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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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abwischen, ließ sie erbeben. Sie spürte, wie ihr Körper schon bei dem bloßen Gedanken reagierte, und schloss die Augen, betete, dass er alles einfach ihrer Angst vor Spinnen zuschreiben würde.
    Als sie die Lider wieder aufschlug, stand er vor ihr. In seinen Zügen konnte sie nichts lesen außer Konzentration, während er mehrere feine Fäden weiter unten von der Kostümjacke zupfte. Dann ging er in die Hocke und untersuchte ihre Röcke vorne.

    Schließlich richtete er sich auf. Sie atmete erleichtert aus – nur um dann den Atem anzuhalten, als sein Blick sich auf ihr Gesicht richtete.
    »Halt still!«
    Das tat sie, war wie erstarrt, während er eine Hand zu ihrer Wange hob, um eine kleine Spinnwebe von dem Haaransatz an ihrer Schläfe zu entfernen. Dann glitten seine Augen erneut über ihr Gesicht. Mit der anderen Hand nahm er die letzte feine Strähne von der Haut neben ihrem Ohr.
    Ihre Blicke verschränkten sich. Mitternachtsblau. Seine Augen schauten scharf und sicher. Seine Hände waren noch erhoben, befanden sich dicht neben ihrem Gesicht. Wie um es zu umfassen.
    Nach einem kleinen Moment knisternder Spannung murmelte er: »Das müsste es sein.«
    Er ließ die Hände sinken und trat einen Schritt zurück.
    Sie atmete ein und wandte sich rasch ab, damit ihm nicht auffiel, wie atemlos sie war. »Wenn wir zur Gartentür gehen, wird es aussehen, als seien wir eben erst angekommen«, sagte sie im Gehen. Sie wollte sich nicht anmerken lassen, dass sie nach all diesen Jahren immer noch nicht ihre Reaktion auf seine Nähe unter Kontrolle hatte, ihre wild gewordenen Sinne.
    Er ging langsam neben ihr, schwieg.
    Ihre Idee erwies sich als ausgezeichnet, denn als sie aus Richtung der Ställe die Eingangshalle betraten, kam Nicholas gerade die Treppe herab.
    Penny schaute hoch. »Guten Morgen, Nicholas.«
    »Penelope.« Er erreichte die letzte Stufe, nickte ihnen grüßend zu. Sein Blick glitt sofort zu Charles.
    Der lächelte. »Guten Tag, Arbry.«
    »Lostwithiel.«
    Eine unheilschwangere Pause entstand.
    »Ich habe Charles angeboten, Papas Karten zu benutzen«,
verkündete Penny fröhlich – ihr war alles recht, um dieses männliche Blickduell zu beenden. »Wir sind nur rasch gekommen, um sie zu holen. Sie sind in der Bibliothek, wir werden dich nicht stören.«
    Charles verkniff sich ein Grinsen angesichts ihrer Wortwahl. Sie hatten Nicholas bereits immens gestört, egal, wie geschickt er das verbarg.
    »Karten?« Nicholas zögerte, dann fragte er: »Welche Sorte Karten?«
    »Landkarten von der näheren Umgebung.« Penny drehte sich bereits um und ging zur Bibliothek voraus.
    Wie Charles es erhofft hatte, folgte Nicholas ihr.
    Mit ausgestreckten Händen stieß Penny die beiden Flügel der Tür zur Bibliothek weit auf und segelte in den Raum. »Papa besaß einen Satz völlig detailgetreuer Landkarten, die jeden kleinen Bach, jede kleine Bucht entlang dieses Küstenstreifens zeigen. Sie sind unglaublich wertvoll, wenn man die Gegend gründlich erkunden will.«
    Sie ging zu einem Bücherschrank am hinteren Ende des lang gestreckten Raumes. »Sie waren irgendwo hier, glaube ich.«
    Nicholas beobachtete, wie sie sich hinkniete und die großen Schuber auf dem untersten Regalbrett inspizierte. Charles hielt sich ein Stück entfernt und beobachtete das Minenspiel des anderen. Nicholas mochte recht gut darin sein, seine Gedanken zu verbergen, aber weniger geübt, auch seine unbewussten Reaktionen zu unterdrücken. Zwar blieben seine blassen, vornehmen Züge angestrengt ausdruckslos, doch seine Augen und Hände verrieten ihn.
    Seine Finger zupften rastlos an seiner Uhrkette, während seine Augen unstet umherschweiften. Am Ende schaute er zu Charles. »Ich nehme an, es gibt Beweise, dass die Schmuggler der Gegend mit der Weitergabe von Geheimnissen zu tun hatten?«

    Charles lächelte sein gefährlichstes Lächeln. »Die Beweise zu finden, deswegen bin ich hergeschickt worden – und um die Sache bis zu dem Verräter zurückzuverfolgen, der darin verstrickt ist.«
    War es nur seine Einbildung, oder wurde Nicholas’ blasses Gesicht noch ein bisschen blasser?
    Jedenfalls blickte er nach unten und runzelte die Stirn. »Wenn es keine richtigen Beweise gibt … Nun, kann es da nicht sein, dass Sie einer falschen Fährte folgen?«
    Charles setzte eine unschuldige Miene auf. »Whitehall erwartet, dass man gründlich ist.« Er schaute auf eine von den beiden breiten, hohen Vitrinen an den Wänden. »Wenn keine hieb- und stichfesten

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