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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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riss die Augen weit auf und blickte immer wieder bedeutungsvoll zum offenen Priesterversteck, um Zeichen zu geben. Allerdings wagte sie nicht, den Kopf zu bewegen, um Fothergill nicht unnötig zu alarmieren, falls sie sich noch in seinem Blickfeld befand.
    Charles nickte zum Zeichen des Verstehens und schloss lautlos die Tür.
    Penny starrte auf die Vertäfelung. Was hatte er vor? Ihr Kopf pochte. Sie hörte Fothergills Schritte auf dem Steinfußboden
im Priesterversteck – er schien sich seiner Sache so sicher, dass er sich keine Mühe mehr gab, leise zu sein. Sie schloss die Augen und blieb gegen den Pfosten gelehnt, spielte weiter die Bewusstlose.
    Fothergill trat aus dem Versteck; ging geradewegs an ihr vorbei zum Bett. Sie hörte metallisches Klirren, dann leisere, gedämpfte Geräusche … Nach einem Moment konnte sie sie deuten: Er hatte seine Wahl unter den Pillendosen ihres Vaters getroffen und wollte wohl gerade alles in einen Kissenbezug stecken, als plötzlich an der Türklinke gerüttelt wurde.
    »Mylady?« Norris’ Stimme drang durch die geschlossene Tür. »Sind Sie hier drin, Mylady?«
    Fothergill erstarrte, obwohl er keine Ahnung hatte, dass die Tür nicht mehr versperrt war.
    Im nächsten Moment stand er neben ihr, das Messer in der Hand, den Blick auf die Tür gerichtet. Dann sah er zu ihr und bemerkte das Glitzern in ihren Augen, ehe sie die Lider senken konnte.
    Er bewegte sich so schnell, dass ihr keine Gelegenheit zum Schreien blieb. Er zog ein Taschentuch aus seinem Rock, drückte ihre Kiefer auseinander und stopfte ihr das Tuch in den Mund. Sie würgte, konnte kaum noch atmen, bekam nicht einmal genug Luft, um den kleinsten Laut von sich zu geben.
    Zufrieden, dass er sie wirksam geknebelt hatte, entfernte Fothergill sich, durchquerte das Zimmer, ohne die Tür aus den Augen zu lassen, und ging zu dem breiten Fenster, öffnete es und stieß die Flügel weit auf.
    Sein Fluchtweg?
    Er drehte sich um, blickte zu Nicholas, der immer noch zusammengesunken und reglos auf dem Boden lag. Lautlos trat er zu ihm, ging neben ihm in die Hocke. Nach einem Moment hob er den Kopf und schaute sie an, fasste nach Nicholas und zog ihn halb hoch, dabei unverwandt Penny anschauend.

    Das Messer blitzte in seiner rechten Hand, als er es hob. Ein unendlich grausames Lächeln umspielte seine Lippen.
    Er würde Nicholas die Kehle durchschneiden, und sie musste zusehen.
    Ihr Mund wurde trocken, doch sie vermochte den Blick nicht abzuwenden.
    Und spürte plötzlich einen kühlen Luftzug, der nur aus dem Priesterversteck kommen konnte.
    Sie schrie trotz des Knebels, zerrte an den Fesseln und stampfte mit den Füßen – machte so viel Lärm, wie nur irgend möglich, um die Geräusche zu überdecken, die Charles trotz aller Vorsicht vielleicht nicht verhindern konnte.
    Fothergill lächelte nur noch grausamer. Er griff Nicholas’ Kinn, hob es an, doch dann glitt sein Blick an ihr vorbei, und sein Lächeln erstarrte.
    Charles tauchte wie aus dem Nichts neben ihr auf, war mit einem Mal einfach da.
    »Ich denke, sie will sagen, tun Sie es nicht.« Er trat weiter in den Raum, weg von ihr. »Ein kluger Ratschlag.«
    Er hielt einen Dolch in der Hand, eine Waffe, die viel bedrohlicher aussah als Fothergills Messer – und wie er damit spielte, ließ keinen Zweifel aufkommen, dass er sein Ziel nicht verfehlen würde. Es wäre nicht das erste Mal, dass er auf diese Weise tötete.
    Fothergill überlegte blitzschnell. Sie hatten beide eine Waffe. Wenn er seine warf und Charles damit nicht tötete …
    Er musste es versuchen und schleuderte sein Messer gegen Charles.
    Doch der warf sich zu Boden und rollte sich zu Penny. Fothergills Waffe traf die Wand und prallte ab, fiel zu Boden, drehte sich noch ein paarmal und blieb schließlich in Charles’ Reichweite liegen. Er sprang auf, stellte sich zwischen Fothergill und Penny, damit der andere sich nicht auf sie oder zur
Tür stürzen konnte, hinter der der halbe Haushalt versammelt stand.
    Unglücklicherweise hatte er jedoch das alte Rapier vergessen, das an der Wand über dem Kaminsims hing, und bevor er es verhindern konnte, zerrte Fothergill bereits mit der Kraft der Verzweiflung die Waffe aus ihrer Halterung.
    Mit höhnisch verzogenen Lippen drehte er sich zu Charles um.
    Mit einer blitzschnellen Drehung hob Charles Fothergills Messer auf und überkreuzte es mit seinem eigenen Dolch, wehrte so Fothergills Hieb ab, fing den Degen zwischen den gekreuzten Klingen und warf seinen

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