Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
gerade förderlich war.
    Sie kniff die Augen zusammen. »Wenn du willst, dass ich dir alles sage, und zwar bald, dann musst du mir Ruhe und Raum lassen, meine Gedanken zu ordnen. Ich ziehe mich jetzt auf mein Zimmer zurück und werde dir Nachricht geben, sobald ich so weit bin, dir alles zu berichten.«
    Sie hob den Kopf, machte einen Schritt nach vorne und wollte an ihm vorübergehen, aber der Saum ihres Reitkostüms hatte sich um ihren Knöchel gewickelt und behinderte sie.

    »Oh!« Sie stolperte und fiel.
    Er sprang vor, bekam sie zu fassen und zog sie an sich. Stützte sie mit seinem Arm.
    Sie verkrampfte sich, konnte kaum atmen. Dann schaute sie hoch, fing seinen Blick auf. Fühlte sich wieder wie vor Jahren, wie immer in seinen Armen, zart, verletzlich … und unendlich weiblich.
    Spürte wieder, nach so langer Zeit, das unmissverständliche Aufflammen von Anziehung, Hitze und unverhohlenem Verlangen.
    Ihr Blick blieb an seinen Lippen hängen. Ihr Herz pochte, zog sich schmerzhaft zusammen. Was auch immer sich über die Jahre geändert haben mochte, das hier – dieser Wahnsinn zwischen ihnen – war der gleiche wie früher.
    Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie noch begehren könnte. Doch als sie ihm in die Augen sah, fand sie bestätigt, dass er es tat. Sie hatte das Verlangen schon vorher in seinem Blick brennen sehen. Sie wusste, was das bedeutete.
    Er hatte nicht vor, seine Empfindungen zu verbergen. Sie beobachtete, wie die Schatten in dem herrlichen Blau seiner Augen sich verschoben, konnte sehen, wie er gegen den Drang ankämpfte, sie zu küssen. Ihr Atem mischte sich. Unfähig, ihm zu helfen, wartete sie angespannt ab, schaute ihm fest in die Augen … und war sich für einen verrückten Moment nicht sicher, was sie sich wünschte.
    Er gewann den Kampf. Die Versuchung verflog, und sie atmete wieder flach, während sein Griff sich ganz langsam lockerte.
    Er stellte sie auf die Füße und trat einen Schritt zurück. Seine Augen, nach wie vor dunkel und brennend, hielten ihren Blick gefangen. »Lass es nicht zu lange dauern.«
    Eine Brise fuhr durch die Äste über ihnen, sandte einen Schauer aus Blütenblättern auf sie herab. Sie schaute ihn forschend
an. Seine Worte hatten hart geklungen, aber was wollte er damit sagen? Sie brachte nicht den Mut auf, ihn danach zu fragen. Meinte er, dass sie ihn bald in ihre Geheimnisse einweihen müsse, oder womit sonst sollte sie nicht zu lange warten? Vielleicht …? Penny wagte den Gedanken nicht zu Ende zu denken.
    Sie raffte ihre Röcke und ging zum Haus zurück.

3
    Um sieben Uhr abends betrat sie schwungvoll den Salon, dicht gefolgt von Filchett. Sie blickte Charles an, der sie von seinem Sessel vor dem großen Kamin aus mit schmalen Augen musterte, dann machte sie Platz, damit der Butler verkünden konnte, dass das Dinner serviert werde.
    Wortlos nickte Charles, stand auf und griff nach ihrer Hand. Als er sich ihre Finger auf den Arm legte und sich mit ihr zur Tür wandte, erklärte sie mit – wie sie fand – bewundernswerter Zurückhaltung: »Ich wäre mit einem Tablett auf meinem Zimmer völlig zufrieden gewesen.«
    »Ich aber nicht.«
    Sie biss sich auf die Zunge, reckte die Nase in die Luft. Sie wusste, ihm zu widersprechen war sinnlos. Eine unnötige Verschwendung von Energie.
    Eine halbe Stunde, nachdem sie auf ihr Zimmer gegangen war, hatte eine Zofe an ihre Tür geklopft und gefragt, ob sie vielleicht gerne ein Bad nehmen würde. Ein langes, entspannendes Bad war genau das, was sie benötigte. In warme Schwaden eingehüllt waren ihr die Gedanken ungeordnet durch den Kopf gegangen, sich immer wieder um die entscheidende Frage drehend: Konnte sie Charles trauen, dem Charles, der er jetzt war?
    Obwohl nach wie vor unsicher kam sie zu dem Schluss, dass sie ihn nicht länger vertrösten konnte – oder besser durfte, denn Charles würde alles daransetzen, es herauszufinden.

    Als Dorrie, die Zofe, zurückkehrte, um ihr ein Kleid herauszulegen, war sie zwar noch entschlossen gewesen, ihr Essen auf dem Zimmer einzunehmen, doch die Antwort des Mädchens belehrte sie eines Besseren. »O nein, Miss! Der Master hat Mrs. Slattery mitgeteilt, dass Sie mit ihm speisen werden.«
    Es folgte ein Austausch von Mitteilungen, der mit der abschließenden Nachricht von Charles endete, sie werde unter allen Umständen mit ihm speisen – ob unten oder auf ihrem Zimmer, das liege bei ihr.
    Sie hatte sich schließlich für die Sicherheit des kleinen Speisesalons

Weitere Kostenlose Bücher