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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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dass manche Nachfragen auf ein verdächtig uninteressiertes Achselzucken trafen, was interessant ist. Sie bohren hartnäckig weiter, ohne eindeutige Ergebnisse bislang.«

    Jack nickte. »Also steht Gerond ganz oben auf unserer Liste, mit einem gewissen Abstand gefolgt von Fothergill, während Carmichael mehr als unwahrscheinlich sein dürfte.«
    »Das«, erklärte Charles und faltete die Blätter wieder zusammen, »bringt es genau auf den Punkt.«
    »Sag mir noch einmal«, bat Gervase, »was wir über Gerond wissen.«
    Charles kam seiner Bitte nach, und Nicholas ergänzte, dass sein Angreifer fließend auf Französisch geflucht habe.
    »Dalziel bestätigt, dass Gerond enge Verbindungen zu patriotischen Gruppierungen unterhält.« Gervases Lippen wurden schmal. »Diese Dosen – die Pillen- und Schnupftabakdosen. Sie scheinen uns vielleicht nicht so wichtig zu sein, aber wenn einige davon als Kunstschätze von höchstem Rang gelten, als Bestandteil französischen Kulturguts sozusagen, dann könnte ein patriotischer Heißsporn wie Gerond schon auf dumme Gedanken kommen – und sich etwa mit einer Rückführung der geraubten Schätze dem neuen Regime in Frankreich andienen wollen. Obwohl er eigentlich zu den Royalisten alten Schlages zählt.«
    Jack beugte sich vor, verschränkte die Hände zwischen den Knien. »Er hat das richtige Alter und ist kein unbeschriebenes Blatt, richtig?«
    Charles nickte. »Sicher, aber eigentlich wäre es die falsche Seite.«
    »Wer auch immer es sein mag, der Mann verfügt eindeutig über Insiderkenntnisse und eine Ausbildung im Nahkampf. Und über Erfahrung.«
    Penny saß auf dem Sofa und hörte zu, wie sie die Eigenarten und Kennzeichen des Mörders auflisteten, um danach ihre Pläne auszurichten, denn sie mussten versuchen, ihn aus der Reserve zu locken und ihn dazu verleiten, seine Deckung aufzugeben. Dabei wurde deutlich, dass Jack und Gervase sowie
Nicholas sich hauptsächlich auf Gerond als Verdächtigen konzentrierten, während Charles sich da weniger sicher war. Gewöhnlich konnte er sich recht zuverlässig auf seine Instinkte verlassen und entsprechend handeln, doch nichts in seiner Intuition wies ihn eindeutig auf Gerond hin …
    Aber er spürte, dass irgendetwas in den Überlegungen der anderen nicht stimmte, dass sie einen wichtigen Punkt zu übersehen schienen.
    Charles ging von sich aus. Sein überragender Erfolg als Spion in Frankreich verdankte sich vor allem der Tatsache, dass alle ihn seinerzeit für einen Landsmann hielten, einen Franzosen von Geburt. Was, wenn es sich jetzt ähnlich verhielt? Wenn der Mann, den sie suchten, ganz unauffällig als Engländer unter ihnen lebte?
    Deshalb wollte er auch den harmlosen Vogelfreund Fothergill nicht außer Acht lassen.
    Sie waren immer noch damit befasst, die verschiedenen Szenarien durchzuspielen, als das Geklapper von Hufen die Ankunft eines Reiters verriet. Sie verstummten wie auf Kommando und lauschten, dann stand Charles auf und ging zum Fenster, von dem aus man Auffahrt und Hof überblicken konnte.
    »Einer der Fischer, vermutlich mit einer Nachricht von Dennis. Das sieht nicht gut aus.«
    Er wandte sich zur Tür. Jack stand auf und folgte ihm, während die anderen in der Bibliothek zurückblieben.
    Charles ging gerade die Eingangsstufen hinab, als der Mann sich aus dem Sattel gleiten ließ. Er war sichtlich erleichtert, ihn zu sehen.
    »Mylord.« Der Mann beugte kurz den Kopf, nickte Jack zu, der hinter Charles stand. »Dennis Gibbs hat mich geschickt. Sein Cousin Sid …« Der Mann schluckte, bevor er weitersprach: »Sie haben ihn in den Klippen bei Tywardreath gefunden, mit durchschnittener Kehle. Eine schlimme Geschichte,
der Junge war kaum achtzehn. Da sind außerdem Sachen – Messer, Umhang und anderes Zeug –, die überall verstreut herumliegen. Dennis sagte, Sie würden sich das bestimmt ansehen wollen.«
    Mit grimmiger Miene nickte Charles. Er klopfte dem Mann auf die Schulter. »Geh hintenherum zur Küche. Ich lasse dich holen, wenn ich fertig bin.«
    Der Mann verbeugte sich ungelenk und entfernte sich mit dem Burschen, der gekommen war, um das Pferd zu den Stallungen zu bringen.
    Jack trat neben Charles. Zusammen schauten sie dem Mann nach, der mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf davonging. »Eine böse Sache, allerdings.« Jack blickte Charles an. »Gehst du?«
    Charles drehte sich zum Haus um, betrat die Halle. »Ja, aber du nicht.«
    In der Bibliothek teilten sie den anderen die schreckliche

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