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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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Selbstverständlichkeit trug, kontrastierte mit seinem dichten, dunklen Haar; das ihm bis zum Kragen reichte und sich weich an seinen kräftigen Hals schmiegte. Im Gegensatz zu seiner konservativen Kleidung offenbarten seine Locken und das Glitzern seiner dunklen Augen noch eine andere Seite seiner Persönlichkeit, eine ungestüme und gefährliche Seite.
    Evie wandte ihm graziös den Kopf zu. »Nein danke, ich möchte ihn lieber anbehalten. Der Abend hat sich merklich abgekühlt.«
    Während sie auf dem Balkon des stattlichen Hauses am Genfer See weilte, war die Luft tatsächlich recht frisch geworden. Sie spürte, wie sie unter ihrem schwarzen Seidenkleid mit den Spagettiträgern eine Gänsehaut bekam.
    Entschieden wusste sie selbst nicht, weswegen sie jetzt hier stand... weswegen sie die Einladung zur Party des geheimnisvollen Count Romulo angenommen hatte, obwohl sie den Mann nicht im Entferntesten kannte.
    Als ihre Freunde mit ihr hierher fuhren, hatten sie ihr bereitwillig erzählt, was für ein Playboy er war. Was auch immer das bedeuten mochte, dachte Evie. Wieder fröstelte sie und war sich bewusst, dass der gut aussehende Mann in Schwarz sie beobachtete.
    »Kommen Sie herein, Ihnen ist kalt.«
    »Dort ist es mir zu laut«, wehrte sie ab und dachte an den Raum voller Menschen, alle erpicht darauf, ihren Gastgeber kennen zu lernen.
    »Im oberen Stockwerk gibt es eine Rückzugsmöglichkeit.« Er deutete auf eine Wendeltreppe in einem Winkel des Balkons, die sich hinter einem ausladenden Lorbeerbaum in einem Kübel versteckte.
    »Sollten wir uns hier derart zu Hause fühlen?«, fragte sie und zog eine Augenbraue in die Höhe.
    »Dies ist mein Zuhause«, erwiderte er. »Ich bin Count Romulo. Ich gebe diese Party Ihnen zu Ehren...«
    Evie gefiel Simons Stadthäuschen sehr gut. Sie liebte die in Pastelltönen gehaltenen Wände, die umfangreiche Sammlung klassischer Musik und die Topfpflanzen, die er so ausgiebig hegte und pflegte. Sie liebte den hellen Teppichboden, der in jedem Zimmer außer dem weiß gekachelten Bad lag. Der Duschraum schloss sich an das Schlafzimmer an und war für ihren Geschmack eine Idee zu unpersönlich gehalten. Nur Rosie konnte sie sich in Simons blitzsauberem Zuhause nicht recht vorstellen.
    Sein makelloses Junggesellendomizil war für einen schlaksigen Teenager, der seinen Mantel über dem Treppengeländer ablegte, Zeitschriften auf jeder freien Fläche verteilte, Beinhaare im Waschbecken zurückließ und gerne gleichzeitig auf dem Sofa herumlümmelte, fernsah, frühstückte und mit Freundinnen telefonierte, wenig geeignet.
    Evie und Simon hatten noch nicht abschließend entschieden, wie sie es nach der Hochzeit halten wollten. Sie glaubte nicht, dass sein Haus das Richtige für sie alle drei sein würde, dafür war es zu klein. Dass er jedoch bei ihr einzog, konnte sie sich genauso wenig vorstellen.
    Je länger Evie darüber nachdachte, desto überzeugter wurde sie, dass sie beide Häuser würden verkaufen und sich dafür etwas anderes suchen müssen. Das wiederum bedeutete eine Kreditaufnahme. Die Vorstellung, sich zu verschulden, war ihr verhasst. Was würde im Falle von Simons Tod geschehen? Was würde sie dann tun? Sie wäre pleite und ganz auf sich gestellt, genau wie sie es vor siebzehn Jahren auch gewesen war. Bei der Erinnerung schauderte es sie.
    »Evie!« Simon öffnete die Tür. Über seinem weißen Hemd trug er eine Fleischerschürze. Er hatte die Krawatte abgelegt und die beiden obersten Knöpfe des Hemdes geöffnet, wodurch er jugendlich und verletzbar wirkte. Sein sandfarbenes Haar stand dort vom Kopf ab, wo er nervös mit den Händen hindurchgefahren war. Man würde ihn eher auf Anfang dreißig denn auf bald einundvierzig Jahre schätzen.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn flüchtig auf die Lippen. Sein Atem roch mehr nach Zwiebeln, als dass er danach schmeckte.
    »Was kochst du?«, erkundigte sie sich und folgte ihm in die hellgrüne Küche.
    »Brathühnchen mit Fritten und gebratenen Zwiebelringen«, meldete er, während seine Brille beschlug, als er sich besorgt über die Fritteuse beugte.
    »Wunderbar«, brummte Evie und dachte an den Kalorienreichtum einer frittierten Mahlzeit. Sie hatte Simon erzählt, dass sie unbedingt ein paar Pfund loswerden wollte. In seiner Begeisterung, das Weihnachtsgeschenk seiner Mutter, eine Fritteuse, auszuprobieren, hatte er das aber scheinbar vergessen.
    Trotzdem war es schön, verwöhnt zu werden, von jemandem ein

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