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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Straße, bis sie schließlich den Eindruck gewannen, als Einzige noch unterwegs zu sein. Nur der Mond und die Laternen an der schaukelnden Kutsche wiesen ihnen ihren Weg.
    Das rhythmische Geräusch der Hufe, das immer gleiche Rattern der Räder wirkte wie ein Wiegenlied. Penny wickelte sich in ihren warmen Schal und schmiegte sich an Charles. Er hob den Arm und zog sie an sich. Sie lächelte, wandte sich zu ihm um und bot ihm die Lippen zum Kuss, den erst das nächste Schlagloch unterbrach.
    Sein Arm fasste sie fester, hielt sie dicht an seinen Körper gedrückt. Sie strich ihm über die Brust, legte ihren Kopf auf die warmen, festen Muskeln und schloss die Augen.
    Beim nächsten Halt wachte sie auf, als er sich erhob, um nach den Pferden zu sehen. Sobald er zurückkehrte und sie die holpernde Fahrt fortsetzten, zog er sie wieder an sich und senkte sein Kinn auf ihren Scheitel.
    Als der Morgen anbrach und Charles auf den Kutschbock stieg, um den Kutscher abzulösen, der die ganze Nacht durchgefahren war, schaute Penny aus dem Fenster auf die vorüberziehende Landschaft, ohne wirklich etwas wahrzunehmen. Stattdessen nutzte sie die Gelegenheit, das, was sich zwischen ihnen entwickelte, zu überdenken. Es fühlte sich so richtig an, dass sie an seiner Seite war – als stünde er ihr zu, als sei er für sie bestimmt. Sein unerschütterliches Vertrauen darauf, dass das Schicksal für sie eine gemeinsame Zukunft bereithielt, nährte zunehmend auch ihre eigene Zuversicht, dass dieses Mal …
    Wenn sie doch endlich mit Fothergill fertig wären ….
    Als sie Hammersmith erreichten, stieg Charles wieder zu ihr in die Kutsche, überließ es dem Kutscher, sie durch die Vororte und Randbezirke der Hauptstadt nach Mayfair zu fahren. Vor
Lostwithiel House am Bedford Square hielten sie schließlich an.
    Ein elegantes Stadthaus aus grauem Stein, alt genug, seinen ganz eigenen Reiz zu besitzen – Penny war schon oft in den vergangenen Jahren hier zu Besuch gewesen. Sie lächelte Charles’ Butler Crewther zu, der die Tür öffnete, und begrüßte ihn mit seinem Namen.
    Das Gesicht des Mannes leuchtete auf. Er verneigte sich und schaute dann an ihr vorbei zu Charles, der den Kutscher anwies, zu den Ställen auf der Rückseite des Hauses zu fahren. Der Butler trat einen Schritt zurück, als Charles auf den Eingang zukam, und verbeugte sich erneut. »Mylord, Lady Penelope. Willkommen in London.«
    Charles nickte. »Danke, Crewther. Lady Penelope und ich werden wahrscheinlich ein paar Tage hierbleiben.« Er fixierte Crewther. »Sind meine Mutter und meine Schwestern auch da?«
    »Soweit ich es weiß, nehmen die Countess und die anderen Damen an einem Lunch in Osterley Park teil, Mylord.«
    Charles’ Erleichterung war offensichtlich. »In diesem Fall …« Er sah Penny an. »Lady Penelope und ich haben etwas Geschäftliches zu erledigen. Es lässt sich nicht sagen, wo wir wann sein werden.«
    »Sehr wohl, Mylord.«
    Da sie wusste, dass Charles es dabei belassen würde, wandte sie sich an den Butler. »Bitte unterrichten Sie die Countess, dass sie weder mit dem Dinner auf uns warten, noch ihre Pläne für den Abend unseretwegen ändern soll – wir werden mit ihr sprechen, sobald wir zurückkommen.«
    Mit schmalen Lippen nickte Charles. »Wir müssen jetzt aber unverzüglich bei Amberly vorsprechen.«
    Sie schaute an sich herab; ihr Kleid war zerknittert. »Gib mir nur einen Moment, mich zu waschen und umzuziehen.«

    Crewther übernahm es, einen Diener zu beauftragen, das Gepäck nach oben bringen zu lassen und dafür zu sorgen, dass die Stadtkutsche rechtzeitig bereitstand, während die Haushälterin Mrs. Millikens geschäftig herbeieilte, um Penny in ein Gästezimmer zu führen.
    »In zwanzig Minuten in der Eingangshalle«, rief Charles ihr nach.
    Mrs. Millikens schaute sie entsetzt an. »Zwanzig Minuten?« Sie blies die Wangen auf. »Er ist doch nicht mehr beim Militär, was denkt er sich nur? Zwanzig Minuten? Ich habe Flora raufgeschickt, Ihre Sachen auszupacken.« Mrs. Millikens blieb stehen und öffnete eine Tür. »Aha, da ist sie ja schon.« Sie trat hinter Penny ein. »Nun, dann wollen wir mal sehen …«
    Mit tatkräftiger Hilfe der Haushälterin, die sie seit ihrer Kindheit kannte, war Penny in wenig mehr als zwanzig Minuten fertig zum Aufbruch, in ein Straßenkleid aus blauer Seide gekleidet. Als sie die Treppe hinunterging, sah sie Charles ungeduldig unten auf und ab gehen. Sobald er ihre Schritte hörte, schaute er auf.

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