Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
Vom Netzwerk:
hatte.«
    Lanis Stimme, schrill vor Wut und Angst. »Ihr widerwärtigen Untermenschen …« Und dann das Klatschen von Fleisch auf Fleisch.
    Dann wieder die erste Stimme: »Also gut, schleppt dieses Stück Dreck hier weg, während ich unseren kleinen Datameister wieder in den Schlaf versetze.«
    Tristan wurde undeutlich bewusst, wie sich die Schmerzen, die seinen Körper einhüllten, verstärkten, als die beiden FA-Leute ihn mit dem Gesicht nach unten an den Füßen wegzerrten. Er zwang sich, kurz die Augen zu öffnen und sah die Blutspur, die er dabei auf dem Boden hinterließ, dann fielen sie ihm wieder zu.
    Er wurde in eine Ecke geworfen, wo er sich bemühte, bei Bewusstsein zu bleiben, klammerte sich gleichsam mit den Fingernägeln fest.
    »So, das wäre ein Mimik, den wir abhaken können«, sagte eine Stimme. »Wie viele stehen uns jetzt noch bevor?«
    »Keine Ahnung«, sagte eine zweite Stimme. »Ehe die Bildschirme ausgefallen sind, habe ich mehr Mimiks gesehen, als ich mir das je gewünscht habe. Und es war keiner dabei, dem ich gern im Dunkeln begegnen würde.«
    Tristan klammerte sich an den Geräuschen fest wie ein schiffbrüchiger Matrose, der auf dunkler See nach Treibgut sucht, nach irgendetwas, das ihn über Wasser halten kann.
    »Da bin ich ganz deiner Ansicht. Ich bin wirklich froh, dass der hier in Menschengestalt runtergekommen ist. Stell dir vor, er hätte auch all die Zähne und Stacheln gehabt wie die anderen.«
    Lachen. »Allerdings! Ich hätte Streig die Ehre überlassen, ihn mit einem toten Pulser anzugreifen.«
    Streig … war das der Mann in dem anderen Raum? Der, der gesagt hatte, sie wären sich schon einmal begegnet? Die Abteilungsleiterin oben hatte den Namen erwähnt … und Okasan auch. Aber Tristan war noch nie jemandem namens Streig begegnet, geschweige denn jemandem von der FA.
    »Ja. Zum Teufel mit diesen Unterdrückern. Wahrscheinlich habe ich meinen Pulser am Schädel von diesem Ding kaputtgemacht. Und dann ist noch Mimikblut dran.«
    »An meinem auch. Hast du einen Lappen?«
    »Nein, aber da sollte schon irgendwo einer sein.«
    Als die Stimmen sich entfernten, wurde Tristan bewusst, dass es für ihn noch eine Hoffnung gab: Eels Schablone. Wenn sie tatsächlich der »Drachenmodus«-Genotyp war, den Eel in der Rohrbahnstation benutzt hatte, dann könnte es ihn möglicherweise retten, in diese Masque zu fluxen. Die nichtmenschlichen Spleiße würden das Knochen- und Bindegewebe aufbauen und damit die meisten seiner Wunden heilen, vielleicht sogar die Rippenbrüche.
    Falls sein geschundener Körper noch über die Reserven verfügte, um einen Flux zu überstehen. Er hatte mit den übrigen Mimiks Konzentrate aufgetankt, und sein Körper sollte deshalb unter normalen Umständen für jeglichen Flux bereit sein.
    Aber jetzt …?
    Und dann war da natürlich die Frage, ob eine Schablone verlässlich war, die er von einem Mimik erhalten hatte, der seine Brüder im Stich gelassen hatte, als die jeden verfügbaren Körper brauchten. Die Helix allein wusste, welchen Genotyp diese Schablone enthielt.
    Aber er hatte keine andere.
    Vorsichtig schob Tristan die Hand in die Tasche und fand die Scheibe. Er schob seinen Jumpsuit auseinander, fand den Interfaceschlitz und tauschte die Schablonen aus. Die wertvolle Trev-Schablone konnte er noch in die Tasche stecken, ehe der Flux begann.
    Die plötzliche Schmerzwelle, die in ihm aufstieg, war so heftig, dass ein Stöhnen über seine zusammengepressten Lippen drang. Etwas stimmte nicht! Er hatte beim Fluxen noch nie einen derartigen Schmerz verspürt. Waren es die Knochenbrüche – oder eine fehlerhafte Schablone?
    Obwohl er sich alle Mühe gab stillzuhalten, fing sein Körper zu zittern und zu beben an.
    »Hey!«, sagte eine der Stimmen. »Mit dem Mimik stimmt etwas nicht.«
    »Das sieht so aus, als ob er einen Anfall hätte oder so etwas. Streig wird gar nicht begeistert sein, wenn er stirbt.«
    »Vielleicht hättest du ihm nicht so heftig gegen den Kopf treten sollen.«
    »Das war ich doch gar nicht! Den Kopf hast du dir doch vorgenommen!«
    Die Stimmen der Männer verhallten, während die Schmerzen in Tristans Brust sich verdoppelten … verdreifachten.
    Es ist vorbei, dachte er. Eel bekommt seine Rache und lacht als Letzter.
    Aber gerade als Tristan dachte, er müsse vor Schmerzen sterben, begannen sie nachzulassen. Er blickte auf seine Hand und sah Schuppen, wo vorher noch Haut gewesen war, scharfe Klauen, wo vorher sorgfältig geschnittene

Weitere Kostenlose Bücher