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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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Vorschlägen.
    »Es ist überhaupt nicht wie für die Mutter der Braut«, meinte Olivia mit Bestimmtheit, »sondern sehr schön: ein helles Blau mit schmalen, dunkelblauen Streifen, einem knielangen Rock und einem hochgeschlossenen Revers.«
    Rosies Kopf sank zur Seite, als sie dieses Bild in sich aufnahm. Sie wusste, dass Hellblau ihrer Mutter nicht stand und dass hochgeschlossen für Frauen mit einem üppigen Busen - so wie ihre Mutter - nicht in Frage kam.
    »Hört sich gut an«, tat sie begeistert. »Zieh es doch mal über und mach eine kleine Modenschau für uns.«
    Evie hoffte, dass das Kostüm mit transparenten Nylonstrümpfen besser wirken würde als mit den schwarzen, die sie beim Kauf getragen hatte. Sie rannte zum Umziehen nach oben. Mit dem richtigen Paar Schuhe und einem Formslip würde sie sicher ganz passabel aussehen, dachte sie nun wieder optimistisch.
    »Was hast du dir denn gekauft, Olivia?«, erkundigte sich Rosie, ließ sich neben dem Kamin auf den Fußboden fallen und streckte sich wie eine Katze.
    »Heute war ich nicht an der Reihe. Wir haben so viel Zeit für meine Mutter gebraucht, dass wir kaum noch Gelegenheit zum Weiterschauen hatten. Ich werde eines von meinen alten Paradestücken tragen«, meinte Olivia, deren »Paradestücke« an den Designerraum bei Harrods erinnerten.
    »Du könntest das graue Strickkleid anziehen, das du letztes Jahr im Zentrum für Design erstanden hast«, schlug Rosie vor.
    Olivia dachte an das elegante, sich eng anschmiegende Strickmaterial in Metallgrau mit dazu passender Jacke von Lyn Mar. Es war aus fester Seide gewirkt, und das Kleid schmiegte sich genau an den richtigen Stellen eng an ihren Körper. Sie war groß genug, dass sie die dazu passende hüftlange Jacke tragen konnte. Doch Stephen gefiel es nicht sonderlich.
    »Zu eng«, hatte er missbilligend befunden, als sie glücklich von einer nachmittäglichen Einkaufsorgie mit Evie und Rosie nach Hause zurückgekehrt war. »Enge Kleidung bringt dich nicht vorteilhaft zur Geltung, Olivia. Das habe ich dir schon so oft gesagt.«
    Es würde ihm nicht passen, wenn sie damit bei der Hochzeitsfeier erschiene. Der Tag wäre bereits ruiniert, noch ehe er begonnen hätte.
    »Ich glaube nicht, dass das die richtige Aufmachung für die Hochzeit deines Großvaters wäre«, wich sie deshalb aus.
    Rosie zuckte mit den Schultern. »Meiner Ansicht nach würde es sehr gut passen, aber...« Sie hielt inne, als Evie ganz und gar in Blau hereinschwebte.
    Die richtigen Strümpfe mit den richtigen Schuhen hatten leider keine magische Wirkung auf das Kostüm. Es war immer noch von einem unverzeihlichen Eisblau, das Evie jegliche Farbe aus dem Gesicht nahm. Der Rock, vermutlich sehr schick an einer gertenschlanken Frau mit ellenlangen Beinen, schmeichelte Evies kurzen Stempen nicht.
    Rosie und Olivia, die sie beide sehr liebten, wiesen sie jedoch nicht darauf hin. Freundlich bestätigten sie ihr, wie gut ihr das Kostüm stand. Olivia schwor sich im Stillen, Evie ein paar teure cremefarbene Kalbslederschuhe zu leihen, damit sie größer wirkte. Und Rosie schwor sich, ihre Mutter dazu zu ermutigen, am Abend vor der Hochzeit etwas künstliche Bräune zu verwenden, um ihrem blassen Teint ein wenig Farbe zu verleihen.
    »Ich bin mir einfach nicht sicher...« Evie drehte sich um, damit sie sich von hinten sehen konnte. »Meine Beine sehen in den hellen Strümpfen einfach schrecklich aus.«
    »Das tun sie nicht«, erwiderten die beiden Zuschauer im Chor.
    »Vielleicht sollte ich doch mein rotes Kostüm anziehen«, überlegte Evie.
    Olivia öffnete schon den Mund, doch hielt sie sich zurück. Sie wollte Evie nicht wehtun und sagen, dass das rote Kostüm ihr tatsächlich viel, viel besser stand als das blasse blaue ihrer Wahl. Diplomatie war keine einfache Angelegenheit.
    »Nein, nein, es ist sehr hübsch, Evie«, sagte sie stattdessen.
    Sie betrachtete Evies niedliches Gesicht, die großen, ausdrucksvollen Augen, die kleine Stupsnase und die weichen Konturen; plötzlich wusste sie, was ihre Freundin tun sollte, Sie sollte ihr Haar nicht mehr so streng zurückbinden und einen anderen Schnitt wagen. Dann sollte sie sich ihrer übermäßig konservativen Kleidung entledigen, all das Schwarz und Blau aus dem Schrank werfen und die üppigen Edelsteinfarben tragen, die ihr so gut standen: Amethyst, Rubin, Bronze und leuchtendes Azur.
    Beim Einkaufen hatten sie ein wirklich eindrucksvolles Ensemble gesehen: es war ein tieflila Hosenanzug mit einer

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