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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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stand ihm gut.
    »Da hast du mir einen richtigen Schrecken eingejagt«, brachte sie hervor. Ihre Knie waren ihr weich geworden, und sie suchte zitternd an dem Schreibtisch Halt.
    »Tut mir Leid.« Er berührte kurz ihre Schulter. »Das wollte ich nicht. Um diese Zeit hatte ich eigentlich niemanden mehr hier erwartet. Sag bloß nicht, dass es sich um einen von Bernards Sonderaufträgen handelt? Wieder dieser ›Vor Montag-muss-es-fertig-sein‹-Unsinn?«
    »Eine Eins für deine Beobachtungsgabe«, applaudierte sie. »Ich bin das halbe verdammte Wochenende hier und mittlerweile fix und fertig. Ich kann einfach nicht einsehen, was an einer Kampagne für ein Farbengeschäft so dringend ist, dass es nicht bis Dienstag früh um neun hätte warten können. Oder würde sich das ganze Land vom Do-it-yourself-Prinzip abwenden, wenn die Plakate drei Tage später an den Litfaßsäulen prangen?«
    Ewan grinste und zeigte dabei eine Reihe sehr weißer Zähne. Er war einfach hinreißend, wenn er lachte, dachte Cara unvermittelt. Und auch ziemlich hinreißend, wenn er es nicht tat. Sie hatte dem Büroklatsch niemals irgendwelche Bedeutung zugemessen, wenn man von ihm als »einem tollen Hecht« sprach, um die übertriebene Lobeshymne von Bernards Sekretärin zu zitieren. Doch jetzt konnte auch Cara sehen, dass er ausgesprochen attraktiv war mit seinem leicht schiefen Grinsen und dem breiten Mund. Ob er wohl gut küssen konnte? Cara! Was soll das denn!
    »Meiner Meinung versucht Bernard ohne besonderen Grund unmögliche Ziele zu setzen«, meinte Ewan und lenkte sie ab, indem er sich an einen Schreibtisch lehnte und seine langen Beine ausstreckte. »Mit meinem Chef hat er das auch versucht, aber mein Chef - na, du kennst ja Ken - der hat ein einziges Mal ein Wochenende über gearbeitet und dann nie wieder. Bernard hätte ihm sonst den vierfachen Satz für die Überstunden zahlen müssen. Das wiederum bedeutete, dass es keine Wiederholung gegeben hat.«
    »Ken ist ein schlauer Fuchs«, brummte Cara. »Aber ich würde gerne einmal Bernards Gesicht sehen, wenn ich den vierfachen Satz für meine Überstunden verlangen würde. Grafiker befinden sich bei der Yoshi-Werbegruppe auf der alleruntersten Sprosse der Leiter.«
    »Ich weiß, was du meinst.« Ewan lächelte bedauernd. »Musst du heute Abend noch viel arbeiten?«
    »Grade bin ich fertig.«
    »Wunderbar. Wollen wir zusammen etwas trinken gehen?«
    Cara brauchte nicht lange darüber nachdenken. Sich bei einem Drink zu entspannen und dabei über Bernard zu meckern, erschien ihr eine höchst angenehme Art und Weise, einen ansonsten wirklich miesen Tag abzuschließen.
    »Klar, ich hole nur schnell noch meine Sachen.«
    Vergnügt stürzte sie die Treppe rauf und freute sich, nun doch etwas vorzuhaben. Phoebe war auf eine Party eingeladen. Cara sollte zwar ebenfalls mitkommen, hatte aber keine Lust dazu, sich als das fünfte Rad am Wagen zu fühlen. Ein Glas Gin und ein netter platonischer Abend mit Ewan boten nun eine angenehme Alternative zu einem Fernsehabend mit Blind Date und dem Bemühen, ihren Verzehr von Mars-Eiskrem einzuschränken. Drei Schachteln in einer Woche waren echt zu viel für zwei Frauen, die sie mühelos wegputzten.
    Sie hob ihren Rucksack vom Boden neben ihrem Schreibtisch auf und verwarf den Gedanken, sich die Haare zu kämmen und etwas Gloss aufzulegen. Schließlich war Ewan nur ein Arbeitskollege. Sie hüpfte die Treppe hinunter, wo er unten auf sie wartete.
    »Weshalb bist du denn so schick angezogen?«, erkundigte sie sich, als sie nun in schöner Eintracht das hell erleuchtete O‘Dwyer ansteuerten. Er war genauso groß wie sie, was sie als angenehm empfand.
    »Wegen einem Begräbnis«, erwiderte er.
    »Himmel, das tut mir Leid!«, murmelte Cara. »Jemand, der dir nahe stand?«
    »Nein, ein Freund meiner Mutter. Ich bin nur mitgegangen, um sie moralisch zu unterstützen. Oder falls jemand einen Streit anzetteln würde.«
    »O mein Gott!«, staunte Cara. »Was für ein Begräbnis war es denn? Eins von den Hell‘s Angels etwa?«
    »Nichts dergleichen.« Er lachte, während sie sich zwei freie Hocker am Tresen aussuchten und zwei Becks bestellten. »Es ist ziemlich kompliziert. Meine Mutter und der Typ, der jetzt gestorben ist, hatten über viele Jahre eine Affäre. Doch als er schließlich seine Gattin verließ, ist er mit einer anderen Frau zusammengezogen. Ich sage dir, das hat weder bei meiner Mutter noch bei seiner Ex Freude ausgelöst! Alle drei gemeinsam auf

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