Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
Vom Netzwerk:
»Und … vielen Dank.«
    Er rannte durch die Trümmer des Polizeipostens und eilte zum Aufzug, der zum Datencenter führte. Callin packte ihn am Arm, als er vorbeikam.
    »Und wo treibt es unseren menschlich aussehenden Bruder in solcher Eile hin?«
    Tristan entriss ihm seinen Arm. Er hatte nicht vor, Callin mehr zu sagen, als unbedingt notwendig war.
    »Zum Datencenter.«
    »Tatsächlich?« Callin zog den Pulser aus Tristans Gürtel. »Nun, dann wirst du das hier nicht brauchen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil das ganze Datencenter mit Unterdrückern gesichert ist. Energiewaffen funktionieren dort nicht.«
    Tristan konnte erkennen, dass das vernünftig war: Das verminderte die Gefahr einer zufälligen – oder noch wichtiger, einer absichtlichen – Entladung in einem empfindlichen Bereich. Aber woher wusste Callin das?
    »Seit wann bist du ein solcher Experte für diese Anlage?«
    »Das findet man hier alles im Stationscomputer.« Er reichte Tristan eine Stahlstange. »Da. Damit kannst du dort unten mehr Schaden anrichten als mit einer ganzen Batterie Pulser. Soll ich mitkommen?«
    Tristan schüttelte den Kopf, während er sich die Stange in den Gürtel steckte. Ein Frösteln überkam ihn bei dem Gedanken, sich mit Callins haarigem Spinnenkörper in die winzige Liftkabine zwängen zu müssen.
    »Danke, aber ich komme schon klar.«
    »Und du willst auch ganz sicher nicht vorher in eine Kämpfermasque fluxen?«
    »Ich denke, mit den Datentechnikern, auf die ich dort stoße, komme ich auch so zurecht.«
    Dann eilte er weiter. Er brauchte sich nicht umzusehen, um zu wissen, dass Callin ihn beobachtete. Er spürte förmlich, wie sich der argwöhnische Blick des Mimik in seinen Rücken bohrte.
    Aber dann schüttelte er das ungute Gefühl einfach ab. Irgendwo dort vorn war Lani, und sie war in Gefahr. Hoffentlich fand er sie noch rechtzeitig.

 
30
     
    Tristan sprang aus der Liftkabine, die Stahlstange erhoben. Die sechs Datentechniker in dem Raum zogen sich verängstigt zurück.
    »Wer sind Sie?«, fragte eine Frau mit kurz geschnittenem, braunem Haar, die eine Abteilungsleiterkombination trug. »Ist dort oben jetzt alles vorbei? Was ist denn los?«
    Tristan erkannte, dass sie ihn für einen Flagger hielt.
    »Alles ist wieder unter Kontrolle.«
    Das löste Jubel aus, und sie fielen sich erleichtert in die Arme.
    »Wir haben den Überfall auf den Bildschirmen gesehen«, erklärte die Frau. »Es war schrecklich. Und dann sind die Bildschirme alle schwarz geworden. Wir hatten solche Angst.«
    »Die haben den Polizeiposten inzwischen zurückerobert«, beruhigte er sie. »Aber wie sieht es auf dieser Etage aus? Haben sich von den Mimiks welche hier unten eingeschlichen?«
    »Nein, der Helix sei Dank«, sagte einer der Männer.
    »Ich habe es immer gewusst, dass diese verdammten Dinger uns noch Ärger machen würden«, sagte ein anderer. »Hab ich das nicht gesagt? Alle sollten wir sie erledigen, sage ich.«
    Tristans Miene blieb ausdruckslos. »Also, die, die den Polizeiposten angegriffen haben, sind wir jetzt eindeutig los. Die Beamten, die den Einsatz geleitet haben, wollen Sie verhören, also gehen Sie in die obere Etage. Wo ist der Rest Ihrer Schicht?«
    »Das sind wir«, sagte die Abteilungsleiterin. »Die ganze Etage ist für ein Sonderprojekt der FA geräumt worden.«
    Die Teresa-Goleman-Gehirnsondierung, dachte Tristan. Ein sehr spezielles Projekt.
    Er nickte, als ob ihm das nicht neu wäre. »Ist von den FA-Leuten noch jemand hier?«
    »Das glaube ich nicht«, sagte die Frau. »Wir durften nichts sehen und mussten auch unsere Monitorschirme für die Räume abschalten, wo sie gearbeitet haben. Und offen gestanden, nachdem wir das miterlebt haben, was dort oben passiert ist, waren wir alle ein wenig durcheinander, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Und ob ich das verstehe«, sagte Tristan mit beruhigender Stimme. »Und ich kann mir gut vorstellen, dass Sie nach Hause und zu Ihren Lieben zurück wollen. Deshalb sollten Sie zusehen, dass Sie die Befragung schnell hinter sich bekommen; dann können Sie nach Hause.«
    Der Aufzug musste zweimal fahren, aber schließlich waren sie alle oben. Tristan wusste nicht, wie man sie oben empfangen hatte, aber darüber konnte er sich jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Die Uhr tickte.
    Als sich die Lifttür hinter der zweiten Gruppe geschlossen hatte, drehte sich Tristan um, rannte an den in Reihen angeordneten Zellen vorbei und sah in jede hinein. Die beiden Ersten waren leer, aber

Weitere Kostenlose Bücher