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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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Knotenstation würde von Wachen wimmeln, und jeder Passagier würde gescanned werden.
    Tristan sagte: »Regis -«
    Eine Frau mit lockigem, braunem Haar, bekleidet mit einer weißen Bluse, einem bis zum Knie reichenden Rock und Strümpfen mit Naht, erschien, Block und Bleistift in der Hand.
    »Sie haben geklingelt?«, sagte sie mit Kaugummi im Mund.
    Er hatte es schon wieder vergessen – sein PDA durchlief immer noch verschiedene Avatare.
    »Halte den Ocean im Auge, mich interessiert eine Nachricht, die an ›Hammerhai‹ adressiert ist.«
    Sie ließ ihren Kaugummi schnalzen. »Geht klar, Boss.«
    »Und sieh mal nach, ob du etwas über einen ermordeten Blut in Erfahrung bringen kannst.«
    »Wird gemacht.«
    Gleich darauf flackerten Bilder vor seinen Augen.
    Es war tatsächlich ein Blut ermordet worden … Tristan erinnerte sich aus dem Morgenvid an ihn. Ein paar Aufnahmen der Leiche erfüllten die Blase. Er war in Stücke gehackt worden. Die blinde Raserei, die hinter einer solchen Gewalttat steckte, ließ Tristan erschaudern. War dies eine willkürliche Tat, eine Auseinandersetzung zwischen ein paar Bluts, wollte das Gesicht des Kommentators wissen. War an der blutigen Leiche irgendeine Botschaft angebracht gewesen?
    Tristan wusste es. Er schluckte. So wie es aussah, war es vielleicht gar keine so gute Idee, sich von der falschen Seite an Proteus heranzumachen.
    »Genug«, sagte Tristan, und die Blase verschwand. »Markier mir den Weg nach Realville, aber in den Seitenstraßen, wenn ich bitten darf.«
    Die Karte erschien, und er begann ihr zu folgen, ein gewundener Pfad, der sich durch Nebenstraßen und Gassen schlängelte.
    Er hatte die Hälfte der Strecke zurückgelegt und ging gerade durch die Schattenhöhle einer Straße, als sein PDA wieder auftauchte: Ein Mann in mittleren Jahren, mit Kinnbart und einer eng anliegenden Kappe, bekleidet mit der Robe eines Kardinals, schwebte vor ihm.
    »Eine Hammerhaibotschaft ist aus dem Ocean gespült worden, Euer Heiligkeit.«
    Kardinal Richelieu diesmal – das war noch schlimmer, als mit Regis zu tun zu haben.
    »Raus damit.«
    »Es ist nicht viel mehr als ein Richtungsgitter – und die Anweisung an Sie, das Blutsymbol auf Ihrer Stirn anzubringen.«
    Verdammt, dachte Tristan. Ich muss aussehen wie einer von diesen Plasmiden. Trieb Proteus ein Spiel mit ihm?
    »Na schön. Laden. Und was gibt es Neues über Realville?«
    »Leider nicht sehr viel. Offenbar handelt es sich um einen äußerst unheiligen Ort. Hier -«
    Der durchsichtige Schirm, der jetzt vor Tristans Augen schwebte, zeigte eine detaillierte Karte, die wohl Proteus zu verdanken war.
    »Kein besonders umfangreiches Gebiet. Und auch kein besonders attraktives, Euer Heiligkeit. Wahrlich ein Sündenpfuhl. Hier sind die Verbrechensstatistiken.«
    Zahlen füllten den Bildschirm, jede für eine bestimmte Kategorie von Gewaltverbrechen wie Mord, schwerer Überfall, Vergewaltigung.
    Richtig nett, dachte Tristan. Wirklich nett.
    »Die Bluts erheben Anspruch darauf, Euer Heiligkeit, aber Realville ist auch zu Imagisten freundlich. Offenbar sind sie alle von realen Erlebnissen begeistert.«
    »Realen? Was denn für welchen?«
    »Oh, alles Mögliche, scheint mir – alles sündig und gottlos. Unglücklicherweise hält sie dieses Begehren davon ab, viele Informationen in den Ocean zu lassen. Ich möchte diesem Ort eine Bewertung von 9,2 für tödliche Gefahr geben.«
    Nun, immerhin keine Zehn, dachte Tristan.
    Der Kardinal fuhr fort: »Wenn die Musketiere des Königs dort hineingehen und ihre Pflicht tun würden, bräuchten wir nicht -«
    »Schon gut. Geh in den Hintergrund.«
    »Ja, Euer Heiligkeit«, sagte der Kardinal und verschwand.
    Tristan kaufte unterwegs einen roten Marker.
    Als er die Grenze von Realville erreichte, hielt er inne. Noch im Schatten der Gebäude zu beiden Seiten zog er den Marker heraus und malte sich schnell zwei gezackte, rote Blitzstrahlen, das Symbol der Bluts, auf die Stirn.
    Dann ging er, den Instruktionen folgend, zur Kreuzung und bog nach links. Doch was er dort sah, ließ ihn gleich wieder stehen bleiben.
    Ein riesiger, freier Platz tat sich vor ihm auf. Eine gewaltige Menschenmenge drängte sich dort, einige taumelten im Drogenrausch, andere begrapschten sich ohne Rücksicht darauf, dass jede Minute Hunderte vorbeikamen und sie dabei beobachteten, wie sie »realen« Sex hatten. Hinter der aufgeputschten Menge erhellten riesige Leuchtzeichen die Nacht mit Unheil verheißenden Namen … Tod den

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