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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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die Zukunft, denn ihre Bedenken waren zerstreut. Spätestens seit der letzten Nacht, die ihnen die Augen für die Wahrheit ihrer Beziehung geöffnet hatte. Sie schaute zu ihm hin, ließ den Blick über ihn wandern. Es schien, dass endlich ihre Stunde gekommen war...

    Sie ließen die Tiere wie immer im Pelikan , nahmen den Weg bergab zum Hafen, ehe sie abbogen und über die Seitengassen zu Mutter Gibbs’ Tür gelangten.
    Obwohl es Vormittag war, musste Charles dreimal klopfen, ehe ein junger Bursche ihm öffnete. Charles erkannte in ihm den jüngsten der Brüder wieder und fragte ihn nach seiner Mutter. »Ma ist in der Küche und macht den anderen die Hölle heiß«, erhielt er zur Antwort.
    Charles blickte ihn verwundert an. Eine schrille Stimme drang anklagend aus den Tiefen des Hauses zu ihnen. »Dennis und deine Brüder?«
    Der Junge nickte.
    »Nun, dann lass uns hineingehen.« Charles nahm Pennys Hand und zog sie einfach an dem überrumpelten Jungen vorbei.
    »Schließ die Tür«, erinnerte Charles ihn freundlich.
    Die Worte rissen ihn aus seiner Verblüffung, und er beeilte sich, dem berühmten Lord zu gehorchen.
    Die Küche lag am Ende des Flures, der das Haus der Länge nach durchschnitt. Penny beachtete die geschlossenen Türen, an denen sie vorbeikamen, nicht weiter, denn je mehr sie sich der Küche näherten, desto schriller und lauter wurde das Gekeife.
    Mutter Gibbs stand vor dem Herd, hatte sich sichtlich in Eifer geredet und unterstrich jedes Argument, das sie vorbrachte, indem sie mit einer Suppenkelle heftig auf ein hölzernes Schneidebrett vor sich auf dem Tisch schlug. Ihr gegenüber standen ihre drei ältesten Söhne, alles stämmige, kräftige Seeleute, von denen ein jeder sie um ein Erhebliches überragte, doch alle drei erweckten den Eindruck, als würden sie sich am liebsten vor der erzürnten Mutter in ein Mauseloch verkriechen oder sich zumindest so klein wie nur irgend möglich machen.
    Als die Frau eine Bewegung hinter sich wahrnahm und Charles entdeckte, brach sie mitten in ihrer Standpauke ab.

    Die drei Männer wandten sich ebenfalls zur Tür, und Penny meinte in der jähen Stille ihr erleichtertes Seufzen zu hören.
    Charles erfasste die Lage mit einem Blick. Beschwichtigend hob er eine Hand. »Entschuldigung, dass ich unterbreche, aber ich muss mit Ihnen allen sprechen, und die Zeit ist knapp.« Als niemand darauf etwas erwiderte, sondern alle ihn einfach nur anstarrten, sah er von Mutter Gibbs hinüber zu Dennis, der ein bemüht ausdrucksloses Gesicht machte, und fragte nach einem kurzen Schweigen: »Ist irgendetwas geschehen?«
    »Ich werde Ihnen sagen, was geschehen ist!« Mutter Gibbs schlug wieder die Kelle auf den Tisch. »Diese Hohlköpfe haben den Jungen meiner Schwester irgendwohin geschickt, Wache zu halten, und er ist bis jetzt nicht zurück. Seine Mutter war hier, hat geweint und sich beschwert.«
    Sie fasste die Kelle anders und wedelte mit ihr herum. »Du weißt, was ich dir dazu gesagt hab, deine Cousins darin zu verwickeln – sie sind alle jünger als ihr. Wir haben die ganze letzte Zeit immer gehört, Spione hier und Spione da, und wir sollen vorsichtig sein. Und da erklärt ausgerechnet Sid seiner Mutter, er geht Wache halten – und hat sich seitdem nicht mehr blicken lassen.«
    Sie schwenkte erneut die Kelle in Richtung Dennis und kniff die Augen zusammen. »Daher werdet ihr jetzt dorthin gehen, wo ihr ihn hingeschickt habt, und ihm sagen, dass er heimgehen soll, und zwar dalli. Sonst hab ich Bertha wieder hier hocken und mir etwas vorheulen. Das mag ich nicht, verstanden?«
    »Ja, Ma.« Die Worte sagten die drei erwachsenen Männer im Chor wie Schulbuben.
    Dennis warf Charles einen gequälten Blick zu, dann schaute er seine Mutter leicht verlegen an. »Hat Bertha gesagt, wohin er gegangen ist?«
    »Natürlich nicht.« Sie ließ die Kelle sinken und öffnete den
Mund, dann fiel ihr auf, was die Frage bedeutete. Sie starrte ihren ältesten Sohn an. »Aber du weißt das doch, oder? Du hast ihn schließlich geschickt …«
    Sie brach ab, weil Dennis seinen Kopf schüttelte und seine beiden Brüder neben ihm auch.
    »Wir haben weder ihn noch sonst jemanden wohin geschickt. Das sollten wir gar nicht.« Dennis schaute zu Charles. »Seine Lordschaft hier hat gefragt, ob wir irgendwas über die drei Herren herausfinden können, auf die er ein Auge hält – da brauchten wir nur ein paar Stallburschen, die zu uns gehören, drauf ansetzen. Das war ganz einfach, die haben

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