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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Er verspürte das Bedürfnis, sie zu beschützen, konnte und wollte ihr jedoch keine falschen Hoffnungen machen.
    Gleich morgen früh würde er einen Reiter nach London schicken. Unwahrscheinlich, dass es Kontakte zu den Franzosen gegeben hatte, von denen Dalziel nichts ahnte, aber die Geschichte hier war verwirrend, und es schien ihm gut, sie in London noch einmal zu durchleuchten.
    Allerdings war Pennys Gemütsverfassung nur eine seiner Sorgen und vermutlich die, der er am leichtesten beikommen konnte. Seine eigene Gefühlslage stand auf einem ganz anderen Blatt.
     
    Auf der Galerie blieb er mit ihr vor einem Fenster stehen, wo das Mondlicht ihr Gesicht beleuchtete. Er betrachtete sie, wie sie überrascht blinzelte und ihn ansah.
    Er ließ sie los und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar.
»Ich bin mir nicht länger sicher, dass es eine kluge Idee für dich wäre, nach Wallingham Hall umzusiedeln.«
    Sofort war ihre Aufmerksamkeit geweckt. Er erkannte, dass sie angestrengt nachdachte. »Du meinst wegen Gimbys Ermordung?« Sie runzelte die Stirn. »Du denkst, Nicholas war es?«
    »Außer dir und mir, wer sonst hat nach Granvilles Gefährten gefragt?«
    »Warum?«
    »Wir sollten nicht erfahren, was immer Gimby wusste – was er vermutlich verraten hat, ehe er umgebracht wurde.«
    Langsam nickte sie; ihr Blick glitt über ihn hinweg – ihre Augen konnte er nicht sehen, nicht erahnen, was sie dachte.
    Er streckte eine Hand aus, nahm ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich hin. »Du solltest besser bleiben, und wir müssen ihn von hier aus überwachen.«
    »Nein.« Sie entzog sich ihm, schaute ihm aber weiter in die Augen. »Wir waren uns einig. Wenn ich dort bin, kann ich ihn wesentlich besser im Auge behalten, und du kannst ungehindert zu Besuch kommen. Je mehr wir ihm auf den Pelz rücken, desto nervöser wird er werden …«
    »Und was geschieht, wenn er, weil er nervös wird, am Ende beschließt, du wüsstest zu viel?«
    Er hatte den Eindruck, als ob sie einen Schein blasser würde, doch ihr Blick verriet nichts. Wenn überhaupt reckte sie ihr Kinn nur noch entschlossener.
    »Charles, es gibt zwei sehr gute, sehr schwer wiegende, ja zwingende Gründe, weshalb ich nach Wallingham Hall zurückkehren sollte. Der erste ist, um ein Auge auf Nicholas zu haben, vor allem falls er der Mörder von Gimby sein sollte. Wir müssen wissen, was er treibt, und ich bin diejenige, die das im Haus am besten verfolgen kann. Der zweite Grund ist für mich, dass es sich um meinen Vater und meinen Bruder handelt, die womöglich Geheimnisse an die Franzosen verkauft
haben. Es ist die Ehre meiner Familie, die beschmutzt ist …«
    »Es ist nicht deine Aufgabe, für Wiedergutmachung zu sorgen.« Die Hände auf den Hüften ragte er über ihr auf. »Du musst das nicht tun. Niemand erwartet das von dir …«
    »Es kümmert mich nicht, was irgendwer erwartet!« Sie wich keinen Zoll zurück. »Es geht darum, was ich von mir erwarte und was ich tun werde.«
    »Penny …«
    »Nein!« Sie richtete ihren Blick trotzig auf sein Gesicht. »Sag mir nur eine einzige Sache: Wenn du an meiner Stelle wärest, würdest du da nicht ähnlich empfinden und handeln?«
    Er biss die Zähne so fest zusammen, dass er beinahe fürchtete, seine Kiefer würden brechen. Die Lippen zu einer schmalen Linie zusammengepresst, schwieg er.
    Sie nickte. »Exakt. Also gehe ich wie verabredet morgen früh nach Wallingham. Und da ist noch etwas anderes …«
    Er schaute sie erwartungsvoll an.
    »Weil du recht hast. Es ist nicht klug, wenn ich hier mit dir unter einem Dach wohne. Du stellst für mich die weitaus größere Gefahr dar als Nicholas.«
    Er schaute ihr in die sturmgrauen Augen, genoss ihre Offenheit, ihre Direktheit, die unverschleierte Aufrichtigkeit in ihrem Blick und fühlte die unweigerliche Reaktion auf ihre Worte in sich aufwallen. Er ballte die Hände zu Fäusten. Langsam sagte er: »Mir wäre es viel lieber, dir drohte von mir Gefahr und nicht von irgendeinem anderen Mann. Wenigstens habe ich nicht im Sinn, dich umzubringen.«
    Aber was du meinem Herzen antun kannst, tut viel mehr weh.
    Penny verkniff es sich, die Worte auszusprechen, zwang sich langsam einzuatmen, ehe sie sagte: »Egal, ich werde am Morgen nach Wallingham aufbrechen.«

    Sie drehte sich zur Seite und wollte gehen.
    Er fluchte, fasste nach ihren Armen.
    Sie hatte ihn nicht aus den Augen gelassen, war aber viel zu langsam. Er packte sie, riss sie an sich, und dann senkte sich sein Mund auf

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