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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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gab aber Charles ein Zeichen, sobald der Arzt sich zum Gehen wandte.
    Wenn Jack in der Lage war, solche Grimassen zu schneiden, musste er noch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte sein.
    Als fünfzehn Minuten später Gervase mit grimmiger Miene nach Wallingham Hall zurückkehrte, versammelten sich alle wieder in der Bibliothek wie vor ein paar Stunden schon, nur dass sich Jack und Nicholas diesmal in erheblich schlechterem Zustand befanden als zuvor. Beide sahen blass und mitgenommen aus, beide litten Schmerzen – Jack am Kopf und Nicholas an der Schulter, wo durch Fothergills Faustschlag die alte Wunde aufgeplatzt war.
    Sie wechselten sich ab beim Erzählen ihrer Geschichte. Penny beschrieb, wie Fothergill sich auf Wallingham anmelden
ließ und anfangs völlig harmlos wirkte, wie sich das jedoch schlagartig änderte und als Erster Jack ausgeschaltet wurde, wie er sie schließlich benutzte, um Nicholas zu zwingen, ihn zu dem Versteck zu führen. Sie beendete ihre Schilderung an dem Punkt, als Charles auftauchte. Sie sah ihn an; er saß neben ihr auf dem Sofa. »Woher wusstest du, dass du zurückkehren musstest?«
    »Ich hätte gar nicht erst losreiten dürfen.« Er wirkte entschieden verärgert über sich selbst. »Wir sind in Richtung Fowey geritten, als bei mir der Groschen plötzlich fiel. Dennis’ junger Cousin konnte gar keine Verbindung zu unserem Mörder haben; das Messer und der Mantel waren bloß Requisiten, um uns auf eine falsche Fährte zu locken, besser gesagt an den Tatort, damit wir aus dem Haus waren. Als mir das klarwurde, bin ich sofort umgekehrt und habe Gervase alleine weiterreiten lassen, um herauszufinden, ob sich aus Sids Ermordung für uns neue Erkenntnisse ergeben.«
    Gervase rückte unruhig auf seinem Stuhl umher. »Mehr als einen weiteren Beweis, dass es sich bei unserem Mann – Fothergill, wie wir nun wissen – um einen kaltblütigen, extrem grausamen Mörder handelt, gab es nicht zu finden.« Er machte eine Pause, fuhr dann fort: »Der Junge ist mit beinahe verächtlicher Effizienz erledigt worden. Fothergill, oder wie auch immer er in Wahrheit heißt, empfindet nichts für die, die er tötet.«
    Penny unterdrückte einen Schauer, und Charles ergriff als Nächster das Wort, um die anderen darüber ins Bild zu setzen, was sich zwischen ihm und Fothergill oben im Schlafzimmer abgespielt hatte. Er berichtete nur das Nötigste, zählte knapp und ohne Ausschmückungen die nackten Tatsachen auf. Als er gerade Fothergills Sprung aus dem Fenster erwähnte, hörten sie von draußen auf dem Kies der Auffahrt Hufschläge.
    Charles erhob sich und schaute hinaus. »Einer meiner Stallburschen.
Sieht so aus, als habe Dalziel etwas herausgefunden.«
    Er ging nach draußen und erschien zwei Minuten später wieder, eines der vertraut schlichten Päckchen in der Hand. Er ging zum Schreibtisch und schlitzte es auf, faltete die Briefbögen auseinander und setzte sich aufs Sofa.
    Rasch überflog er den Inhalt und verzog das Gesicht. »Dalziel schreibt, dass er zwar Gerond nicht mit letzter Sicherheit von der Liste streichen könne, aber inzwischen erfahren habe, dass es sich bei dem Julian Fothergill, der ein Verwandter von Culvers verstorbener Frau ist, um einen Zwanzigjährigen mit hellblondem Haar handelt, der nach Aussage seiner Mutter gegenwärtig mit Freunden durch den Lake Distrikt wandert und tatsächlich ein begeisterter Vogelkundler ist.«
    Charles schaute zu Gervase, dann zu Jack.
    Die beide schnaubten. »Bis auf die Haarfarbe und ein paar Jährchen stimmt also der Rest.«
    »Nicht nur das, er hat das zu seinem Vorteil genutzt«, stellte Charles fest. »Niemanden wundert es nämlich, wenn man einen Vogelkundler überall herumstreifen sieht.«
    »Und wie konnte es geschehen, dass Culver nichts gemerkt hat?«, wollte Gervase wissen. »Wenn der Mann dort wohnt und sich als Neffe ausgibt, müssen ihm doch irgendwann Fragen gestellt worden sein wie nach seiner Tante, seiner Kindheit oder etwas Ähnlichem, das ihn verraten hätte.«
    »Nicht notwendigerweise«, mischte sich Penny ein. »Wenn die Familie so groß ist, wie Charles sagt, dann ist es durchaus möglich, dass er wirklich entfernt dazugehört und somit einigermaßen Bescheid weiß. Zudem kam man sich informieren.«
    »Und was Culver betrifft – dem würde nie etwas auffallen«, erklärte Penny. »Schon gar nicht bei Verwandten seiner verstorbenen Frau. Wenn dieser Mann sich nicht an seine Tante
erinnern konnte, dann hat Culver sicher

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