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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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vorne irgendwo sind Stufen.«
    Wie konnte er das wissen? War es ihm etwa möglich, irgendwas zu sehen? Für sie war das Dunkel hier undurchdringlich wie in einem Grab.
    Egal, was es in ihr anstellte, sie würde ihn nicht loslassen.
    Es gab tatsächlich eine Treppe. Sie hatten sich erst ein kleines Stück vorgetastet, als sie die erste Stufe erreichten. Mit jedem Schritt bewegte sich sein kräftiger Rücken vor ihr, und unter ihren Händen spannten und lockerten sich die Muskeln seiner Brust, stürzten ihre Sinne in ein heilloses Chaos. Obwohl die Luft kälter wurde, glaubte sie beinahe zu glühen.
    Sie stiegen eine lange, steile und schmale Treppe hinab. Zu beiden Seiten waren Mauern aus rauen Steinen, an denen der Stoff ihrer Kleidung immer wieder hängen blieb. Charles reckte die Arme. Einen Augenblick später glitten Gespensterfinger über ihre Wangen.
    Sie zuckte zusammen, musste einen Schrei unterdrücken.
    »Nur Spinnweben«, flüsterte er.

    Nur Spinnweben? »Wenn es Spinnweben gibt, müssen da auch Spinnen sein.«
    »Die kommen dir nicht nahe, wenn du sie in Ruhe lässt.«
    »Aber …« Sie spürte nichts als Spinnweben. Es mussten dutzende sein.
    Sie erschauerte, dann hörte sie ein schwaches Geräusch. Ein Kratzen … Ihre Finger verkrampften sich auf seiner Brust. »Ratten. Ich kann sie hören …«
    »Unsinn.« Er ging eine weitere Stufe hinunter, zog sie mit sich. »Es gibt hier gar keine Nahrung für sie.«
    Sie starrte auf die Stelle, wo seine Hand sein musste. Waren Ratten so logisch in ihrem Verhalten?
    »Wir sind beinahe da«, murmelte er.
    »Was ist ›da‹?«
    »Ich bin mir nicht sicher, aber sprich leiser.«
    Sie erreichten das Ende der Stufen. Er machte einen Schritt. Zögernd ließ sie die Arme sinken. Es war ohne Frage sicherer, wenn zwischen ihnen mehr Platz war …
    Sie holte tief Luft, streckte die Hände aus und ertastete Steinwände. Sie schienen sich in einer winzigen Kammer zu befinden, kaum breiter als die Treppe. Sie konnte nicht sagen, wie viel weiter es noch ging, spürte aber, dass sie bald erlöst sein würden, denn die Luft wurde kühler und feuchter, war nicht mehr so trocken und staubig wie zuvor. Und obwohl sich ringsherum Steinwände befanden, meinte Penny den Geruch von Erde und moderndem Laub wahrzunehmen.
    »Da ist eine weitere Tür.«
    Sie fühlte, wie Charles die Hände hob und die Mauer vor sich untersuchte.
    »Das Schloss ist uralt, aber das Glück bleibt uns treu – der Schlüssel steckt.«
    Sie hörte, wie er ihn umdrehte und dann murmelte: »Das wird wohl doch nicht so leicht.«

    Einige Minuten und einige gemurmelte Flüche später gab das Schloss widerstrebend und mit einem Ächzen nach.
    Charles drückte den Riegel nach oben und stemmte seine Schulter gegen die Tür. Es bedurfte einer Menge Kraft, um sie zumindest so weit aufzuschieben, um den Kopf hindurchzustecken. Er schaute hinaus, versuchte sich zu orientieren.
    Penny trat näher, und er machte ein wenig Platz, damit sie ebenfalls sehen konnte, wo sie sich befanden. »Das ist der Seitenhof, nicht wahr?«
    »Ja.« Ihre Stimme klang verwundert. Sie langte durch den Türspalt und bekam ein Blatt in der Nähe der Tür zu fassen. »Efeu, wir sind an der Westmauer.«
    Sie versuchte, die Tür weiter aufzudrücken, doch sie rührte sich kein Stück von der Stelle. Beide schauten sie nach unten: Draußen häufte sich vor dem Eingang eine Unmenge von Laub und Erde. Charles seufzte. »Geh ein wenig zurück.«
    Zehn Minuten später schlüpfte sie in den hellen Sonnenschein. »Bleib dicht an der Wand«, zischte er ihr zu, bevor auch er sich durch den Spalt zwängen konnte.
    Dankbar die frische Luft einatmend ging er die paar Schritte zu ihr und stellte sich neben sie, drehte sich dann um und betrachtete die Tür in der Mauer, die selbst jetzt, einen Spaltbreit geöffnet, kaum zu erkennen war, weil sie ein dichter Vorhang aus Efeu schützte.
    »Ich hatte keine Ahnung, dass da eine Tür ist.«
    »Wenn wir die Blätter und die Erde verteilen, die Efeuranken wieder drüberziehen, wird keiner je merken, dass jemand hier war.«
    Mit diesen Worten ging Charles zur Tür, zog innen den Schlüssel ab, drückte die Tür zu und schloss ab. Dann steckte er den Schlüssel ein und schob mit den Stiefeln Erde und Blätter wieder vor den Eingang, zupfte an den Efeuranken – und schon war die Tür verschwunden.

    Er ging zu Penny zurück, die ihn nachdenklich anschaute.
    »Erstaunlich. Ich frage mich, ob Granville davon wusste.«
    Er

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