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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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»Dalziel, ich bin erstaunt, dass jemand in seiner Position – wie soll man es nennen? – persönlich in die Schlacht zieht.«
    Charles blickte sie an. »Ich wäre überrascht gewesen, wenn er die Sache einzig und allein in meinen Händen gelassen hätte.« Er überlegte kurz, sprach dann weiter. »Wir haben von Dalziel immer so gesprochen, als säße er hinter einem Schreibtisch in Whitehall und schickte die Leute herum. Seit kurzem wissen wir, dass dem nicht so ist, vermutlich auch nie war. Wir kannten einfach nicht das ganze Bild. Vermutlich könnte er seine Aufgaben gar nicht anders erfüllen. Ohne diesen Hintergrund, diese Erfahrungen, die Ausbildung, wie auch wir sie haben …«
    Charles verstummte, schaute zu ihr. »Ich habe dir gesagt, wer immer Fothergill letztendlich stellt, muss einer von uns sein.«

    Penny nickte. »Du oder jemand, der ebenso gut dafür geschult ist.« Sie schob ihre Hand in seine. »Wie Dalziel.«
    »Exakt.« Er fasste ihre Hand und lehnte den Kopf gegen das Rückenpolster. Unter allen, die »wie er« waren, jederzeit bereit zu töten, wenn das Vaterland es verlangte, gab es niemanden, der mehr »wie er« war als Dalziel.
    In Lostwithiel House angekommen wurden sie bereits sehnlichst erwartet: von Charles’ Mutter, seinen Schwestern und Schwägerinnen, die sich alle gleich auf ihn stürzten. Was natürlich nicht wörtlich zu nehmen war, denn die Countess ließ bitten und sie von Crewther in den Empfangssalon führen. Dort streckte sie ihrem Sohn die Hände entgegen, sodass er das Zimmer durchqueren musste, um zu ihr zu gelangen. Er nahm ihre Hand, beugte sich vor und küsste sie auf die Wange.
    Dann fiel ihr Blick auf Penny, die stehen geblieben war, um mit Jacqueline und Lydia zu sprechen, die sie begeistert begrüßten, während die Schwägerinnen Annabelle und Helen sitzen geblieben waren und neugierig aus der Distanz die Szene beobachteten.
    Lächelnd schaute seine Mutter zu ihm auf. »Geschäfte?«
    Er nickte. »Wir kommen gerade aus Amberly House.«
    Die Augen seiner Mutter wurden groß, weil sie vermutete, dass der Marquis, offiziell Oberhaupt der Familie Selborne, seine Nichte zu sich bestellt hatte. Rasch stellte er das richtig. »Nein, nicht was du denkst. Es handelt sich um dieselbe Angelegenheit, deretwegen ich London verlassen musste.« Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben sie. »Arbry ist auf Wallingham Hall.«
    Er zögerte, dann senkte er die Stimme: »Ich habe Elaine noch nichts gesagt – wir müssen Stillschweigen bewahren, wenigstens für den Moment, aber …« Kurz erläuterte er, worin die Selbornes verwickelt waren und mit welch üblen Folgen sie jetzt zu kämpfen hatten.

    »Gütiger Himmel!« Seine Mutter schaute zu ihrer Patentochter hinüber. »Penny wird natürlich hierbleiben.«
    Sein frustriertes Seufzen lenkte ihren Blick auf ihn zurück. Er spürte, wie sie sein Gesicht musterte, hielt seine Augen jedoch auf Penny gerichtet. »Ich würde es eindeutig vorziehen, wenn sie bliebe, mit dir oder Elaine, aber ich bezweifle, dass sie damit einverstanden sein wird.«
    Ein Moment verstrich, dann sagte seine Mutter bloß: »Hm, verstehe.«
    Als er zu ihr hinsah, betrachtete sie Penny.
    »Trotzdem«, sagte sie laut mehr zu sich als zu ihm, »angesichts eures Alters bleibt nur zu hoffen, dass ihr beide wisst, was ihr tut.«
    Das schon, dachte er. Was die Sache indes nicht gerade leichter machte.
    »Gut.« Seine Mutter wandte sich wieder ihm zu. »Wie lange wirst du in der Stadt bleiben?«
    »Nur heute Nacht – und nein, wir werden an keiner Gesellschaft teilnehmen. Morgen früh brechen wir nach Amberly Grange auf.«
    Damit erhob er sich, wollte zu seinen Schwestern und Schwägerinnen gehen, aber das Funkeln in den Augen seiner Mutter hielt ihn zurück. »Was ist?«
    Angesichts seines argwöhnischen Tons lächelte sie unendlich selbstzufrieden. »Ich fürchte, heute Abend wird es dir nicht gelingen, dich zu verstecken, nicht heute.«
    Ihm kam ein schrecklicher Gedanke. »Warum?«
    »Weil ich ein Dinner gebe, gefolgt von einem Ball.«
    Nur mit größter Mühe gelang es ihm, einen Fluch zu unterdrücken. Was ihr nicht entging, allerdings nur mit einem mitleidlosen Hochziehen ihrer Augenbrauen quittiert wurde. »Da sie sich nicht mehr der Organisation deines Lebens widmen durften, haben sich deine Schwestern wieder ihren eigenen Angelegenheiten
zugewandt. Wie es der Zufall will«, sie reichte ihm die Hand und ließ sich von ihm auf die Füße helfen,

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