkniff sich einen Kommentar. Autorennen langweilten sie zu Tode.
    Nach einer Viertelstunde hatte sie für ihr ganzes Leben genügend von Hubschraubern aus aufgenommene Bilder von sich gegenseitig jagenden Corvettes gesehen. Sie richtete sich auf und rückte dichter an Simon heran. Ihre Finger krochen unter sein Hemd und streichelten zärtlich seine nackte Haut.
    Langsam knöpfte sie sein Hemd auf und fuhr mit den Fingerspitzen flatternd über seine Brust. Dann ließ sie ihre Hände weiter gleiten und verweilte lange dicht an seinen Brustwarzen. Immer noch reagierte Simon nicht. Als sie ihm ihr Gesicht zuwandte, um seinen Hals zu liebkosen, und er wie ein Ölgötze dahockte, gab sie auf. Sie rückte von ihm ab und betrachtete ihn irritiert. Er starrte gebannt auf den Fernsehschirm und schien ihre Existenz überhaupt nicht mehr wahrzunehmen.
    Evie richtete sich auf, griff nach einer Zeitschrift und blätterte sie durch. Beim besten Willen hätte sie nicht sagen können, weswegen sie überhaupt gekommen war. Sie saßen noch eine halbe Stunde schweigend nebeneinander, als Simon einfiel, dass er gerne eine Tasse Tee trinken würde.
    »Möchtest du auch etwas zu trinken?«, erkundigte er sich angelegentlich. Evies schlechte Laune schien ihm trotz ihres eisigen Gesichtsausdrucks nicht aufzufallen.
    »Nein«, schmollte sie.
    »Sag Bescheid, wenn du es dir anders überlegen solltest.« Er ging in die Küche, nach wie vor ganz der Ahnungslose. »Ich brühe mir schnell eine Tasse auf, bevor die neue Serie über Mörder in der Todeszelle anläuft. Die Vorschauen waren sehr spannend. Den einen Kerl hatten sie während der letzten zehn Jahre dreimal begnadigt, aber der Prozess dauert immer noch an...«
    Evie wäre der Tee im Hals stecken geblieben, wenn sie welchen getrunken hätte. Mörder in der Todeszelle? Na wunderbar. Simon war vom amerikanischen Fernsehen vollkommen begeistert. Er konnte alle Satellitenprogramme empfangen und jede Sendung über echte Kriminelle faszinierte ihn. Er hatte sich nie um einen Pay-TV-Kanal für Kinofilme bemüht - was Evie gut gefallen hätte, denn sie liebte Wiederholungen romantischer Filme. Selbst hatte sie sich das nie leisten können, obwohl Rosie sie oft genug darum gebeten hatte.
    »Alle haben ein solches Abonnement«, hatte sich ihre Tochter ein Jahr lang fast tagtäglich beklagt.
    Am Ende war Evie schließlich fast weich geklopft - denn sie wollte nicht, dass ihre geliebte Tochter nicht dasselbe hatte wie ihre

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