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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Tisch zu Nicholas. »Es ist heute – wir sollten unbedingt hingehen.«
    Nicholas wurde blass. »Aber nicht doch. Niemand wird erwarten …«
    »Ganz im Gegenteil«, stellte Penny ruhig fest. »Alle werden erwarten, dass wir dort sind, und sei es nur aus dem einzigen Grund, um allen erzählen zu können, was geschehen ist. Die Gerüchteküche kocht über, und manches davon wird sehr absonderlich sein. Daher sollten wir auf jeden Fall für korrekte Informationen sorgen. Einmal abgesehen von allem anderen werden bestimmt die fünf Besucher dort sein. In dieser Jahreszeit wird wenig an Unterhaltung geboten, sodass praktisch alle kommen werden. Und angesichts der Nachricht von Marys Ermordung wird man erst recht mit uns rechnen…«
    Nicholas starrte sie an; er sah wirklich schlecht aus. Nach einem Augenblick sagte er zögernd: »Vielleicht solltest du mit Lostwithiel gehen …«
    Es war eine Frage, ja sogar fast ein Flehen, wie sie es von Nicholas noch nie gehört hatten. Sie antwortete nicht, wunderte sich nur.

    »Nein.« Charles sprach ruhig, aber entschieden, den Blick auf Nicholas gerichtet. »Bedenken Sie, Mary Maggs arbeitete als Zimmermädchen in Ihrem Hause. Sie ist gegangen, um sich mit einem Mann zu treffen, dessen Namen sie nicht erwähnt hat, den sie aber als gut aussehend und ›anders als gewöhnlich‹ beschrieben hat. Dann wird sie erwürgt aufgefunden. Wenn Sie eine Gesellschaft wie die von Lady Carmody meiden, wird, egal was wir sagen, ein Verdacht auch auf Sie fallen.«
    Nicholas’ Gesichtsfarbe verfärbte sich grünlich. »Das ist …«
    »Nun einmal das menschliche Wesen.« Charles schaute ihn nicht ohne Mitgefühl an. »Soweit ich weiß, haben Sie nicht viel Zeit auf dem Land verbracht.«
    »Nein.« Nicholas runzelte die Stirn. »Ich bin von Oxford nach London gegangen, wo ich seitdem lebe.«
    »Wo liegt der Landsitz Ihres Vaters?«
    »Berkshire. Aber da er sich dauerhaft dort aufhält, bestand nie die Notwendigkeit für mich, mich um das Anwesen zu kümmern …«
    Sie beobachten beide den Wechsel der Gefühle, der sich in rascher Folge auf Nicholas’ Zügen widerspiegelte. Charles fragte sich, was sein Gesicht alles ausdrückte. Bedauern? Reue? Zwischen Nicholas und seinem Vater herrschte offenbar kein sonderliches Einvernehmen. Was war es, das zwischen ihnen stand? Hatte es mit dem Verrat zu tun?
    Er verschob es, darüber nachzudenken. »Gleichgültig, Sie müssen Lady Carmodys Nachmittagstee besuchen.« Er sah zu Penny. »Außerdem gibt es keinen Grund, weshalb wir nicht zusammen hinfahren könnten.«
    Sie nickte. Unter dem Tisch berührte sie ihn am Oberschenkel. »Allerdings nicht mit deiner Kutsche. Granvilles Gespann braucht Bewegung – du könntest mich in der Kalesche begleiten, und Nicholas mag vielleicht reiten.«

     
    Lady Carmodys Teegesellschaft war nicht gerade ein Vergnügen für Nicholas.
    Penny beobachtete ihn, wie er sich den neugierigen Fragen von Mrs. Cranfield und Imogen stellte, während sie sich mit Charles über ihren Cousin unterhielt. »Er scheint einer dieser Menschen zu sein, die kein Rückgrat haben, bis man sich auf sie stützt.«
    Charles schaute sie an. »Eine zutreffende und zudem scharfsichtige Erkenntnis, mit der ich übereinstimme. Aber unseligerweise ist dies genau der Wesenszug an ihm, der uns die meisten Probleme bereitet. Und ihn davon abhält, uns zu verraten, was er weiß.«
    »Hm.« Sie standen in Lady Carmodys Garten, in dessen Mitte sich ein Teich befand. Hohe Hecken spendeten angenehmen Schatten. Sie waren mehrere Male aufgefordert worden, ihre Geschichte zu erzählen, aber dann hatte Charles sie unter dem Vorwand, sie müssten nun endlich ihren Tee trinken, aus dem Gedränge an den Rand gezogen. Niemand war ihnen bislang gefolgt.
    Penny stellte ihre Tasse auf die Untertasse. »Je mehr ich von Nicholas sehe, desto schwerer fällt es mir, in ihm den Schurken zu sehen. Und ich weiß, dass du ihn ebenfalls nicht für den Mörder hältst.« Sie schaute auf und sah ihm ins Gesicht, in die Augen, die im Sonnenschein von einem tiefen Saphirblau waren. »Aber kannst du ihn dir als Verräter vorstellen, der absichtlich militärische Geheimnisse an die Franzosen weitergegeben hat?«
    Er erwiderte ihren Blick, schaute zu Nicholas. »Manchmal werden Menschen in Affären hineingezogen, ohne rechtzeitig zu bemerken, was gespielt wird. Und dann ist es plötzlich zu spät. Ich habe mich schon gefragt, ob Nicholas vielleicht so ein Fall ist. Ob er, ohne etwas von

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