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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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in der Dritten …
    Die obere Hälfte ihres Kopfes war von der Haube eingeschlossen, aber er kannte diese Lippen, kannte den nackten Körper, der ausgestreckt auf der Liege lag.
    Lani.
    Beinahe wäre er in Freudentränen ausgebrochen, als er sie sah. Sie sah so verletzbar aus … ihr Körper ebenso wie ihr Bewusstsein … entblößt.
    Vorsichtig trat er neben sie und blickte auf sie hinab. Sie atmete gleichmäßig, ohne Zweifel noch unter dem Einfluss des Wellenmusters, das der Helm ausstrahlte. Er fühlte sich wie der Prinz in dem alten Trickflachi, das er einmal gesehen hatte, wusste aber, dass es mehr als einen Kuss brauchen würde, um dieses Dornröschen aus dem Schlaf zu wecken.
    Er musste das Wellenmuster stoppen. Aber wie? Würde es ihr schaden, wenn er zu abrupt abschaltete?
    Er musste es riskieren. Für alles andere reichte die Zeit nicht.
    Tristan fand den Handschalter und legte ihn um. Der Helm klappte auf und fuhr zurück.
    Tristan sah zu, wie Lanis Körper einen Augenblick lang starr wurde, sah, wie ihre Augen sich unter ihren Lidern bewegten. Ihre Augenlider flatterten und gingen dann auf. Ihre Pupillen tanzten ziellos herum und erfassten dann sein Gesicht.
    Ihre Stimme war belegt, trocken. »Tristan … bist das du?«
    Tristan! Nicht Trev – sie hatte Tristan gesagt!
    »Ja, Lani, ich -«
    »Nein!«, schrie sie. »Das ist auch bloß wieder einer von Streigs schmierigen Tricks!«
    »Lani, glaub mir -«
    Und dann sah er, wie ihre Augen sich weiteten, als sie an seiner Schulter vorbeisah. Er hörte ein Geräusch hinter sich. Als er sich umdrehte, schoss ein stechender Schmerz durch seinen Hinterkopf. Er taumelte nach vorn gegen die Liege und spürte einen weiteren Schlag, der ihn diesmal am Hals traf.
    Benommen drehte er sich um, während er eingehüllt in einen Nebel von Schmerzen zu Boden ging, sah zwei Männer mit verkniffenen Gesichtern in braunen Jumpsuits, die sich über ihn lehnten, ihre Pulser wie Knüppel benutzten.
    FA-Männer – sie mussten bei dem Überfall hier unten eingeschlossen worden sein, sich versteckt und auf Rettung gewartet haben.
    Er griff nach seiner Stahlstange und hatte sie halb aus dem Gürtel, als sie anfingen, ihn zu treten – harte, bösartige Tritte mit ihren schweren Stiefeln, Tritte in den Bauch, in den Unterleib, gegen die Brust, ins Gesicht. Er spürte, wie ihm die Stange entglitt, während er sich zur Seite wälzte und sich zu schützen versuchte.
    Aber die Tritte hörten nicht auf. Tristan hörte, wie seine Rippen knackten, spürte den stechenden Schmerz, der damit einherging, versuchte sich aufzurichten, aber einer der beiden Männer sprang ihm mit beiden Füßen auf den Rücken, schmetterte ihn auf den Boden zurück.
    Wie durch einen Nebel hörte er Lani schreien.
    »Aufhören! Aufhören! Sie bringen ihn um!«
    Aber niemand hörte sie, und Tristan spürte, wie sein Bewusstsein ihm entglitt … über den Abgrund davonglitt.
    Und dann eine Stimme, die das Dröhnen in seinen Ohren übertönte; sie hallte, als käme sie von weit über ihm, als dringe sie durch einen Schacht zu ihm.
    »Ich denke, er ist fertig, meint ihr nicht auch, Leute?«
    Aber die Tritte wollten nicht aufhören.
    »Ich habe gesagt, genug!«
    Und endlich hörten sie auf.
    »Tut mir Leid, euch bei eurem Vergnügen zu stören, aber möglicherweise wollen wir einen von diesen Mimiks sondieren, wenn das alles vorbei ist, und ich bezweifle, dass dort oben, sobald die Polizei Ordnung geschaffen hat, noch welche am Leben sind.«
    Die Stimme kam näher, als würde sie ihn inspizieren. »Also, sieh sich das einer an! Er trägt die Masque des toten Liebhabers unseres Datameisters. Ich wette, das ist derselbe retrogenomische Mimikagent, den ich ausgetrickst habe und der uns den G-Ketten-Virus nach Kaze gebracht hat.«
    Was meinte er mit ausgetrickst …? Hatte dieser FA-Mann mit dem Mimik-Holocaust zu tun?
    Tristan versuchte, den Kopf zu heben, um ihn sehen zu können, aber seine gequälten Muskeln versagten ihm den Dienst.
    Die Stimme kam näher. »Jetzt begegnen wir uns also wieder, Mimik. Nur dass du das letzte Mal, als ich dich gesehen habe, viel besser ausgesehen hast.«
    Das letzte Mal, dachte Tristan. Wann war das gewesen?
    »Oh, oh, oh«, sagte die Stimme. »Ihr beiden habt anscheinend wirklich Spaß daran gehabt.« Er lachte. »Kontaktsport ist eine feine Sache, was?«
    Wieder Gelächter, diesmal von anderen Stimmen. Eine der Stimmen sagte: »Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal solchen Spaß

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